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Florian Bajus·2. Juli 2023
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Florian Bajus·2. Juli 2023
David Trezeguet wechselte 2010 aus Liebe zu seiner damaligen Ehefrau nach Spanien. Das Abenteuer bei Hércules Alicante entwickelte sich jedoch zu einem kurzen Vergnügen.
Eigentlich spielte David Trezeguet auf der ganz großen Bühne. Der französische Welt- und Europameister wurde mit der AS Monaco und Juventus Turin je zweimal Meister und blieb der „alten Dame“ selbst nach dem Zwangsabstieg 2006 treu. Am Ende der Saison 2009/10 löste er allerdings seinen Vertrag auf und überraschte mit seinem nächsten Karriereschritt.
Trezeguet wechselte in die spanische LaLiga – so weit, so unspektakulär. Seine Wahl fiel jedoch auf den Aufsteiger Hércules Alicante, der nach dem Abstieg 1986 nur eine Ausnahmeerscheinung in Spaniens höchster Spielklasse war. Und so spielte Trezeguet nicht mehr Alessandro Del Piero, Claudio Marchisio oder Fabio Cannavaro zusammen, sondern mit Nelson Valdez (klingelt da was bei Werder- und BVB-Fans?), Francisco Rufete, Javier Farinós und Royston Drenthe.
„Ich wollte unbedingt in Spanien spielen“, sagte Trezeguet, dessen Ex-Frau Béatrice Villalva aus der Hafenstadt an der Costa Blanca stammt. „Ich werde bei Hercules mit der gleichen Begeisterung antreten, wie ich das vor zehn Jahren bei Juventus getan habe“, beteuerte der Star-Neuzugang außerdem.
Die Begeisterung hielt vermutlich aber nur bei seinen Mitspielern an. So sagte Nelson Valdez im September 2010 bei ‚Spox‘ über seinen neuen Sturmpartner: „Der hat mich richtig begeistert! Für mich ist es eine Ehre, mit einem so großartigen Spieler in einem Team zu spielen.“ Denn Trezeguet netzte in seinen ersten sechs Spielen vier Mal und traf in der Hinrunde sogar neunmal – bis er in der Rückrunde nur noch dreimal erfolgreich war.
Die zweite Saisonhälfte entwickelte sich ohne Trezeguets Treffsicherheit zu einem Desaster. Hércules gewann lediglich drei Spiele, ging zwölfmal als Verlierer vom Feld und sammelte insgesamt 13 Punkte. Zum Vergleich: Die Hinrunde wurde mit 22 Zählern auf Platz zwölf beendet. Der Klassenerhalt misslang deutlich, am Ende fehlten neun Punkte auf das rettende Ufer – und damit war dieses Kapitel für Trezeguet beendet.
Ans Aufhören dachte der damals 33-Jährige aber nicht. Tatsächlich soll Felix Magath mit dem Gedanken gespielt haben, ihn zum VfL Wolfsburg zu lotsen, doch Trezeguet wechselte zum FC Baniyas aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Auch dort wurde er nicht glücklich, weshalb er noch in Argentinien für River Plate und die Newell’s Old Boys auflief, ehe er 2015 seine Schuhe beim indischen Klub Pune City an den Nagel hing. Ein würdiges Karriereende klingt anders, doch nicht alle Granden des Fußballs verabschieden sich durch das große Tor.