FC Schalke 04
·26. April 2023
Die Knappenschmiede-Betreuer: Allzeit bereit

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·26. April 2023
Wenn der Ball rollt, stehen auch im Nachwuchsbereich die Kicker im Fokus. Rund um die Spiele der Knappenschmiede-Talente gibt es aber viel zu erledigen – und Betreuer, die den Weg ebnen. Wie Lothar Engel, Joschie van der Schoor und Jürgen Lenk.
Zwei Jahrzehnte auf Achse – für Königsblau reißt Jürgen Lenk ordentlich Kilometer ab. Zwischen 2002 und 2012 chauffiert der 50-Jährige für den Reisedienst Nickel die S04-Nachwuchsteams und unterstützt Busfahrer und Zeugwart Lars Laser auf weiten Touren mit den Profis nach Italien, Portugal und in die Türkei. Dann folgt im September 2012 der berufliche Wechsel zu den Knappen, für die er sich um den Fahrdienst der jüngsten Schalker und um weitere Transportmittel kümmert.
Die Betreueraufgaben kommen hinzu, als während der Pandemie Teile des Fahrdiensts an ein Gelsenkirchener Busunternehmen abgetreten werden. „Dadurch hatte ich weniger Fahrten, wollte aber für den Verein nicht weniger leisten“, erklärt der Fahrzeug-Profi. Knappenschmiede-Organisationsleiter Till Beckmann schlägt vor, dass Lenk die U16 als Betreuer unterstützt – so ist er seit 2022 in Doppelfunktion unterwegs.
Statt vieler Reisen spielt sich die Arbeit nun zu größeren Teilen in Gelsenkirchen ab. „Nach der Organisation des Fahrdiensts geht es für mich gegen 16 Uhr rüber auf den Platz.“ Bälle wollen aufgepumpt, Wagen bepackt und Kabinen aufgeschlossen werden. So viel Fußball jeden Tag? „Daran muss man schon Spaß haben. Aber meine Frau ist es von früher schon gewohnt, dass ich viel unterwegs bin“, meint Lenk und fügt lachend an: „Jetzt kann ich immerhin meistens zu Hause schlafen.“
24 Stunden Fußball, sieben Tage die Woche – Schalke 04 ist bei Joschie van der Schoor omnipräsent. Über Jahrzehnte füllt der Amateursport bei der DJK TuS Hordel und dem DSC Wanne-Eickel den Kalender des einstigen Stürmers. Betreueraufgaben, Vorstandsarbeit, Catering. Dann spricht Max Balster, Koordinator Organisation & Spielbetrieb in der Knappenschmiede, den heute 53-Jährigen im Jahr 2017 an. „Drei Tage später war ich dann hier.“
Zunächst als U16-Betreuer unterwegs, folgt ein Jahr später das nächste Tätigkeitsfeld. Mit seiner Frau Melli nimmt van der Schoor als Gastfamilie Talente aus der U15 und U16 bei sich auf und steigt als Betreuer hoch in die U17. „Da beginnt der Schalke-Tag für uns um 6.30 Uhr und endet abends um 22.30 Uhr“, berichtet er. „Wäre meine Frau nicht genauso fußballbekloppt, würde das nicht funktionieren.“
Auch an den Wochenenden gilt deshalb: Fußball first. Samstage bei der U23, Sonntage bei der U19 – und das eigene Programm mit der U17. Dort erlebten die van der Schoors zuletzt auch ihr bisheriges Highlight mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2022. „Das darf sich gerne wiederholen …“
Im Sommer kann groß gefeiert werden: Dann blickt Lothar Engel auf zehn Betreuer-Jahre für Königsblau zurück. Im Gespräch mit Willi Landgraf nimmt alles seinen Lauf – im Wortsinn. „Beim Sponsorenlauf habe ich ihn angequatscht, weil ich schon immer beim S04 arbeiten wollte“, erinnert sich der 70-Jährige. Kurz darauf ruft der damalige U15-Chef-Coach und heutige U23-Co-Trainer tatsächlich an.
Ein Problem, das sich aber nach einem Jahr von selbst erledigt: Engel ist beim Sicherheitsdienst tätig, kann aber einige Monate parallel auch Landgraf in der U15 zuarbeiten. Dann kommt erst die Rente und dann der Schritt in die U19, die einen neuen Betreuer sucht. Seitdem ist er nahezu täglich auf den Plätzen, kümmert sich um das Material und die Wäsche, damit Norbert Elgert und Co. bestmöglich vorbereitet sind.
Nicht in der Jobbeschreibung enthalten ist indes der Einsatz als Glücksbringer. Genauer noch: als Glücksbringerfahnenträger. Seit 1990 reist Engel durch die Welt und besucht Länderspiele mit dem Stück Stoff. Durch die U19-Tätigkeit werden die Fahrten weniger, doch zum U17-Finale um die Deutsche Meisterschaft packt er es noch einmal aus und sorgt für Fortune. „Das DFB-Pokalfinale der U19 in Berlin fehlt mir noch“, berichtet der Betreuer. Am Sonntag (30.4.) erfüllt sich dieser Traum. Dann treffen die A-Junioren in Potsdam auf den 1. FC Köln.