Die Kleinen liefern, die Großen enttäuschen: Tops und Flops der 2. Bundesliga 2023/2024 | OneFootball

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·21. Mai 2024

Die Kleinen liefern, die Großen enttäuschen: Tops und Flops der 2. Bundesliga 2023/2024

Artikelbild:Die Kleinen liefern, die Großen enttäuschen: Tops und Flops der 2. Bundesliga 2023/2024

Die Zweitligasaison 2023/2024 ist seit dem vergangenen Wochenende Geschichte. Mit dem FC St. Pauli und Holstein Kiel steigen zwei vermeintlich kleine Nord-Klubs in die Bundesliga auf, wohingegen die größeren Namen der Spielklasse eher enttäuschten. Wir krönen die Tops und Flops der 2. Bundesliga.

2. Bundesliga: Ein Jahr voller Überraschungen

Der Kiez ist wieder erstklassig! Der FC St. Pauli hat sich am vergangenen Sonntag die Meisterschale der 2. Bundesliga gesichert und wird gemeinsam mit dem zweitplatzierten Holstein Kiel in die Bundesliga aufsteigen. Auch Fortuna Düsseldorf kann noch der Sprung ins Oberhaus gelingen, in zwei Relegationsspielen bekommt es die Mannschaft von Daniel Thioune mit dem VfL Bochum zu tun. Während diese Teams begeisterten, haben vor allem die namhafteren Klubs ein schwieriges Jahr hinter sich. Wir blicken auf die Spielzeit 2023/2024 zurück und küren die größten Tops und Flops der Zweitligasaison.


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Tops: Überraschungsteams und Zuschauerboom

Die Aufsteiger: Kürt man die größten Gewinner einer jeden Zweitligasaison, so muss man natürlich fast zwangsläufig die beiden sicheren Aufsteiger nennen. Vor allem in diesem Fall. Denn sowohl den FC St. Pauli als auch Holstein Kiel musste man vor Beginn der Spielzeit auf dem Zettel haben, als absolute Aufstiegsfavoriten galten aber beide Teams nicht. Doch die Kiezkicker knüpften nahtlos an ihre starke Rückserie unter Erfolgscoach Fabian Hürzeler an und blieben während der gesamtem Hinrunde ungeschlagen. Auch wenn in der Rückserie die eine oder andere Pleite folgte, geriet der Aufstieg der Boys in Brown nie entscheidend in Gefahr. Auch Holstein Kiel spielte eine absolut beeindruckende Saison und punktete vor allem im Kalenderjahr 2024 mit schier unvorstellbarer Konstanz. So überraschend beide Aufstiege auf den ersten Blick auch sein mögen, so verdient sind sie es in ihrer Konsequenz.

Fortuna Düsseldorf: Auch die drittplatzierte Fortuna Düsseldorf muss an dieser Stelle erwähnt werden. Die Mannschaft von Daniel Thioune überzeugte im vergangenen Jahr mit teilweise spektakulärem Offensivfußball und stellt mit satten 72 Toren den besten Angriff der 2. Bundesliga. Auch die mit Abstand beste Tordifferenz darf die Fortuna ihr Eigen nennen. Das letzte Ligaspiel verlor Düsseldorf am 4. Februar gegen den SC Paderborn, seit sage und schreibe 14 Partien ist die Mannschaft ungeschlagen. Die Relegationsduelle gegen den VfL Bochum tritt der Traditionsklub also mit ordentlich Rückenwind an. Der Aufstieg ist das klare Ziel. Aber auch wenn dieses Vorhaben in der nächsten Woche nicht gelingen sollte – die Fortuna hat eine grandiose Saison gespielt!

SV Elversberg: Aus der Regionalliga direkt in die 2. Bundesliga durchmarschiert, galt der SV Elversberg vor Saisonbeginn als Abstiegskandidat Nummer eins. Doch die Saarländer straften alle Prognosen lügen und hatten während des gesamten Jahres nie etwas mit dem Abstiegskampf zu tun. Letztendlich schließt der SV die Saison mit 43 Punkten auf Platz elf ab und besitzt einen Vorsprung von elf Zählern auf den Relegationsrang. Die „Elv“ spielte dabei mutigen Offensivfußball und versteckte sich keineswegs hinter seiner Außenseiterrolle. Spieler wie Paul Wanner oder Luca Schnellbacher machten großen Spaß und sorgten dafür, dass die Spiele des Aufsteigers stets ansehnlich waren. In dieser Form ist der SV Elversberg eine absolute Bereicherung für die 2. Liga.

Zuschauer: Die Fans der Zweitliga-Klubs haben während der vergangenen Saison ganz neue Maßstäbe gesetzt. Insgesamt fanden sich fast neun Millionen Zuschauer im Stadion wieder, pro Partie kamen im Durschnitt knapp 30.000 Anhänger in die Stadien. Damit zog die 2. Liga mehr Fans an als die französische Ligue 1 und boxt in der selben Gewichtsklasse wie die italienische Serie A oder La Liga in Spanien. Auch der Auswärtssupport war bei vielen Klubs überragend, es wurden regelmäßig ganze Arenen eingenommen. Die 2. Bundesliga begeistert die Massen und ist für die Zuschauer definitiv sexy – ein Trend, der durch den Abstieg des FC Köln nicht abnehmen dürfte.

Flops: Die „Großen“ enttäuschen auf ganzer Linie

Die Bundesliga-Absteiger: Mit dem FC Schalke 04 und Hertha BSC stiegen zwei absolute Schwergewichte des deutschen Fußballs vor der Saison in die Zweitklassigkeit ab. Da beide Teams einen Umbruch verkraften mussten, galt ein Aufstieg keineswegs als Selbstverständlichkeit. Gerade Schalke weiß, wie schwer es ist, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Was beide Teams dann im vergangenen Jahr auf den Rasen brachten, war allerdings sehr enttäuschend. Die Hertha spielte eine Mittelfeld-Saison und konnte zu keinem Zeitpunkt in den Aufstiegskampf eingreifen. Letztendlich beendet der Hauptstadt-Klub die Saison auf Rang neun. Einen Platz dahinter folgt der FC Schalke. Doch der Eindruck trügt: Die Königsblauen befanden sich fast das ganze Jahr lang im Abstiegskampf und sprangen erst durch einen starken Saisonendspurt ins vermeintlich gesicherte Mittelfeld. Da muss in der nächsten Spielzeit mehr kommen.

HSV: Langsam erübrigt es sich fast, jedes Jahr aufs Neue die selbe Geschichte zu erzählen. Seit sechs Jahren spielt der Hamburger SV in Liga zwei und auch im sechsten Jahr scheiterte der Nord-Gigant an der Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs. Rein punktetechnisch lag der HSV lange auf Kurs, die schlechteste Saison seiner Zweitliga-Ära zu spielen, doch drei Siege aus den letzten vier Spielen wendeten dieses Schicksal noch ab. Nichtsdestotrotz ist die Hamburger Spielzeit natürlich eine herbe Enttäuschung, auch da der Trainerwechsel von Tim Walter zu Steffen Baumgart bisher nicht den gewünschten Effekt brachte.

Hansa Rostock: Nachdem Hansa Rostock in der Vorsaison noch auf dem 13. Tabellenplatz landete und sich aus dem Abstiegsrennen weitgehend hinaushalten konnte, müssen die Ostseestädter nach 31 Punkten und Rang 17 nun den Gang in die 3. Liga antreten. Doch es ist viel eher die Art und Weise des Abgangs denn der eigentliche Abstieg, weshalb Hansa auf dieser Liste auftauchen muss. In der Nachspielzeit des letzten Spieltags sorgten die Rostocker Fans dann für eine 26-minütige Unterbrechung. Sie stürmten das Spielfeld, warfen Böller und Raketen und verabschiedeten ihren Klub höchst unrühmlich in die Drittklassigkeit.

Die Rückrunde von Greuther Fürth: In der Hinrunde gehörte die SpVgg Fürth zu den positiven Überraschungen der 2. Bundesliga und befand sich mitten im Rennen um den Aufstieg. Noch Anfang Februar lagen die Kleeblätter sogar auf einem direkten Aufstiegsplatz. Aus den nächsten sieben Spielen gewannen die Spielvereinigung nur noch ein einziges, worauf hin man ins Mittelmaß der Tabelle durchgereicht wurde. Insgesamt wurden gerade einmal vier der letzten fünfzehn Saisonspiele gewonnen. Noch vor einem Jahr hätte man den achten Rang vielleicht mit Kusshand genommen. Doch nach der starken Hinrunde muss man die Rückserie der Franken definitiv als herbe Enttäuschung werten.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

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