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Onefootball·10. August 2018
Die große Premier-League-Saisonvorschau

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Onefootball·10. August 2018
Am Freitag startet die neue Premier-League-Saison. Hier kommt alles, was du wissen musst.
Killer-Transfers, neue Trainer und ein offenes Meisterrennen: Die neue Premier-League-Saison verspricht mal wieder einiges. Wir haben deswegen unsere Kollegen aus dem englischen Newsroom gefragt, was man alles über die neue Spielzeit wissen muss. Hier kommen ihre Antworten, die ihnen garantiert im kommenden Mai krachend um die Ohren fliegen werden.
Alex Mott (Onefootball-Redakteur und Oxford United-Fan): Darauf, dass ManCity die Übersaison 2017/18 noch toppen wird. Das wird natürlich fast unmöglich, aber wenn es einer kann, dann Pep Guardioloa, oder?
Dan Burke (Onefootball-Redakteur und ManCity-Fan): Ich finde es interessant zu sehen, wie die Vereine mit dem veränderten Transferschluss umgehen. Erstmals darf nicht mehr gekauft werden, bevor die Saison startet. Ich weiß nicht, ob diese neue Regelung so gut war, vor allem, wenn nicht alle europäischen Ligen mitziehen.
Dima Markova (Onefootball-Redakteurin und Arsenal-Fan): Auf Unai Emery bei Arsenal natürlich. Es wird die erste Saison ohne Arsène Wenger als Arsenal-Trainer seit über zwanzig Jahren. Als Arsenal-Fan fühle ich mich bereits melancholisch, nervös und aufgeregt zugleich.
Elliott Bretland (Onefootball-Redakteur und Everton-Fan): Ich glaube, die Änderung beim Transferschluss ist faszinierend und kann einige Vereine für Monate aus dem Konzept bringen. Vor allem, wenn sich ab Mitte August bereits alle für das kommende Wintertransferfenster rüsten und die größten Talente umgarnen.
Ian McCourt (Onefootball-Chefredakteur und Derry City-Fan): Ich bin gespannt, wie die Wolves auf allerhöchstem Level performen. Sie spielten spektakulär in der vergangenen Championship-Saison und ich glaube, dass sie sowas wie ein Geheimtipp auf die internationalen Plätze sein könnten.
Lewis Ambrose (Onefootball-Redakteur und Arsenal-Fan): Das neue Chelsea unter Maurizio Sarri. Seine Mannschaft in Neapel machte er zu einem der spannendsten Mannschaften Europas, mit Chelsea kann er das ebenfalls schaffen.
Phil Costa (Onefootball-Redakteur und Arsenal-Fan): José Mourinhos verflixte dritte Saison bei Manchester United. Seine Ausreden und sein seltsames Verhalten deutete sich bereits in der vergangenen Spielzeit an und wurde in der Sommerpause fast unerträglich. Alles ist bereit für den Super-GAU.
Alex Mott: Keine komplette Überraschung, aber ich sehe die Wolves am Ende in der oberen Tabellenhälfte. Ruben Neves zu behalten und Rui Patricio auf die Insel zu locken, könnte sogar auf dem Weg nach Europa helfen.
Dan Burke: Ich habe das Gefühl, dass in dieser Saison alles für West Ham laufen kann. Das habe ich zwar auch schon im vergangenen Jahr gesagt – und wurde eines besseren belehrt – aber in dieser Saison haben sie einen gute Coach und ein paar wirklich gute Transfers getätigt. Ich erwarte die Hammers im oberen Tabellendrittel.
Dima Markova: Fulham! Fulham! Fulham! Craven Cottage ist zurück an der Spitze und wird dort auch bleiben. Erinnert euch an meine Worte.
Elliott Bretland: Fulham könnte der beste Aufsteiger der Saison werden. Sie haben explizit gut eingekauft. Ja, sogar besser als die Wolves und Brighton, die ebenfalls beide das beste aus ihren Möglichkeiten gemacht haben.
Ian McCourt: Liverpool ist für mich Titelkandidat. Sie haben ihren Kader clever verstärkt, nicht allzu viele Spieler aus dem Reds-Kader kommen überspielt oder schlechtgelaunt von der WM zurück. Und das Beste ist: Sie haben endlich auch einen echten Torwart.
Lewis Ambrose: Burnley wird nach der vergangenen Saison große Probleme kriegen. Ich glaube, sie werden Ipswichs Weg aus den frühen 2000ern gehen und am Ende zwar im Europapokal spielen – aber aus der Premier League absteigen.
Phil Costa: Brighton könnte viele Leute überraschen. Die waren im letzten Saisondrittel 2017/18 richtig gut und haben ebenfalls gut eingekauft. Chris Hughton ist zwar kein Großmaul oder Schlagzeilenmacher, aber ich traue ihm viel zu.
Alex Mott: *Sarkasmus an* José Mourinho wird ganz bestimmt keine Ausreden und Entschuldigungen suchen, wenn ManCity und Liverpool in der Tabelle enteilt sind.
Dan Burke: Manchester City wird nicht in Anfield gewinnen. Seit 2003 warten City-Fans auf diesen Erfolg und sie werden auch noch eine weitere Saison warten müssen.
Elliott Bretland: Everton wird nicht in Anfield gewinnen. Seit 1999 warten Everton-Fans auf einen Sieg im Merseyside-Derby.
Dima Markova: Alles ist möglich, aber eines wird sicher nicht passieren: Der von den PL-Fans meist gehasste Verein, FC Chelsea, wird nicht absteigen.
Ian McCourt: Dass die Fans besser behandelt werden. Betrachtet man die immensen Summen, die die Premier League umsetzt, kann man ein paar Fragen stellen: Warum sind Tickets nicht billiger. Warum kann sich nicht jeder Fan Premier-League-Fußball leisten? Warum gibt es immer noch keine ernsthaften Anstrengungen, die Stehplätze wieder einzuführen? Warum macht die Liga Kinder zu Maskottchen?
Lewis Ambrose: Keine Mannschaft wird 100 Punkte holen. Nicht in dieser Saison, vielleicht sogar nie wieder.
Phil Costa: Die Wolves kriegen Probleme wegen ihres „speziellen“ Transfergebaren. 13 neue Spieler der vergangene zwei Transfersommer waren Klienten von Jorge Mendes. Bestimmt nur Zufall, oder?
Alex Mott: Fabinho könnte die perfekte Ergänzung zum Mittelfeld des FC Liverpool sein. Neben den ganz großen Transfers sehe ich aber Mohamed Elyounoussis Verpflichtung als großen Coup von Southampton.
Dan Burke: Liverpool war nur einen guten Torwart vom Gewinn der Champions League entfernt. Jetzt haben sie einen.
Dima Markova: Naby Keïta ist endlich in der Premie League, Ladies and Gentlemen. Für mich ist er die beste Verpflichtung des Sommers. Nicht nur für Liverpool, sondern für die ganze Liga.
Elliott Bretland: Richarlison wird Evertons linke Seite extrem verstärken. Sein Arbeitspensum wird extrem werden und die Toffees auf eine andere Stufe heben. Im Juli haben sich noch viele über die 55 Millionen Euro Ablöse gewundert. Nächsten Mai fragt keiner mehr danach.
Ian McCourt: “Ich bin total begeistert, hier bei Chelsea zu sein,” sagte Jorginho nachdem er in London angekommen war. Die Fans sollten ebenso begeistert sein, dass sie ihn nun in ihren Reihen haben. Er ist ein echtes Upgrade und seine Spielweise wird auch entscheidend für Maurizio Sarris Erfolg an der Stamford Bridge sein.
Lewis Ambrose: Naby Keïta ist unglaublich. Jeder, der noch nicht so viel von ihm gesehen hat, wird ihn lieben. Ein starker Dribbler, ein guter Passer, torgefährlich und die Übersicht Lücken zu schließen und Wege zu machen wie kein anderer Spieler auf der Welt.
Phil Costa: Lucas Torreira erreichte Kanté-esque Werte für Sampdoria Genua und Arsenal holte ihn für nur 30 Millionen Euro. Er hat Biss, aber dreht eben nicht durch in engen Situationen. Das ist etwas, das den Gunners in den letzten Jahren definitiv gefehlt hat.
Alex Mott: Ich mag es, wie Crystal Palace mit seinem Auswärtstrikot das Jersey der peruanischen Nationalmannschaft nachmacht.
Dan Burke: Wahrscheinlich bin ich in der Minderheit, aber ich finde Chelseas neues Heimtrikot ist ziemlich schick.
Dima Markova: Ich mag West Hams neue Trikots. Das weinrote Heimtrikot mit dem himmelblauen Kragen und Ärmeln und seinem klassischen Umbro-Style. Das dunkle blaugrün des Auswärtstrikots ist der Hammer.
Elliott Bretland: Leicesters Heimtrikot ist eine Schönheit. Die goldenen Details passen perfekt zum tiefen Blau. Großes Lob auch an Everton und Umbro für die schicken Designs.
Ian McCourt: Ich mag das Heimtrikot von West Ham. Wenn es falsch ist, ein Trikot zu lieben, möchte ich nicht richtig sein.
Lewis Ambrose: Watfords Heimtrikot. Es ist perfekt.
Phil Costa: Newcastles Auswärtstrikot ist ein Rohdiamant. Ich mag den Retro-Style und den Versuch an die Saison 1995/96 zu erinnern. Nur eben im modernen Gewand.
Alex Mott: Huddersfield wird es im zweiten Jahr schwer haben, für Cardiff ist die Premier League eine Nummer zu groß. Als Außenseiterwette würde ich noch Burnley nehmen, weil sie die Doppelbelastung mit Europapokal und Liga nicht stemmen können.
Dan Burke: Leider wird es Cardiff treffen und ich glaube, für Bournemouth ist das Kapitel Premier League ebenfalls vorbei. Watford wird sich ebenfalls schwer tun und absteigen.
Dima Markova: Huddersfield, Bournemouth uuuunnnnnd, okay dann, Cardiff.
Elliott Bretland: Cardiffs Plan, Zweitligaspieler für die Premier League zu holen, wird nicht aufgehen. Huddersfield fehlt die Qualität für eine zweite Sensation und Burnley zahlt die Rechnung für die herausragende, vergangene Saison.
Ian McCourt: Ganz sicher: Cardiff. Sie haben einfach nicht ausreichend Mittel, um in der Premier League mitzuhalten. Southampton wird es ebenfalls treffen – Mark Hughes ist eben nicht der Supertrainer, der er selbst glaubt zu sein. Und dann? Vielleicht Bournemouth? Oder Brighton?
Lewis Ambrose: Ich lag in der vergangenen Saison komplett falsch mit den Absteigern, deswegen könnt ihr mich ignorieren. Deswegen nur der Vollständigkeit halber: Cardiff, Bournemouth, Brighton.
Phil Costa: Kurz und knackig: Bournemouth, Cardiff, Huddersfield.
Alex Mott: Es muss Javi Gracia sein. Ja, der trainiert noch bei Watford, aber sie werden schon bald merken, dass Charisma nicht unwichtig für einen Trainer ist.
Dan Burke: Ich würde mein Geld auch auf Gracia setzen, aber selten passieren Dinge im Fußball so, wie man sie erwartet. Deswegen tippe ich etwas ungewöhnlicher und sage: Mauricio Pochettino. Er ließ vergangene Saison bereits durchblicken, dass es hinter den Kulissen der Spurs etwas brodelt. Und wäre es nicht typisch Spurs, wenn sie in ihr neues Stadion mit einem Hausmeister als Trainer einziehen würden? Tim Sherwood bügelt schon mal seine Weste.
Dima Markova: Gracia hier, Gracia da. Ich würde lieber abwarten, wie wohl sich Roman Abramowitsch mit dem sperrigen Maurizio Sarri fühlt.
Elliott Bretland: Ich schließe mich der Mehrheit an: Gracia. Aber wenn José Mourinho weiterhin so bizarr auftritt, dürfte auch er sehr bald ein Abflugticket aus Manchester buchen.
Ian McCourt: José Mourinho macht bereits dermaßen Alarm, dass man fast damit rechnen kann, dass sein Dritter-Saison-Fluch bereits früh seine volle Wirkung zeigt. Ich erwarte ihn als Vollzeit-Experte im russischen TV – noch vor Weihnachten.
Lewis Ambrose: Wir können ja nicht alle Gracia wählen, oder? Deswegen wähle ich Mark Hughes. Southampton ist in der vergangenen Saison knapp dem Abstieg entkommen, was auch Hughes gerettet hat. Aber ein Fehlstart in die neue Saison würde ihn den Job kosten.
Phil Costa: Rafa Benítez. Unter Präsident Mike Ashley hat Benítez einen schweren Stand. Ashley verpasste es vom ersten Tag an, seinem Trainer sowohl verbal den Rücken freizuhalten als auch finanziellen Spielraum für Transfers zu gewähren. Eine Schande, gerade weil Benítez tatsächlich etwas erschaffen hat in Newcastle.
Alex Mott: Manchester City. Ich glaube, es wird nicht so leicht wie in der vergangenen Saison. Aber ich sehe auch keine Mannschaft, die den amtierenden Meister gefährden könnte.
Dan Burke: Manchester City. Sie werden nicht wieder 100 Punkte holen, aber ich glaube, keine andere Mannschaft hat die Substanz, um City eine ganze Saison zu jagen. Auch wenn Liverpool nah ran kommt.
Dima Markova: Wow, alle setzen auf City. Da schlafen mir die Füße ein. Ich setze auf eine kleine Sensation. Vielleicht Liverpool? Oder gar Arsenal?
Elliott Bretland: Ich würde ja Manchester United sagen. Ich meine, sie haben wirklich viele Punkte geholt für ein Team, das dermaßen mies spielt. Erstaunlicherweise haben sie sogar dann am meisten Punkte geholte, wenn sie es nicht verdient hatten. Doch dann fiel mir ein, dass Mourinho in seine dritte Saison geht und das noch nie gut gegangen ist. Also sage ich: City!
Ian McCourt: Ich haben in der vergangenen Saison gegen Manchester City gewettet – und sah aus wie ein Idiot. Das passiert mir nicht noch einmal. Oder doch? Irgendeine Stimme sagt mir, dass es Liverpools Saison wird. Und die gleiche Stimme sagt mir, dass ich kommenden Mai wieder wie ein Idiot aussehen werde.
Lewis Ambrose: Pep Guardiolas Manchester City. Liverpool kommt nah ran, weit näher als jede Mannschaft in 2017/18. Aber City bleibt an der Spitze.
Phil Costa: Manchester City. Eine unglaubliche Mannschaft zu der nun einfach mal Riyad Mahrez addiert wurde. Sie sind ein Jahr gereift, wissen wie man Titel holt und haben auch noch einen komplett fitten Benjamin Mendy!