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Paul Witte·10. November 2023
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Paul Witte·10. November 2023
Der elfte Spieltag der Bundesliga-Saison steht vor der Tür. Im Derby della Capitale gehts um die Vorherrschaft in Rom, erleben wir ein widererstarktes Chelsea gegen Manchester City? Und zwei Lieblingsgegner treffen aufeinander. Hier kommen die Gebote zum Spieltag
Keines der letzten sieben Bundesliga-Duelle verlor die Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Wolfsburg. Mit drei Siegen und vier Remis sind die Wölfe damit derzeit der Bundesliga-Lieblingsgegner für die Fohlen, die seit vier Heimspielen gegen die Wolfsburger ungeschlagen sind. Allerdings können die Gäste aus der Autostadt mit einer ähnlichen Wahrnehmung betrachten. Denn sie gewannen in ihrer Geschichte bisher 22 Mal gegen Mönchengladbach. Nur gegen Frankfurt und Stuttgart gewannen sie gleich viele Spiele. Getreu dem Motto der Nächstenliebe heißt es wohl am Abend: Du sollst deinen Gegner lieben.
Die beiden Trainer Gerardo Seoane und Niko Kovač werden sich dieses Motto wohl zu Herzen nehmen. Für ihre Mannschaften läuft die Saison bisher durchwachsen. Umso wichtiger ist also die Begegnung der beiden Lieblingsgegner. Sollte die Borussia gewinnen, klettern sie in die obere Tabellenhälfte und könnten Anschluss an die internationalen Plätze finden. Wolfsburg würde wiederum ins Niemandsland der Bundesliga rutschen. Umgekehrt gilt fast das gleiche. Die Wölfe könnten an den internationalen Plätzen schnuppern, Gladbach müsste nach unten schauen.
Die AS Roma steht derzeit auf Platz sieben, Lazio sogar nur auf Platz zehn in der Serie A. Das sind Ansprüche, die den beiden Klubs aus Rom nicht genügen sollten. Für Sonntag spielt das alles aber auch gar keine Rolle, denn Rom wurde bekanntermaßen nicht an einem Tag erbaut. Es steigt das Derby della Capitale und es geht darum, wer in Rom in nächster Zeit die Vorherrschaft inne hat. Besonders heiß sind selbstverständlich die Gladiatoren der beiden Vereine José Mourinho (AS Roma) und Maurizio Sarri (Lazio). So behauptete Sarri im Vorfeld des Derbys, dass die EL-Partie der Roma unter der Woche gegen Slavia Prag ja ein „Freundschaftsspiel“ sei.
Mourinho lies sich das nicht gefallen und unterstellte seinem Kollegen fehlenden Respekt: “Für mich ist immer das nächste Spiel das Spiel meines Lebens. Wenn sich jemand durch seine Bemerkungen angegriffen fühlen sollte, dann ist das Slavia Prag. Das kommt so rüber, als ob er Slavia die Qualität abspricht. Ich respektiere immer meine Gegner.“ Und Mourinho holte sogar noch weiter aus, indem er ergänzte: „Vielleicht ist das der Unterschied zwischen einem Trainer, der 26 Titel geholt hat, und einem Trainer, der kaum was gewonnen hat.“ Apropos gewonnen: Nicht gewonnen hat die Roma ihr „Freundschaftsspiel“ gegen Prag übrigens. 2:0 für die Tschechen hieß es am Ende.
Es kann also mit Sicherheit ein brisantes Derby und damit Kampf um Rom erwartet werden. Mal sehen, wer am Ende und ob mit Respekt oder nicht Rom regieren wird.
Seit Wochen werden in der Premier League die Schiedsrichterentscheidungen und vor allem die Eingriffe des VARs kontrovers diskutiert. Den VAR-Gipfel erreichte die Liga am vergangenen Montag zwischen Tottenham und Chelsea. Während der Begegnung griff der VAR ganze neun Mal ein. Ob die Korrekturen korrekt oder fehlerhaft waren, spielt eine untergeordnete Rolle. Es geht schlichtweg darum, dass der VAR Gott spielt und mit seinem dauerhaften Eingreifen eine Fußballpartie unterbricht.
Am späten Sonntagnachmittag hat der VAR nun wieder die Möglichkeit, sich von seiner besseren Seite zu zeigen und ob die Verantwortlichen etwas aus der Diskussion gelernt haben. Beim Topspiel zwischen Chelsea und Manchester City sind alle Scheinwerfer und Augen auf die Partie und somit auch den VAR gerichtet.
Die Blues kennen sich mit dem VAR bestens aus, weil sie bereits gegen Tottenham von der neunfachen Erfahrung Gebrauch machen konnten. Pep Guardiolas Manchester City dürfte der VAR zunächst egal sein, denn sie konnten wettbewerbsübergreifend die letzten fünf Partien allesamt gewinnen und werden so weitermachen wollen. Also mal sehen, ob der VAR auch in dieser Partie eingreifen wird und wenn ja, wie häufig. Sollte so Manchester City am Ende das Spiel gar verlieren, könnte die VAR-Gott-Spiel-Diskussion in der Premier League in neue Sphären aufsteigen.