Die fünf besten Innenverteidigerinnen bei der EM 2022 | OneFootball

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·30. Juni 2022

Die fünf besten Innenverteidigerinnen bei der EM 2022

Artikelbild:Die fünf besten Innenverteidigerinnen bei der EM 2022

England, die Niederlande, Frankreich: Viele der Favoriten bei der EM 2022 sind eher für ihre Offensive berühmt-berüchtigt als für ein solides Abwehrbollwerk. Bei der EM werden aber auch viele exzellente Innenverteidigerinnen dabei sein, die den Stars so einige Probleme bereiten könnten. Und wie man weiß, gewinnt die Offensive Spiele, die Defensive aber Titel. 90min stellt die fünf besten Innenverteidigerinnen vor.

1. Griedge Mbock Bathy

UEFA Women's Champions League Final"Barcelona FC - Olympique Lyonnais" / ANP/GettyImages


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Neben ihrer Abwehrkollegin von Olympique Lyonnais und Frankreich, Wendie Renard, wird Griedge Mbock Bathy gerne mal übersehen - bei Renards Größe von 1,87 kein Wunder. Aber Mbock Bathy ist in den letzten Jahren ebenfalls zu einer der besten Innenverteidigerinnen der Welt geworden. Olympique bezahlte für sie 2015 eine Rekord-Ablöse von über 100.000 Euro, ein ungewöhnlicher Wert für eine Innenverteidigerin. Aber Mbock Bathy rechtfertigte diese Investition mit konstant starken Leistungen, ob auf ihrer Stammposition oder als Außenverteidigerin oder defensive Mittelfeldspielerin. Nach einer Achillessehnen-Verletzung fiel sie 2020/21 aus, Lyon vermisste sie schmerzlich und verlor den Meistertitel an Paris Saint-Germain. Diese Saison lief es wieder besser und das Team von Sonia Bompastor konnte den Titel zurückerobern, woran Mbock Bathy einen großen Anteil hatte. Die 27-Jährige besticht mit einem nahezu perfekten Timing, vielen wichtigen Blocks und Tackles sowie mit Kopfballstärke. Für eine Innenverteidigerin ist sie sehr torgefährlich, hat für Lyon diese Saison sechs Tore erzielt. Ihr größtes Plus aber ist die Zweikampfstärke, Mbock Bathy gewinnt 71% ihrer Defensiv-Zweikämpfe und macht es Stürmerinnen sehr schwer, an ihr vorbeizukommen.

2. Amanda Ilestedt

Portugal v Sweden -Algarve Cup Women / Soccrates Images/GettyImages

Die ehemalige Potsdam- und Bayern-Spielerin, jetzt bei Paris Saint-Germain aktiv, wird bei dieser EM eine von Schwedens Schlüsselspielerinnen sein. Diesen Sommer will das Team von Peter Gerhardsson mit einer Generation von talentierten Spielerinnen im besten Fußball-Alter wie Fridolina Rolfö, Hanna Glas oder Magdalena Eriksson endlich einen großen Titel erringen. Bei den letzten beiden olympischen Spielen war Schweden schon nah dran, musste sich am Ende aber mit der Silbermedaille zufrieden geben. Dieses Jahr soll der große Coup folgen, Ilestedt kann dazu mit einem solidem Abwehrverhalten, vorausschauendem Spiel und guter Positionierung beitragen. Damit ergänzt sie sich gut mit Eriksson, die sehr kopfballstark ist und eine gute Spieleröffnung hat. Auch offensiv kann sich die 29-Jährige bei Standard-Situationen einschalten, dazu gewinnt sie die meisten Zweikämpfe von allen schwedischen Spielerinnen (71%). Ein weiteres Plus ist ihre Ruhe am Ball, Ilestedt ist sehr pressing-resistent und hat dazu eine Passgenauigkeit von über 90%.

3. Alex Greenwood

England v Netherlands - Women's International Friendly / Visionhaus/GettyImages

Letztes Jahr war Alex Greenwood noch aus dem Kader von Team GB für die Olympischen Spiele gestrichen worden, heute ist die Innenverteidigerin von Manchester City Dreh- und Angelpunkt des englischen Spiels. Trainerin Sarina Wiegman schätzt an der 28-Jährigen besonders ihre Qualitäten im Spielaufbau und ihre offensiven Impulse. Greenwood, die auch als Linksverteidigerin spielen kann, schaltet sich gerne nach vorne mit ein, kann gut flanken und setzt ihre Mitspielerinnen in Szene. Pro 90 Minuten spielt Greenwood durchschnittlich 17 Steilpässe, ein sehr hoher Wert, der zeigt, wie oft sie versucht, eine Lücke zu finden. Dazu ist sie die wichtigste Anspielstation der Lionesses, spielt die meisten Pässe und bietet sich immer wieder etwas weiter vorne als Option an. Dabei ist sie auch defensiv zuverlässig und hat die meisten erfolgreichen Defensivaktionen von allen englischen Verteidigerinnen

4. Marina Hegering

Germany v Switzerland - Women's International Friendly / Martin Rose/GettyImages

Sechs Jahre Pause vom Leistungssport, in der Zeit keine regelmäßigen Spiele und stattdessen Fokus auf Studium und Beruf: Ein sehr ungewöhnliches Element im Lebenslauf einer Leistungssportlerin. Marina Hegering galt Ende der 2000er Jahre als eines der größten deutschen Talente, damals noch im Mittelfeld eingesetzt. Aber eine Fersen-Verletzung bremste sie jahrelang aus, sie hatte die Hoffnung auf die ganz große Karriere bereits aufgegeben. Dann besserte sich ihre Verletzung endlich, sie kam wieder zu regelmäßiger Spielpraxis - und Hegering hatte nichts verlernt. 2019 kam sie als Stammspielerin zur WM, eine Rolle, die sie vermutlich auch bei der EM einnehmen wird. Hegering plagten diese Saison erneute Verletzungsprobleme, gerade rechtzeitig gab sie ihr Comeback gegen die Schweiz. Ihre Qualitäten sind für Deutschland extrem wichtig, da Hegering nicht nur defensiv abgeklärt ist, sondern auch mit dem Ball mutig spielt und auch mal nach vorne vorstößt. Ihre langen Diagonalbälle auf Deutschlands schnelle Flügelspielerinnen sollten bei der EM ein probates Mittel sein. Ein ausführliches Profil findet ihr hier.

5. Sara Gama

Juventus v SS Lazio - Serie A / Jonathan Moscrop/GettyImages

Italien ist bekannt für ihre gute Verteidigung, und daher darf in dieser Liste auch eine Defensiv-Spezialistin der Azzurre nicht fehlen. Sara Gama ist Kapitänin von Italien und von Juventus und mit ihren 33 Jahren und 126 Länderspielen eine der erfahrensten Kräfte bei der EM. Sie ist Italiens unbestrittene Abwehrchefin und dirigiert die anderen Verteidigerinnen, wobei ihr ihr sehr guter Überblick hilft. Gama zeichnet sich besonders durch ihre Antizipation und ihr gutes Stellungsspiel aus, sie fängt viele Bälle ab und ist den Stürmerinnen oft einen Schritt voraus. Dazu blockt Gama viele Torschüsse. In ihrer vermutlich letzten EM könnte sie nochmal eine sehr wichtige Rolle für Italien spielen, die eine schwierige Gruppe mit Frankreich, Island und Belgien erwischt haben.

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