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Helge Wohltmann·23. Dezember 2023
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Helge Wohltmann·23. Dezember 2023
Wir wagen einen Blick durch unser imaginäres Schlüsselloch und stellen uns vor, wie die diesjährigen Weihnachtsfeiern einiger Bundesliga-Klubs gelaufen sein könnten. Da wir bei all der Ausgelassenheit selbst zu tief ins Glas geschaut haben, sind die Angaben wie immer komplett ohne Gewähr.
Beim FC Bayern hatte man eigentlich eine opulente Party geplant, um Neuzugang Harry Kane zu beeindrucken: Eine Hüpfburg, die aussieht wie Schloss Neuschwanstein, einen Weißbier-Pool so tief wie der Tegernsee und eine Alpennachbildung aus Weißwürsten und Nürnbergern im 1:2000-Format. Thomas Tuchel fand das allerdings gar nicht gut, immerhin steht bald schon die Vorbereitung auf die Rückrunde an. Er lässt deshalb nur Wasser und Dinkelbrot servieren.
Uli Hoeneß versucht die Stimmung zu retten und hat ein paar Clowns engagiert, die er im Fernsehen gesehen hat und die auch ganz spontan Zeit hatten, um sich auf eine Bühne zu stellen. „Die haben ja sonst nichts gelernt, da muss man auch mal helfen“, gibt Hoeneß sich jovial, auch wenn ihm der Inhalt des Programms überhaupt nicht gefällt.
Der BVB trifft sich im Westfalenstadion, wo 70.000 Fans „Oh Tannenbaum“ singen. Aufgrund eines Stromschlags kommt es allerdings zu ein paar Funken und der große Weihnachtsbaum in der Mitte des Platzes fängt Feuer. Es gab einfach zu viele Schwankungen in der Leitung. Die Fans auf der Tribüne werden panisch und rufen nach einem Feuerwehrmann. Aki Watzke versucht die Anhänger zu beruhigen und verweist auf die gute Bilanz in der Champions League.
Edin Terzić steht ungerührt auf der Karaoke-Bühne und gibt Fangesänge aus der BVB-Kurve zum Besten, die er auf Weihnachten umgedichtet hat.
Ganz andere Stimmung beim VfB. Hier herrscht die pure Euphorie. Sebastian Hoeneß hat von seinem Onkel aus Bayern kostenlos Wurstberge, einen Weißbierpool und sogar eine Hüpfburg organisieren können. Warum selber kaufen, wenn es doch noch gut ist, denken sich die Schwaben. Serhou Guirassy und Deniz Undav lassen sich von der Heiterkeit anstecken und schenken allen Anwesenden munter ein. Den Höhepunkt erreicht die Stimmung, als der neue Investor verkündet, dass alle im Klub einen Porsche aus der Kategorie Königsklasse geschenkt bekommen.
Bei Union ist es hingegen totenstill. An den Wänden hängen Banner mit „Champions League 2023“, die noch niemand abgehängt hat. Urs Fischer sollte eine Rede halten, ist aber nirgends aufzufinden. Nenad Bjelica und Oliver Ruhnert sitzen mit einem Taschenrechner in der Ecke. Ob für Transferbudgets in der Winterpause oder Punktestände in der Tabelle, weiß kein Mensch. Klubboss Dirk Zingler bietet nur Bier und Glühwein sowie „richtige Bratwurst“ zur Verkostung und besteht auf echte Kerzen auf dem Baum, weshalb das gleiche Unglück wie in Dortmund droht.
Ein paar der neuen Stars, die im Sommer gekommen sind, rümpfen angesichts des Menüs die Nase. Leonardo Bonucci beispielsweise fragt, was der Primi und was der Secondi Piatti sei. Außerdem gebe es bei ihm in Mailand zu Weihnachten immer Rinder-Carpaccio, Funghi Trifolati und Panettone. Wo ist er da nur reingeraten?
Bei Werder muss gespart werden, deshalb steht immer noch der Baum vom letzten Jahr, der ohne Nadeln allerdings etwas traurig dreinblickt. Geschmückt ist er mit selbstgebastelten Papierfiguren aus dem Hause Fritz, der damit zeigen will, dass echte Führungsfiguren vorangehen, statt zu lamentieren. Man müsse eben auch im Winter immer die wirtschaftliche Komponente im Blick haben.
Frank Baumann versucht sich als Rampensau, um die Stimmung aufzuhellen, guckt dabei aber zu tief ins Glas und sitzt spätnachts hinterrücks auf dem Fotokopierer. „Ist aber auch nicht so schlimm, in ein paar Monaten bin ich ja eh nicht mehr da“, denkt er sich am nächsten Morgen. Naby Keïta fehlt krank.