Die Champions League des kleinen Mannes | OneFootball

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·26. Januar 2023

Die Champions League des kleinen Mannes

Artikelbild:Die Champions League des kleinen Mannes

Das Gejammer im Raum Gelsenkirchen ist groß, aber nicht überall ist die Krise des FC Schalke 04 ein Problem. Wo Schatten ist, ist schließlich auch Flutlicht. Wie Bolle freut sich zum Beispiel die ganze zweite Liga, das Rückgrat des deutschen Fußballs, auf die Rückkehr von Königsblau im Sommer. Es ist halt alles eine Frage der Perspektive.

Besonders hier in Hamburg ist die Vorfreude riesig. Ich meine sogar, dass ich nach dem 1:6 der Schalker gegen RB Leipzig draußen einen Autokorso gehört habe. Das Schicksal meint es eben gut mit der schönsten Stadt Deutschlands; eine noch bessere (und damit lukrativere) beste zweite Liga aller Zeiten steht ihr unmittelbar bevor.


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Und zwar mit dem aktuell Vorletzten der ersten Liga, der Hertha Investment BSC Organization, mit Schalke 04, dem abgeschlagenen Liga-(Platz 18) und Schulden-(Platz minus 180 Millionen)-Schlusslicht. Mit Lautern, Nürnberg, Düsseldorf, und wer weiß, vielleicht ja sogar mit Bruno Labbadias VfB Stuttgart. Womöglich auch mit 1860 München.

Und logischerweise mit dem Zweitliga-Urgestein HSV, der auf Rang zwei überwintert hat und am Sonntag gegen Eintracht Braunschweig re-startet. Der ganze Norden ist gespannt. Die Frage ist aber nicht, ob der HSV den Aufstieg verspielt, sondern auf welche Weise es diesmal nicht klappt. Man kennt das schon: Abstürze in der Rückrunde sind in Hamburg so wahrscheinlich wie: Wind.

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Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Viele ehemalige Topklubs werden also im Sommer eine Champions League des kleinen Mannes bilden. Wie ehemalig diese Klubs sind, erkennt man übrigens besonders gut an den Titeln, die sie mal gewonnen haben. Denn die gibt es längst nicht mehr: den Uefa-Cup (Schalke 04) zum Beispiel, den Europapokal der Pokalsieger (Magdeburg), den Intertoto-Cup (Kaiserslautern), den Westdeutschen Pokal (Düsseldorf) oder den Deutschen Ligapokal (Hertha BSC).

Und der HSV – seine Fans singen es im Schlaf – hat 1983 den sogenannten Europapokal der Landesmeister geholt. Derselbe Klub ist aber auch, das ist das etwas größere Kunststück, in seiner Geschichte noch nie aufgestiegen. Und Aufstieg haben ja sogar die Bayern mal geschafft.

Machen wir uns nichts vor: Das Größte am HSV 2023 ist Sportchef Jonas Boldt (zwei Meter).

Sei's drum, ich freue mich jetzt auf 17 Vorbereitungsspieltage zu einer tollen neuen besten zweiten Liga mit lauter namhaften Teilnehmern. Sollen sich doch die Bayern und die Dortmunder künftig mit Darmstadt und Heidenheim herumschlagen.

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