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·15. Januar 2025

Die Bundesliga 2025: ein Miniaturwunderland

Artikelbild:Die Bundesliga 2025: ein Miniaturwunderland

Alex Steudel ist schlecht gelaunt: Der Fever Pit'ch-Kolumnist beklagt einen Qualitäts- und Spannungsverfall im deutschen Fußball

Letzten Samstag wurde heftig darüber diskutiert, wie langweilig die Ansetzungen klangen, und ob das so weitergehen könne. Ich gestehe, ich habe samstags um 15.30 Uhr, wenn Untergiesing gegen Obergiesing spielt, wie Franz Beckenbauer gesagt hätte, auch manchmal Weltklubschmerz und räume dann parallel den Kühlschrank um oder wische das Bad aus – viele Paarungen elektrisieren mich zurzeit in etwa wie Bezirksliga.


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Und schlimmer noch: Die Quoten sehen entsprechend aus.

Den letzten Samstagnachmittag verfolgten nur 1,3 Millionen Zuschauer bei Sky – zweitschlechtester Wert der gesamten Saison. So leid’s mir tut: Ich verstehe das. Es gibt zu viel Augsburg, Kiel und Wolfsburg sowie Heiden- oder Hoffenheim in der ersten Liga. Dabei zahle ich einen Haufen Geld. Ich bin kurz davor, Spendenquittungen von Sky und DAZN zu verlangen.

Liga wirkt solidarbefreit

Kein Wunder, dass immer wieder Streit darüber entbrennt, ob Topklubs wie Bayern oder Dortmund zu viel von ihrem sauerverdienten Geld in den Solidartopf einzahlen. Denn eine spannende Bundesliga ist bei aller Spenderei nicht entstanden, im Gegenteil, die Tabelle sieht in der Regel ziemlich solidarbefreit auf. Und in Europas besten Ligen wundern sie sich schon lange über uns. Dort hält man „Solidartopf“ für ein Unisex-Stadionklo.

Und die Sache schreitet leider immer weiter voran. Bereits elf der 20 größten deutschen Städte liefern keine Erstligisten mehr. Die Traditionsklubs rumpeln vor viel Publikum ein, zwei Klassen tiefer, und oben klaffen Lücken in den Stadien der künstlich hochgezüchteten Kleinen.

Die Bundesliga 2025? Ein Miniaturwunderland.

Heidenheim und Hoffenheim haben zusammen weniger Einwohner, als Menschen ins Stuttgarter Stadion passen, damit geht’s schon los. Ich weiß mangels Interesse fast nie, auf welchem Tabellenplatz Augsburg gerade steht. Die Volkswagenarena ist mir eher von Tarifverhandlungen bekannt. Und in Kiel schneit’s sogar im Sommer.

Erschwerend kommt hinzu, dass (wie letztes Wochenende) Top-Spiele sehr oft auf Freitag-/Samstagabend oder Sonntag verschoben werden, was den historischen Samstag-halbvier-Termin vollends in die Grütze gehen lässt.

Weniger Salami am Samstagnachmittag bitte

Wenn ich mir eine erste Liga wünschen dürfte, wäre alles anders. Weniger Salami und mehr Spiele am Samstagnachmittag, außerdem mehr Köln, Düsseldorf, HSV und Osten. Aber die sind dann ja wieder mal alle überfordert, da hilft der vollste Solidartopf nix.

Am kommenden Samstag um 15.30 Uhr spielen Heidenheim gegen FC St. Pauli, Bochum gegen Leipzig, Kiel gegen Hoffenheim. Freut ihr euch auch schon so?

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