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·16. November 2023
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Italien bangt mal wieder um die Teilnahme an einem großen Turnier. Das wegweisende Spiel gegen Nordmazedonien ist auch ein Kampf gegen böse Erinnerungen.
Ganz Italien bangt, doch Luciano Spalletti gibt sich betont gelassen. „Wir müssen mit der Angst umgehen“, fordert der Trainer der italienischen Nationalmannschaft, „sie wird uns auf unserem Weg begleiten.“ Bislang verläuft der Weg zur EM in Deutschland für die Squadra Azzurra überaus holprig, eine Teilnahme ist alles andere als gesichert – und ausgerechnet jetzt kommt es zum Duell mit dem Angstgegner.
Schließlich dürfte das Spiel gegen Nordmazedonien am Freitag (20.45 Uhr/DAZN) in Rom in ganz Italien böse Erinnerungen wecken. Im März 2022 war der amtierende Europameister auf dem Weg nach Katar in den Play-offs an dem kleinen Balkanland gescheitert und verpasste zum zweiten Mal in Folge eine WM.
Eineinhalb Jahre später zittert die ganze fußballverrückte Nation abermals um die Teilnahme an einem großen Turnier. Eine erneute Niederlage gegen Nordmazedonien würde den Druck noch mehr erhöhen.
Am kommenden Montag kommt es im letzten Spiel der Gruppe C nämlich zum Duell mit dem ärgsten Konkurrenten, der Ukraine. Bei einem Sieg gegen Nordmazedonien würde der Mannschaft von Spalletti dann ein Unentschieden zur Qualifikation reichen. Ansonsten bräuchten sie gegen die Osteuropäer, die ihr Heimspiel aufgrund des russischen Angriffskrieges in Leverkusen austragen, zwingend einen Dreier.
Noch haben die Italiener alles in den eigenen Händen, entsprechend entspannt zeigt sich Spalletti. „Ein Sieg im ersten Spiel wäre im zweiten Spiel ein schöner Vorteil“, meint er nüchtern. Doch auch der 64-Jährige hat in seiner kurzen Zeit als Cheftrainer der Italiener keine allzu guten Erinnerungen an Nordmazedonien. Das 1:1 im Hinspiel in Skopje im vergangenen September war sein Einstand an der Seitenlinie der Squadra.
Generell lastet viel Druck auf dem Nachfolger von Roberto Mancini. Der Europameister hatte dem italienischen Verband im August den Rücken gekehrt, um „die leidenschaftliche Fußballkultur“ in Saudi-Arabien kennenzulernen. Die beiden Nationalspieler Sandro Tonali und Nicolo Fagioli wurden im Zuge eines Wettskandals unlängst für mehrere Monate gesperrt. Und auch sportlich läuft es für den Meistertrainer der SSC Neapel noch nicht ganz rund.
Zuletzt gab es im Oktober eine 1:3-Niederlage gegen die bereits für die EM qualifizierten Engländer. Spalletti betont jedoch, dass er auch in diesem Spiel „viele Lichtblicke“ gesehen habe, er sich nicht „in intensiver Dunkelheit“ befinde.
Sollten die Italiener dennoch an der direkten Qualifikation scheitern, bliebe ihnen immer noch der Umweg über die Play-offs im März. Eine Turnierteilnahme – das musste der Europameister ja bereits feststellen – wäre aber auch dort keinesfalls garantiert.
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(Photo by Claudio Villa/Getty Images)