Die 90min-Spielerin des Monats Februar: Sydney Lohmann | OneFootball

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·10. März 2025

Die 90min-Spielerin des Monats Februar: Sydney Lohmann

Artikelbild:Die 90min-Spielerin des Monats Februar: Sydney Lohmann

Unsere Spielerin des Monats Februar ist eine Fußballerin aus der Frauen-Bundesliga, die den Monat nutzen konnte, um endlich ihr Potenzial und Können unter Beweis zu stellen. Die Rede ist von Sydney Lohmann. Die Spielerin des FC Bayern München stand in der Vergangenheit nicht im Rampenlicht des Star-Ensembles der Münchenerinnen - und das, obwohl Lohmann als deutsche Nationalspielerin zu den Besten des Landes gehört. Das Mittelfeld der Bayern-Frauen ist mit Spielerinnen wie Georgia Stanway, Sarah Zadrazil oder Pernille Harder hochklassig besetzt. Deshalb musste die 24-jährige Lohmann hauptsächlich auf dem Flügel Kilometer schrauben, doch dort liegen nicht ihre Stärken. Im Februar hat sich das Blatt aber zu den Gunsten von Lohmann gewendet, die in den Fokus rückte.

Die Chance genutzt und Vertrauen zurückgezahlt

Der Anfang des Kalenderjahres startete für die Bayern gleich mal mit zwei Hiobsbotschaften: Aufgrund der Verletzungen von Georgia Stanway (Außenbandverletzung) und Sarah Zadrazil (Muskelfaserriss) musste Cheftrainer Alexander Straus auf seine wichtigen Spielmacherinnen verzichten. Doch diese Ausfälle öffneten die Tür für Sydney Lohmann. Während die deutsche Nationalspielerin zuvor in der laufenden Bundesliga-Saison in acht Spielen nur zwei Mal in der Startelf stand und nie länger als 60 Minuten auf dem Rasen verweilte, rückte Lohmann im Februar in die erste Elf der Münchenerinnen und entwickelte sich zu einer wichtigen Leistungsträgerin in dieser Phase.


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Alexander Straus setzte Lohmann auf der Sechserposition ein. Gegen Leipzig absolvierte sie dort ihre erste Partie. Die Statistiken sprechen dabei für sich: 92 Prozent Passgenauigkeit, vier von acht Bodenduellen gewonnen und zwei Chancen kreiert. Die Performance der 24-Jährigen hat neben den Fans offensichtlich auch dem Trainerteam gefallen, da Lohmann nur eine Woche später gegen Hoffenheim wieder auf der Sechs auflaufen durfte. Auch in diesem Spiel überzeugte das Eigengewächs der Bayern mit 44 zielgenauen Pässen, 100 Prozent erfolgreichen Dribblings und fünf gewonnenen Zweikämpfen. Anschließend folgte das spannende DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Eintracht Frankfurt. Alexander Straus schenkte Lohmann auch im Spitzenspiel das Vertrauen und ließ sie im defensiven Mittelfeld an der Seite von Sarah Zadrazil starten. Mit der nötigen Aggressivität gegen die Gegnerinnen aus der Mainmetropole und der wichtigen Ruhe am Ball konnte die 24-Jährige auch in diesem Spiel glänzen. An dem Duo aus Lohmann und Zadrazil bissen sich die Frankfurterinnen stellenweise die Zähne aus. Gegen Ende des Spiels traute sich Sydney Lohmann dann mehr zu und ließ ihre kreative und risikoreiche Ader zum Vorschein kommen, was der Partie nochmal ordentlich Schwung gab.

Artikelbild:Die 90min-Spielerin des Monats Februar: Sydney Lohmann

Sydney Lohmann ist eine physisch starke Spielerin / Eurasia Sport Images/GettyImages

Den letzten Spieltag im Februar verpasste die Bayern-Spielerin dann allerdings aufgrund einer leichten Blessur. Dennoch reichen die Leistungen von Lohmann für die Wahl zur Spielerin des Monats aus. Es ist durchaus bemerkenswert, wie sie ihre Chance sofort nutzen konnte und sich schnell auf der wichtigen Position im Zentrum einspielte - trotz des immensen Drucks und der Beobachtung von außerhalb.

Lohmanns große Waffe: Die Vielseitigkeit

Physische Stärke, die Fähigkeit, das Spiel zu lesen und Kreativität: All das sind die großen Qualitäten von Sydney Lohmann, die vor allem im zentralen Mittelfeld zum Vorschein kommen, wie im vergangenen Monat zu sehen war. "Sie kann auf der Sechser-, Achter- und Zehnerposition spielen. Sie hat alle Qualitäten der Welt, um als Sechser zu spielen, mit der Kraft, der Art und Weise, wie sie Räume abdeckt", erklärte auch ihr Cheftrainer Alexander Straus vor einigen Wochen. Der Norweger kam aus dem Schwärmen für seine Spielerin fast nicht mehr heraus: "Und wahrscheinlich ist sie eine der besten Mittelfeldspielerinnen, die wir haben, und eine der besten, mit denen ich je gearbeitet habe, die den Ball nach vorne in die Spitze tragen können. Sie hat viele Qualitäten, die sich von denen anderer Spielerinnen unterscheiden." Zudem betonte Straus, dass das Einsetzen von Lohmann auf der Flügelposition nicht passierte, weil das Trainerteam dort ihre Stärken sah, sondern aufgrund des Mangels an alternativen Optionen.

Für Lohmann ist es wichtig, Konstanz in ihr Spiel zu bekommen, da ihr genau das in den letzten Spielzeiten gefehlt hat. Das komme laut der 24-Jährigen selbst durch Spielzeit und Spielvertrauen, wie sie gegenüber MiaSanRot erzählte: "Ich weiß, dass die letzten eineinhalb Jahre schwierig waren. Ich mich auch hier und da irgendwie nicht so gut auf dem Platz gefühlt habe, gemerkt habe, dass mein Selbstvertrauen nicht so da war und ich glaube, es kommt jetzt langsam wieder." Das Ergebnis des zurückgewonnenen Selbstvertrauens kann man in den letzten Partien beobachten. Lohmann passte sich an den Spielstil im Zentrum an und minimierte ihre risikoreichen Dribblings und Pässe und fokussierte sich auf einen ruhigeren Spielaufbau - was ihr auch gelang.

Trotz der guten Leistungen anfangs Februar nominierte Bundestrainer Christian Wück Sydney Lohmann nicht für die erste Abstellungsperiode des Kalenderjahres - eine Entscheidung, die viele Fans so nicht nachvollziehen konnten. Der Bundestrainer erklärte, dass er aus einem Pool von 30 Spielerinnen schöpfen kann, wobei es bei allen auf die Leistung im Verein ankommen würde. "Auch bei einer Sydney Lohmann ist es so, dass wir natürlich mitbekommen haben, dass sie sehr gut in die Rückrunde gestartet ist und die Spiele von Anfang an bei Bayern sehr gut gestartet hat. Ich habe ihr gesagt, dass sie ganz, ganz eng dran ist", so Wück über die Situation des Fanlieblings der Bayern.Um wieder auf der Kaderlist der DFB-Frauen zu stehen, ist es für Lohmann also extrem wichtig, ihre Spielzeit bei den amtierenden Meisterinnen zu nutzen. Sollte Lohmann konstant so weiter machen und durch keine Verletzung ausgebremst werden - was ihr in der Vergangenheit leider immer einen Strich durch die Rechnung und gute Phasen machte - gibt es wenig Argumente, die gegen ein EM-Ticket für die Mittelfeldspielerin sprechen.

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