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·6. Juni 2023
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·6. Juni 2023
Die Frauen-Bundesliga-Saison 2022/23 ist beendet. Wir lassen die vergangenen Monate Revue passieren und gucken uns an, welche Spielerinnen in dieser Saison besonders überzeugen konnten. Heute im Fokus: Die Innenverteidigerinnen.
Sara Doorsoun / Christof Koepsel/GettyImages
Für Sara Doorsoun hat sich der Wechsel nach Frankfurt voll ausgezahlt. Zuvor nur noch zweite Wahl beim VfL Wolfsburg, ist sie bei der Eintracht seit Januar 2022 eine feste Größe. Schon in der Rückrunde der vergangenen Saison trug die 31-Jährige wesentlich dazu bei, dass die SGE auf dem dritten Platz und damit in der Champions-League-Qualifikation landete.
In dieser Spielzeit konnte die gebürtige Kölnerin ihre Leistungen noch einmal steigern und gehörte zu den besten ihres Fachs. Ihre Stärken liegen insbesondere im Stellungsspiel und im Bereich Schnelligkeit, während Doorsoun in Sachen Spielaufbau und Vorwärtsverteidigung noch Luft nach oben hat.
Bei der WM in Australien und Neuseeland wird die 44-fache Nationalspielerin aller Voraussicht mit dabei sein. Mit einem Platz in der Startformation dürfte es zwar eng werden- bei der EM im vergangenen Sommer hat Doorsoun jedoch bewiesen, dass sie zur Stelle ist, wenn die Bundestrainerin sie braucht.
Kathrin Hendrich / BSR Agency/GettyImages
Kathrin Hendrich hat mit dem VfL Wolfsburg den DFB-Pokal gewonnen, stand im Champions-League-Finale und wurde in der Meisterschaft Zweiter. Dabei gehörte die 31-Jährige durchgehend zum Stammpersonal im Team von Tommy Stroot und stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass sie zu den besten Verteidigerinnen Europas gehört.
Die Deutsch-Belgierin weiß mit ihrer Zweikampfstärke und Schnelligkeit zu überzeugen, hat mitunter jedoch Probleme im Stellungsspiel und könnte sich im Spielaufbau kreativer einbringen. Dass Hendrich als gelernte Rechtsverteidigerin flexibel im Abwehrverbund einsetzbar ist, macht sie sowohl für den VfL als auch für die Nationalmannschaft unverzichtbar.
Bei der WM in Australien und Neuseeland wird die Wolfsburgerin wie schon bei der EM im vergangenen Sommer in der Startformation stehen. Alles andere wäre eine große Überraschung.
Dominique Janssen / Matthew Ashton - AMA/GettyImages
Neben Hendrich und Marina Hegering, die es aufgrund vieler verletzungsbedingter Ausfälle nicht in unsere Rangliste geschafft hat, gibt es beim VfL noch eine weitere Top-Innenverteidigerin. Die Niederländerin Dominique Janssen ist die Chefin im Wolfsburger Abwehrverbund, offenbart kaum Schwächen und ist ein Grund dafür, dass die Wölfinnen lange in dieser Saison vom Triple träumen durften.
Neben ihren rein sportlichen Qualitäten geht Janssen als Führungsspielerin voran und ist beim VfL für die Elfmeter zuständig. Als die 28-Jährige kurz vor Saisonende im Spitzenspiel bei Eintracht Frankfurt erkältet fehlte, gingen die Wolfsburgerinnen mit sage und schreibe 0:4 unter - beileibe kein Zufall.
Auch bei der WM im Sommer wird Janssen zu den Protagonistinnen zählen. In der niederländischen Nationalmannschaft ist sie seit Jahren eine feste Größe. Mit 96 Einsätzen steht sie sogar kurz davor, die Schallmauer von 100 Länderspielen zu durchbrechen.
Sjoeke Nüsken / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
Sjoeke Nüsken ist eigentlich Mittelfeldspielerin - und keine schlechte. Eintracht-Trainer Niko Arnautis entschied sich zu Saisonbeginn trotzdem dazu, die 22-Jährige eine Position nach hinten ins Abwehrzentrum zu ziehen. Bereut hat er diese Entscheidung nicht, im Gegenteil.
Nüsken erwies sich in der Abwehrzentrale als Glücksgriff, paarte Kopfballstärke und Antizipationsvermögen mit ihren herausragenden Qualitäten im Spielaufbau und entwickelte ein Innenverteidiger-Profil, das in der Bundesliga seinesgleichen sucht.
In der neuen Saison kann sich die SGE daran leider nicht mehr erfreuen. Nüsken zieht es zum englischen Spitzenklub FC Chelsea, wo sie womöglich wieder auf ihre Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld rückt. Zuvor steht allerdings noch die WM auf dem Programm, wo die 15-fache Nationalspielerin mit etwas Glück sogar in der Startelf stehen könnte (als Innenverteidigerin).
Glodis Viggosdottir / Visionhaus/GettyImages
Unangefochten auf Platz eins unseres Rankings landet Bayerns Abwehrchefin Glódís Perla Viggósdóttir. Die Isländerin war in dieser Spielzeit mit Abstand die beste Innenverteidigerin. Schwächen? Fehlanzeige.
Viggósdóttir ist ebenso zweikampf- wie kopfballstark, erstickt mit klugem Stellungsspiel viele Situationen schon im Keim, bevor sie gefährlich werden, weiß genau, wann sie aus der Viererkette herausrücken und wann sie absichern muss, und ist noch dazu eine hervorragende Aufbauspielerin, die mit herrlichen Diagonalbällen regelmäßig die Offensive ihrer Mannschaft belebt.
Dass der FC Bayern Meister wurde - und dabei gerade einmal acht Gegentreffer kassierte - ist zu weiten Teilen das Verdienst der 27-Jährigen. FCB-Managerin Bianca Rech wird alles daran setzen, Viggósdóttirs im Sommer 2024 auslaufenden Vertrag so schnell wie möglich zu verlängern.
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