Die 3 besten Trainer der Bundesliga-Saison 2022/23 | OneFootball

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·30. Mai 2023

Die 3 besten Trainer der Bundesliga-Saison 2022/23

Artikelbild:Die 3 besten Trainer der Bundesliga-Saison 2022/23

Die Bundesliga-Saison 2022/23 ist im Kasten. Angesichts des hollywoodreifen Scripts, dem vor allem der 34. Spieltag zu folgen schien, ist diese Wortwahl angebracht. Trainer haben in den vergangenen Monaten oft Hauptrollen gespielt, einige sind dabei den Filmtod gestorben: Gleich acht Klubs haben die Spielzeit mit einem anderen Coach beendet, als sie sie begonnen hatten.

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Die Übungsleiter bleiben das oftmals schwächste Glied, das bisweilen auch für Verfehlungen an anderer Stelle den Kopf hinhalten muss. Mit einem Trainerwechsel lässt sich schließlich der größte unmittelbare Effekt erzielen, denn das spielende Personal kann außerhalb der Transferperioden nur unwesentlich verändert werden und rollende Köpfe im Management haben sportlich eher Langzeitfolgen denn sofortigen Ertrag. Ein Lied davon singen kann etwa Julian Nagelsmann, der beim FC Bayern in einer vergleichsweise unwürdigen Art während der Saison gehen musste, wohingegen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic sie noch (jedenfalls fast) bis zum Ende erlebt haben. Ob Nagelsmann den Bundesliga-Titel verteidigt hätte, wird so nie in Erfahrung zu bringen sein. Nachfolger Thomas Tuchel konnte letztlich von Glück sagen, nicht auch noch diesen Titel verloren zu haben.


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Baumgart, Terzic, Xabi Alonso, Letsch, Rose ...

Soviel zum negativ gefärbten Blick auf die Stellung der Bundesliga-Trainer. Es gibt aber auch die komplett andere Sichtweise, auf Klubs, ja sogar ganze Städte und Regionen, die den Coaches ihrer Erstligisten regelrecht verfallen sind. Steffen Baumgart beim 1.FC Köln ist so einer, ihm liegt die Domstadt quasi zu Füßen. Selbiges gilt bei Borussia Dortmund und Edin Terzic: Die Ruhrmetropole weinte nach dem verpassten Meistertitel am Samstag für keinen Spieler so herzergreifend wie für den Chefcoach, der schließlich bei Fans als 'einer von uns' gilt. Ganz so weit geht die Liebe bei Xabi Alonso und Bayer Leverkusen, Thomas Letsch und dem VfL Bochum sowie Marco Rose und RB Leipzig wohl nicht, die Beispiele zeigen aber, dass Trainerwechsel manchmal eben auch einfach funktionieren, so schlecht ihr Ruf bisweilen sein mag. Für die Auszeichnung zu den Bundesliga-Trainern der Saison von fussball.news reicht es bei den genannten Coaches allerdings knapp nicht, denn die Arbeit eines Trios ist noch höher einzuschätzen.

Platz 3: Thomas Reis, FC Schalke 04

Ein Abstiegstrainer auf dem Treppchen? Ja, das ist kein Tippfehler. Denn der Anteil der Schuld am Abstieg, den Reis trägt, lässt sich im Minimalbereich verorten. Vielmehr ist die Arbeit des vormaligen Bochumer Aufstiegs- und Klassenerhaltheldens hauptverantwortlich dafür, dass Schalke überhaupt mit Hoffnungen ins Saisonfinale gegangen ist. Reis hat eine zutiefst verunsicherte Mannschaft am Boden übernommen, nach und nach aufgepäppelt und, im neuen Jahr, absolut konkurrenzfähig gemacht. Die Rückrundentabelle führt Schalke auf Platz acht. Die Rettung bedeutet das nicht, dafür hätte man Reis aber auch per Expressversand alle Trainerpreise Deutschlands zuschicken müssen. So reicht es immerhin für Platz drei im Ranking.

Platz 2: Christian Streich, SC Freiburg

Wenn es in der Bundesliga einen Trainer gibt, der quasi synonym für seinen Klub steht, dann ist es Streich. Der 57-Jährige ist Freiburg, lebt Freiburg und hat Freiburg schon wieder beinahe in die Champions League geführt. Wie im Vorjahr fehlten nur drei Punkte für diesen historischen Wurf, wer deshalb eine Weiterentwicklung der Mannschaft vermisst, liegt falsch: Die Breisgauer sind noch weiter gereift, das lässt sich auch an den Leistungen von Spitzenspielern ablesen, die nicht mehr zum jungen Gemüse gehören: Vincenzo Grifo und Matthias Ginter, um nur zwei zu nennen, machen weiter Fortschritte unter Streich, dessen Team sich für den allerletzten Schritt nur noch in den direkten Duellen verbessern muss.

Platz 1: Urs Fischer, Union Berlin

Hätte Streich Freiburg tatsächlich in die Königsklasse geführt, wäre ihm die Auszeichnung sicher gewesen. So kann sie nur an Fischer gehen, der die auf dem Papier noch etwas größere Sensation mit Union geschafft hat. Immerhin ist der Klub erst 2019 in die Bundesliga aufgestiegen und hat er im Vergleich zu Freiburg, aber auch vielen anderen Erstligisten sicher nicht die höchste Ansammlung individueller Qualität im Kader. Stattdessen darf Union als die beste 'Trainer-Mannschaft' der Liga gelten: Die Eisernen spielen als starkes Kollektiv, nicht immer ansehnlich aber sehr beständig erfolgreich. Dass die Qualifikation zur Königsklasse nicht europaweit als Fußballmärchen gefeiert wird, liegt wohl daran, dass im deutschen Fußball am Wochenende andere Geschichten für mehr Aufmerksamkeit gesorgt haben. Fischer darf als Vater des Erfolgs gelten und hat allemal verdient, als Trainer der Saison ausgezeichnet zu werden.

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