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·27. Februar 2024

DFL: Fragen und Antworten zur Vergabe der Medienrechte

Artikelbild:DFL: Fragen und Antworten zur Vergabe der Medienrechte

Das Bundeskartellamt hat grünes Licht für die Ausschreibungspläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) hinsichtlich der kommenden Medienrechte-Periode gegeben. Es geht um Milliarden, die Sportschau und die Abos.

Fragen und Antworten zu den DFL-Medienrechten

Was ist passiert?


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Das Bundeskartellamt hat mitgeteilt, dass es das vorgelegte DFL-Modell „toleriert“. Begeisterung klingt anders. Dennoch kann der Ligaverband nun loslegen und die deutschsprachigen Medienrechte des Profifußballs (Bundesliga plus 2. Liga) für die vier Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 verkaufen. Die Erlöse stellen die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle der Klubs dar.

Worum geht es?

Wie turnusmäßig alle vier Jahre um die mittelfristige Zukunft. Diesmal bangen die Klubchefs aber noch mehr als sonst, denn der unruhige Markt bereitet Sorgen. Derzeit erhalten die 36 Profivereine rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison – was bereits einem jährlichen Minus von 100 Millionen im Vergleich zum vorhergehenden Zyklus entspricht. Aufgrund der kolportierten wirtschaftlichen Probleme der möglichen Interessenten wird über einen weiteren Rückgang der Einnahmen unter die Milliardengrenze spekuliert.

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Wie sollen Verluste verhindert werden?

Um das versprochene „innovative Topmedienprodukt auf Weltniveau“ zu liefern und teuer zu verkaufen, soll es künftig Kurz-Interviews nach der Busankunft oder Zugänge zur Kabine geben. Die Vereine sollen „mehr Nähe zulassen“. Pay-TV-Anbieter sollen schon während der Spiele Highlight-Clips für die eigenen Social-Media-Kanäle aufbereiten dürfen.

Was ist neu bei der Ausschreibung?

Die wichtigste Änderung ist der Wegfall der sogenannten „No-Single-Buyer-Rule“. Der Verkauf der Rechte an Live-Spielen ist künftig wieder an nur einen Anbieter möglich – also könnte ein Abo für die Fans ausreichen. Bis zum Ende der laufenden Periode teilen sich der Bezahlsender Sky und die Streamingplattform DAZN die Rechte an den Live-Partien – bis auf wenige Begegnungen, die im Free-TV bei Sat.1 laufen.

Was ist mit dem Spielplan?

Fans und Klubs müssen sich nicht an neue Anstoßzeiten gewöhnen. Lediglich werden pro Saison 15 statt bisher zehn Spiele sonntags um 19.30 Uhr für Teilnehmer am Europapokal ausgetragen. Damit reagiert die DFL auf den neuen Modus der europäischen Wettbewerbe wie Champions League oder Europa League.

Wie sieht es für die Sportschau aus?

Die Zukunft der Zusammenfassungen am Samstagabend in der ARD bleibt offen. Die DFL schreibt zwei Rechtepakete für die Free-TV-Erstverwertung aus: von 18.00 bis 20.15 oder von 19.15 bis 20.15 Uhr. Alle Free-TV-Sender können dafür Angebote abgeben. Mindestens neun Spiele werden live im Free-TV übertragen. Zudem kann es vermehrt zu Kooperationen zwischen Pay- und Free-TV kommen. Zuletzt waren Sky und RTL eine Partnerschaft für zwei Jahre eingegangen.

Wie sieht der zeitliche Ablauf aus?

Das Auktionsverfahren für die verschiedenen Übertragungspakete soll Mitte April starten, bis zum Ende des zweiten Quartals will die DFL den Verkauf abschließen.

Was passiert danach?

Traditionell wird sich nach dem Verkauf darum gestritten, wer wie viel Geld bekommt – und darum, wie endlich mehr durch die Auslandsvermarktung (derzeit rund 200 Millionen) erzielt werden kann. Doch diesmal könnten die Stücke vom Kuchen für alle Klubs kleiner ausfallen. Grund ist der geplatzte Einstieg eines Investors.

Wie sehen die Auswirkungen aus?

Um die auf 600 bis 700 Millionen Euro taxierten Kosten für Investitionen in den nächsten fünf bis sechs Jahren zu stemmen, wird die „Binnenfinanzierung“ favorisiert. Im Klartext würde das bedeuten, dass die DFL die nötigen Summen einbehält und nicht an die Klubs ausschüttet. Zwangsläufig würden die Gehälter der Profis, Berater und Manager sinken.

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(Photo by MAJA HITIJ/POOL/AFP via Getty Images)

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