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·19. Januar 2022

DFB trauert um Hans-Jürgen "Dixie" Dörner

Artikelbild:DFB trauert um Hans-Jürgen "Dixie" Dörner

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) trauert um Hans-Jürgen "Dixie" Dörner, der in der Nacht zum Mittwoch nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren gestorben ist.

"Dixie" Dörner gehört zu den besten und erfolgreichsten Fußballern der deutschen Geschichte. Fünfmal wurde er DDR-Meister, fünfmal FDGB-Pokalsieger, dreimal wurde er in der DDR als Fußballer des Jahres ausgezeichnet. Dörner war ein Muster an Konstanz und Zuverlässigkeit, mit 392 Einsätzen ist er Rekordspieler von Dynamo Dresden, "seinem" Verein, dessen Ehrenspielführer er war.


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Auch im Trikot der DDR-Nationalmannschaft hat Dörner große Erfolge gefeiert, darunter einen der größten Erfolge des DDR-Fußball überhaupt: Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal gewann er mit der DDR-Nationalmannschaft die Goldmedaille. Dörner spielte insgesamt 100-mal für die Auswahl der DDR, nach Joachim Streich ist er damit DDR-Rekordnationalspieler. Wegen der Leichtigkeit seines Spiels und wegen der Eleganz, mit der Dörner den Libero verkörperte, galt er als "Franz Beckenbauer des Ostens". Allerdings war Dörner torgefährlicher als das Original. In 17 Spielzeiten der DDR-Oberliga sind für ihn 65 Treffer notiert, dabei findet sich keine Spielzeit, in der er nicht mindestens einen Treffer erzielt hätte.

Erfolgreiche Trainerlaufbahn

Auf Dörners Karriere als Spieler folgte eine erfolgreiche Laufbahn als Trainer. Vor der Wiedervereinigung war er zuständig für die Olympia-Auswahl der DDR, nach der Wiedervereinigung fand er den Weg zum DFB. Von 1990 an arbeitete er sechs Jahre lang für den Verband, Dörner war zuständig für verschiedene Junioren-Nationalmannschaften, bei der EM 1992 und der WM 1994 war er Teil des Trainerstabs. Geschichte schrieb Dörner als Trainer auch auf Klub-Ebene. Im Januar 1996 nahm er das Angebot von Werder Bremen an und wurde damit der erste "DDR-Trainer" der Bundesliga.

Im Oktober 2019 wurde Dörner in die Hall of Fame des Deutschen Fußballmuseums aufgenommen.

Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident, sagt: "'Dixie' Dörner war ein überragender Fußballer, ein großartiger Trainer, ein herausragender Botschafter des gesamten deutschen Fußballs und ein richtig guter Typ. Mit seiner Vita steht er für mich auch für die deutsche Fußballeinheit, sein Wirken für den DFB werden wir nie vergessen. Er hatte eine tolle Art, junge Menschen für den Fußball zu begeistern und sein Wissen weiterzugeben. Er gehört zu den größten Persönlichkeiten des deutschen Fußballs, ich werde ihn sehr vermissen."

Peter Peters, 1. DFB-Vizepräsident, sagt: "Als 'Wessie' habe ich natürlich immer wieder die Europapokalspiele seiner Dynamos aus Dresden in Erinnerung und natürlich auch die Spiele gegen Uerdingen. Schon damals war ich fasziniert von seinem Spiel und seiner Fairness. Auch wenn wir uns persönlich nie kennengelernt haben, hat Dixie Dörner insoweit auch meine Jugend geprägt und uns seine Werte glaubhaft vermittelt. Ich war damals 24 Jahre - und die Erinnerungen bleiben ewig."

Heike Ullrich, Stellvertretende DFB-Generalsekretärin, sagt: "Ich bin sehr traurig und betroffen, in Gedanken bin ich bei seiner Familie und seinen Freunden, denen ich in dieser schweren Zeit viel Kraft wünsche. Der Tod von 'Dixie' Dörner ist ein Verlust für den gesamten deutschen Fußball, mein Mitgefühl gilt dabei auch dem Verein Dynamo Dresden, der mit Dörner eine Ikone, eine Legende verloren hat. Auch der DFB verbindet schöne Erinnerungen mit seinem Namen und Wirken. Im Bereich der Nationalmannschaften hat er wertvolle Arbeit geleistet, sowohl bei den Junioren als auch an der Seite von Berti Vogts als Mitglied des Trainerstabs der A-Nationalmannschaft. Seine Spuren für den gesamtdeutschen Fußball werden ewig bleiben."

Hermann Winkler, Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes, sagt: "Ich bin bestürzt und fassungslos. Für den Fußball im Osten Deutschlands und in Sachsen bedeutet der Tod von 'Dixie' Dörner eine Zäsur. Die Menschen hier haben zu ihm aufgeschaut, er war eine Identifikationsfigur, als Spieler hat er die Massen begeistert, als Mensch die Herzen erreicht. Die erfolgreichste Zeit von Dynamo Dresden hat er entscheidend geprägt, die Titel der 70er und 80er-Jahre sind ganz eng mit seinem Namen verbunden. Auch die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1976 wäre ohne ihn nicht möglich gewesen. Auch nach seiner Zeit als Spieler war er auf allen seinen Stationen ein herausragender Botschafter Sachsens, überall, wo er war, hat er Eindruck und Spuren hinterlassen. Er gehört zu den größten Sportlern und Persönlichkeiten der deutschen Fußball-Geschichte und wird uns sehr fehlen."

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