DFB-Präsidium stellt sich klar gegen FIFA-Pläne zu WM-Reform | OneFootball

Icon: fussball.news

fussball.news

·17. September 2021

DFB-Präsidium stellt sich klar gegen FIFA-Pläne zu WM-Reform

Artikelbild:DFB-Präsidium stellt sich klar gegen FIFA-Pläne zu WM-Reform

Die Reformpläne der FIFA, infolge derer alle zwei Jahre Weltmeisterschaften stattfinden sollen, werden weltweit heiß diskutiert. Während die sportlich weniger bedeutsamen Kontinentalverbände größere Chancen für ihre Mitgliedsländer sehen, stehen Europa und Südamerika klar für den Verbleib beim status quo. Auch der DFB hat sich nun eindeutig positioniert.

"Der DFB unterstützt uneingeschränkt die Position der UEFA, wonach eine Entscheidung in einer so wichtigen Angelegenheit nicht ohne die Zustimmung der europäischen Verbände und des europäischen Fußballs getroffen werden darf", lautet eine Mitteilung des Verbands nach einer Präsidiumssitzung am Freitag. Für den DFB sei "unverständlich, dass die FIFA-Spitze entgegen allen Grundsätzen von Good Governance im ersten Schritt nicht die Mitglieder ihres eigenen Councils, sondern sogenannte 'FIFA-Legenden' konsultiert und die Ergebnisse des Treffens über die Medien verbreitet hat."


OneFootball Videos


Wenger eine treibende Kraft

FIFA-Direktor Arsene Wenger hatte sich zuletzt mit prominenten Ex-Profis, beispielsweise Lothar Matthäus, getroffen, anschließend war das Thema in internationalen Medien positiv besetzt. Die Spitzen der kontinentalen wie nationalen Verbände verärgert der Vorgang, bei dem sie bislang vor allem aus den Medien vernommen haben, was für Beschlüsse Gianni Infantino und Co. nach eigener Aussage noch bis Ende des Jahres auf den Weg bringen wollen.

Auswirkungen auf Frauen- und Nachwuchsturniere

Der DFB ist aber nach eigener Auffassung ein wichtiger Stakeholder in dieser Angelegenheit: "Die Umstellung der Weltmeisterschaften auf einen Zweijahreszyklus und eine drastische Verringerung der Abstellungsperioden für Nationalmannschaften hätte massive Auswirkungen auf den Fußball in Deutschland, in Europa, aber auch weltweit." Unter anderem befürchtet der Verband eine Abwertung der Wettbewerbe im Frauen- und Nachwuchsfußball, die mit öfter stattfindenden Turnieren der Männer konkurrieren würden. Zudem sei die Belastung für Nationalspielerinnen und Nationalspieler zu groß, wenn in jedem Sommer ein Turnier stattfinden soll.

"Stellenwert der Großturniere würde sinken"

Das für viele Fans sicherlich gewichtigste Argument: "Der Stellenwert der Großturniere würde durch eine Verdoppelung sinken, da die Welt- und Europameisterschaften ihren Stellenwert nicht zuletzt aus ihrer Seltenheit ziehen." Der DFB erwarte nun eine gewissenhafte Prüfung der Fragestellungen und Probleme, die der Verband am Horizont wähnt. "Der DFB engagiert sich genau wie die UEFA seit Jahrzehnten weltweit solidarisch in Partnerschafts- und Unterstützungsprojekten. Gerade deshalb erwartet der DFB, dass die FIFA die spezifischen Interessen der europäischen Nationalverbände besonders beachtet und berücksichtigt."

Impressum des Publishers ansehen