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Annika Becker·23. Februar 2024

🧐 DFB-Frauen kämpfen um Olympia: Wer schafft es in den möglichen Kader?

Artikelbild:🧐 DFB-Frauen kämpfen um Olympia: Wer schafft es in den möglichen Kader?

Heute Abend kämpft die deutsche Nationalmannschaft im Final Four der Women’s Nations League gegen Frankreich um das Ticket für die Olympischen Spiele im Sommer. Wir schauen an dieser Stelle schon mal, welche Spielerinnen im Falle einer Qualifikation dabei sein könnten oder müssten.


Welche Spielerinnen könnten es noch in einen möglichen Olympia-Kader schaffen?

Bei den Nominierungen für das Final Four in der Nations League gab es bereits einige Überraschungen. Unabhängig davon, ob es im Sommer für die DFB-Frauen zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris geht, stehen einige weitere Spielerinnen aufgrund ihrer Form womöglich vor dem Sprung in den Kader.


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Sollte Deutschland sich über das Final Four der Nations League für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifizieren, wäre ein kurzfristiger Sprung in den Kader vermutlich schwierig. Denn nur 18 Spielerinnen dürfen je Nation zum Turnier. Anders als bei den Männern gibt es keine Altersbeschränkungen. Etwas einfacher haben es also diejenigen, die bereits jetzt auch in der Nationalelf auf sich aufmerksam machen können.


Wer ist jetzt schon dabei?

Zum ersten Mal wurde Vivien Endemann nominiert. Die Wolfsburger Flügelstürmerin wechselte im vergangenen  Sommer von der SGS Essen zum VfL und überraschte dort nicht wenige damit, den großen Sprung zu einem der Top-Vereine sofort mit Bravour zu bestehen.

Bisher kommt Endemann in dieser Saison in ihren wettbewerbsübegreifend 17 Einsätzen bereits auf acht Tore und vier Vorlagen, machte aber vor allem abseits dieser Statistiken auch noch einmal einen Sprung in ihrer Entwicklung. Dadurch verdrängte sie im Verein zeitweise Jule Brand aus der Startelf, die sich erst kürzlich in einem Interview dazu äußerte, dass ihr dies Sprung schwieriger gefallen ist.

Aufgrund ihrer Verletzungsgeschichte seit längerem wieder dabei ist Pia-Sophie Wolter, die in dieser Saison vom VfL an Eintracht Frankfurt ausgeliehen ist. Die Rechtsverteidigerin hat sich bei der SGE als eine unverzichtbare Spielerin etabliert, die sowohl defensiv wie offensiv zu überzeugen weiß. In der Nationalelf konkurriert sie auf ihrer Stammposition mit Giulia Gwinn vom FC Bayern München. Wolter kann Gwinn aber als wichtige Kaderspielerin entlasten, bisher fehlt eine echte Alternative auf dieser Abwehrseite.

Auf der anderen Seite des defensiven Flügels hat sich Hoffenheims Sarai Linder festgespielt und Felicitas Rauch vorerst verdrängt. Die ehemalige Wolfsburgerin ist nach ihrem Wechsel zu North Carolina auch deshalb nicht nominiert, weil sie erst vor kurzem in die USA wechselte und vorher lange verletzt war. Bei einer Turnier Nominierung würden beide um den Startplatz als Linksverteidigerin konkurrieren.


Wer könnte noch den Sprung ins Team schaffen?

Lina Magull

Es ist seltsam hier überhaupt ihren Namen zu nennen, denn eigentlich war Magull im Mittelfeld immer gesetzt, durch schwankende Form und kleinere Verletzungen war ihr letztes Halbjahr aber nicht einfach und Magull mehrfach außen vor. Nach ihrem Wechsel zu Inter Mailand in der Serie A blüht sie auf – und wurde trotzdem zunächst nicht nominiert. Sollte sie in der italienischen Liga aber weiter so rasieren (acht Spiele in Liga und Pokal, fünf Tore, zwei Vorlagen), gibt es keinen Weg an ihr vorbei.

Natasha Kowalski

Deutschland tut sich seit Jahren schwer damit, echte Spielmacherinnen wie eine Dzsenifer Marozsán oder auch Laura Freigang ins eigene System einzubauen. Ganz in diesen Sphären ist Kowalski noch nicht, auch wenn sich sechs Tore und fünf Vorlagen in 16 Spielen bei einem Verein wie der SGS Essen sehen lassen können. Sollte es ein Umdenken in Richtung eines offensiven Spiels aus dem Mittelfeldzentrum heraus geben, ist die 20-Jährige mit ihrer Übersicht und ihren tiefen Pässen für die Zukunft eine Option.

Vanessa Fudalla

Nach dem 14. Spieltag ist Leipzigs Angreiferin mit acht Treffern die beste deutsche Torschützin in der Bundesliga und bringt ein besonderes Profil mit. Denn die nur 1,55m große Fudalla ist eine echte Fernschussspezialistin. In der Vergangenheit bemängelte Hrubesch, dass sein Team sich zu selten traue, mal aus der Distanz abzuziehen. Zugegeben: Fudalla wäre ihren Gegnerinnen körperlich unterlegen. Sie könnte als Spezialistin aber in Zukunft wertvoll sein, wenn sie weiter an ihren anderen Qualitäten arbeitet. Eine Schusstechnik wie ihre gibt es selten.

Eine Abwehr-Überraschung

In der Innenverteidigung spielen immer zwei aus Kathrin Hendrich, Sara Doorsoun und Marina Hegerin und ab und zu darf Sophia Kleinherne auch mal ran – das ist das Bild der letzten Monate in der Abwehr. Während für Offensive und Mittelfeld viele Talente auch schon bei den Top-Klubs mit den Hufen scharren, sieht sie die Sache in der Defensive schwieriger aus. Vereine wie Nationalelf vertrauen hier lieber auf Erfahrung, aber der Nachwuchs muss ja irgendwo herkommen und Ausfälle kann es immer geben.

In den Vordergrund gespielt haben sich diese Saison die Verteidigerinnen vom SV Werder Bremen und der SGS Essen. Beide Vereine haben abseits der Top-3 die besten Defensiven. Sicher, Michelle Ulbrich, Nina Lührßen, Laura Pucks, Katharina Piljić und Lena Ostermeier haben keine internationale Erfahrung. Nur ist gerade in dem Bereich ein Vorausdenken zu einem Generationenwechsel dringend notwendig.

Doch bevor für Hrubesch die Kaderplanungen beginnen, steht heute Abend erst mal das Spiel gegen Frankreich an.