DFB-Frauen im Formcheck: Dallmann on fire, Booster für Nüsken, Bühl mit EM-Blues | OneFootball

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90min

·6. Oktober 2022

DFB-Frauen im Formcheck: Dallmann on fire, Booster für Nüsken, Bühl mit EM-Blues

Artikelbild:DFB-Frauen im Formcheck: Dallmann on fire, Booster für Nüsken, Bühl mit EM-Blues

Vor dem Länderspiel (Freitag, 20:30 Uhr) nimmt 90min die Form der deutschen Nationalspielerinnen unter die Lupe. Im Fokus stehen die beiden Münchnerinnen Linda Dallmann und Klara Bühl sowie die Frankfurterin Sjoeke Nüsken. Außerdem stellt sich die Frage, ob Alexandra Popp oder Lea Schüller im Sturmzentrum beginnen dürfen und was von der Nominierung der beiden Torwart-Talente Stina Johannes und Maria Luisa Grohs zu halten ist.

In Topform: Diese Spielerin schießt momentan die Sterne vom Himmel

Linda Dallmann (Bayern München)

Bei der EM meist nur Ersatz: Linda Dallmann / Maja Hitij/GettyImages


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Die Nummer zehn des FC Bayern befindet sich in herausragender Verfassung. Beim Bundesliga-Auftakt noch auf der Bank, stand Dallmann seither in allen Pflichtspielen des Vizemeisters von Beginn an auf dem Rasen und sorgte maßgeblich dafür, dass die Bayern die vergangenen vier Begegnungen allesamt für sich entscheiden konnten. Beeindruckende sieben Scorerpunkte (fünf Tore, zwei Vorlagen) stehen für die trickreiche Mittelfeldakteurin in den letzten vier Partien zu Buche. Wie bereits Anfang September bei den WM-Quali-Spielen gegen die und gegen wird die 28-Jährige auch gegen Frankreich in der Startelf stehen. Alles andere wäre eine große Überraschung.

Überzeugt in neuer Rolle: Positionswechsel als DFB-Booster?

Sjoeke Nüsken

Im Sommer hatte Sjoeke Nüsken den Sprung ins EM-Aufgebot noch knapp verpasst / Maja Hitij/GettyImages

Die 21-jährige Sjoeke Nüsken ist eigentlich im defensiven Mittelfeld beheimatet, wo sie sich im DFB-Team mit Lena Oberdorf und Lena Lattwein extremer Konkurrenz gegenübersieht. Vor diesem Hintergrund entschied sich Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor der EM dafür, die Frankfurterin aus dem vorläufigen Kader zu streichen und doch nicht mit nach England zu nehmen.

Dank eines Geistesblitzes von Eintracht-Coach Niko Arnautis könnte sich das Blatt für Nüsken aber schon bald wenden. Arnautis beorderte die Junioren-Europameisterin von 2017 an den ersten drei Bundesliga-Wochenenden in die Abwehrzentrale, wo Nüsken mit einer Mischung aus Zweikampfstärke, Übersicht und vielen klugen Pässen im Spielaufbau auf sich aufmerksam machte.

Da die bei der EM gesetzte Marina Hegering immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hat - auch gegen Frankreich fällt Hegering aus -, könnte sich die neue Position als echter Karrierebooster für Nüsken herausstellen. Gegen die Französinnen wird zwar aller Voraussicht nach ihre Frankfurter Teamkollegin Sara Doorsoun den Platz an der Seite von Kathrin Hendrich einnehmen. Sollte Nüsken ihre überzeugenden Leistungen im Laufe der Saison aber bestätigen, stehen ihr in der deutschen Innenverteidigung alle Chancen offen.

Im Formtief: Diese Spielerin hat der EM-Blues erwischt

Klara Bühl / Pool/GettyImages

Bayerns Klara Bühl hat sich den Start in die neue Saison sicher anders vorgestellt. In England noch Leistungsträgerin, versucht die 21-jährige bislang vergeblich, an ihre starke EM-Form anzuknüpfen. Auf Bühls Bundesliga-Tacho steht bislang weder ein Tor noch eine Vorlage. Zuletzt beim wurde sie nach einem schwachen Auftritt sogar schon zur Pause ausgewechselt.

Trotzdem wird Bühl am Freitagabend wohl von Beginn an die Chance bekommen, sich den Vereins-Frust von der Seele zu schießen. Ohnehin ist davon auszugehen, dass die hochtalentierte Linksaußen rasch aus ihrem Formtief herausfindet und auch in München bald wieder eine Hauptrolle spielt.

Popp oder Schüller? Dauerthema Neunerposition

Alexandra Popp hat die Französinnen in bester Erinnerung: Beim 2:1 im EM-Halbfinale schoss sie den DFB per Doppelpack im Alleingang zum Sieg / Maja Hitij/GettyImages

Die Besetzung der Sturmzentrale wird bis zur WM im kommenden Juli eines der beherrschenden Themen rund um die Frauen-Nationalmannschaft bleiben. Im Fokus stehen Kapitänin und EM-Torschützenkönigin Alexandra Popp auf der einen, Bundesliga-Torschützenkönigin und Deutschlands Fußballerin des Jahres Lea Schüller auf der anderen Seite. Wolfsburgs Tabea Waßmuth und Frankfurts Laura Freigang besitzen maximal Außenseiterchancen.

Dabei hat die mit 31 Jahren und zahlreichen Turnierteilnahmen sehr erfahrene Popp den entscheidenden Nachteil, dass sie im Verein beim VfL Wolfsburg auf einer anderen Position zum Einsatz kommt. Wie schon in der vergangenen Saison setzte VfL-Trainer Tommy Stroot die wuchtige Kopfballspezialistin auch zum Bundesliga-Start im Mittelfeld ein. Die Neunerposition ist in Wolfsburg der Polin Ewa Pajor vorbehalten.

Währenddessen hat Schüller ihren Stammplatz beim FC Bayern gegen die serbische Nationalstürmerin Jovana Damjanovic auch unter dem neuen Trainer Alexander Straus verteidigt. Die 24-Jährige hat bereits fünf Pflichtspieltreffer auf dem Konto, muss sich gegen Frankreich aber vermutlich weiterhin hinter ihrer Wolfsburger Konkurrentin einreihen. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte bereits vor der EM deutlich gemacht, dass eine verletzungsfreie Alex Popp unter ihrer Regie gesetzt ist. Daran dürfte sich angesichts von Popps grandiosen sechs Turniertreffern wenig geändert haben - Schüllers Treffsicherheit und der Wolfsburger Positionsproblematik zum Trotz.

Torhüterinnen Johannes und Grohs: Zwei Talente auf dem Weg zur WM?

Mit Frankfurts Stina Johannes und Maria Luisa Grohs vom FC Bayern hat die Bundestrainerin zwei Torwart-Talente nominiert, die seit Jahren fester Bestandteil bei den DFB-Juniorinnen sind und sich nun auch bei der A-Nationalelf präsentieren sollen. Beide Akteurinnen haben sich im Sommer einen Stammplatz bei ihren Klubs erkämpft und zum Saisonstart ihr Potential unter Beweis gestellt.

Trotzdem dürfen sich die beiden Keeperinnen nur geringe Chancen auf eine Nominierung für die WM im kommenden Jahr ausrechnen. An Merle Frohms und Almuth Schult, die aus Rücksicht auf ihre weite Anreise aus den USA gegen Frankreich nicht zum Aufgebot zählt, führt kein Weg vorbei. Ähnlich schwer dürfte es werden, Ann-Kathrin Berger aus dem DFB-Kader zu verdrängen. Die Torfrau des FC Chelsea kehrte nach ihrer Krebserkrankung in den deutschen Kader zurück und stand in der englischen Women's Super League bereits zwei Mal wieder zwischen den Pfosten.

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