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·13. April 2022

DFB-Frauen: Drei Lehren aus der Niederlage gegen Serbien

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Nach dem 2:3 in Belgrad herrscht im deutschen Team Ernüchterung. Zu Recht! Die Serbinnen haben die Schwächen der DFB-Elf schonungslos offengelegt. Im Hinblick auf die Europameisterschaft lieferte die Partie drei wichtige Erkenntnisse.

1. Problemzone Innenverteidigung

Gegen die Serbinnen mit ihrer ausgebufften Bayern-Stürmerin Jovana Damnjanovic wurde deutlich, dass es im Abwehrzentrum an Physis und Zweikampstärke mangelt. Ohne die erfahrene Kathrin Hendrich waren Jana Feldkamp und Sophia Kleinherne mit der serbischen Offensivpower heillos überfordert.


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Die 2:3-Pleite zeigte deutlich, dass die Wolfsburgerin Hendrich in der Innenverteidigung klar gesetzt sein muss. Ohne die Aggressivität und Zweikampstärke der 30-Jährigen wird es schwer, bei der Europameisterschaft zu bestehen.

Neben Hendrich stehen mit Feldkamp, Kleinherne und Sara Doorsoun drei weitere zentrale Abwehrspielerinnen im DFB-Kader. Auch Lena Oberdorf, die nominell auf der Sechs zu Hause ist, könnte die Position bekleiden. Wie auch immer sich Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg entscheidet: Die Innenverteidigung ist die Achillesferse der deutschen Mannschaft.

2. Überangebot im Mittelfeldzentrum - oder?

Auf dem Papier ist die deutsche Elf im Mittelfeldzentrum bestens bestückt. Ob Lena Oberdorf, Lina Magull, Lena Lattwein, Dzsenifer Marozsán, Alexandra Popp oder die ausgefallenen Sara Däbritz und Sidney Lohmann - Sorgen muss man sich in diesem Mannschaftsteil nicht machen.

Dennoch hat Martina Voss-Tecklenburg ihre Bestbesetzung auf dieser Position noch nicht gefunden hat. Im Hinblick auf das Turnier im Juli sollte sich die Bundestrainerin aber bald auf drei Namen festlegen - und auch unpopuläre Entscheidungen nicht scheuen. Ob etwa eine Alexandra Popp oder Dzsenifer Marozsán tatsächlich in die Startelf gehören, darf bezweifelt werden.

3. Voss-Tecklenburg muss auf den Tisch hauen

Schon beim Arnold Clark Cup konnte man erkennen, dass die deutsche Mannschaft nicht als Favorit zur EM fahren wird. Damals redeten die Beteiligten das schwache Abschneiden noch schön und verwiesen auf die lange Ausfallliste.

In der letzten Woche sprachen einige Akteurinnen sogar offensiv vom EM-Titel - eine gefährliche Selbstüberschätzung. Die Bundestrainerin muss ihrem Team jetzt klarmachen, wie weit Anspruch und Wirklichkeit gegenwärtig auseinanderklaffen. Mit einer Leistung wie gegen Serbien (und wie beim Arnold Clark Cup) droht der Mannschaft im Juli ein böses Erwachen.

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