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·20. Juni 2025
DFB-Frauen als Titelkandidat? Perfekte Mischung aus Jung und Alt soll den Traum wahr machen

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·20. Juni 2025
Nicht ohne Grund sind wohl Kathrin Hendrich und Cora Zicai für die erste Medienrunde in Herzogenaurach gemeinsam ausgewählt worden. Die derzeit älteste (Ann-Katrin Berger reist später an) und jüngste Spielerin im deutschen EM-Kader verkörpern mit ihren sich ergänzenden Gegensätzen, was das DFB-Team in diesem Sommer zum Titel führen soll: die perfekte Mischung aus Jung und Alt sowie Kreativität und Erfahrung.
Während Wolfsburg-Neuzugang Zicai vor ihrem ersten großen Turnier mit der A-Nationalmannschaft steht, gilt Hendrich bereits als Urgestein der deutschen Nationalmannschaft. Auch wenn die Defensivspielerin, die künftig für die Chicago Red Stars auflaufen wird, zuletzt noch mit Verletzungen zu kämpfen hatte, geht die 33-Jährige als Leaderin voran. "Es war alles sehr turbulent die letzten Monate", so Hendrich. "Es ist kein Geheimnis, dass die Saison bei Wolfsburg für mich schwierig war mit mehreren Verletzungen." Umso glücklicher sei sie, dem EM-Kader anzugehören, und genieße nun jede Sekunde.
Mit 83 Länderspielen im Nationaltrikot und Einsätzen bei EMs, WMs und Olympia bringt Hendrich einen breiten Erfahrungsschatz mit in die Mannschaft. Dies könnte ein entscheidender Faktor werden, wenn Bundestrainer Christian Wück entscheidet, wie er personell in der Innenverteidigung aufstellen will. Neben Hendrich zählen Janina Minge und Rebecca Knaak zu den heißen Favoriten auf einen Startelfplatz. Für ihre Teamkollegin findet die Abwehrspezialistin trotz des Konkurrenzkampfs lobende Worte: "Man weiß, was Becks kann. Sie ist eine tolle Fußballerin und Bereicherung für unsere Mannschaft."
Eines der vielversprechendsten deutschen Talente: Wolfsburg-Neuzugang Cora Zicai / Marvin Ibo Guengoer/GettyImages
Ihre Erfahrung gibt Hendrich auch gerne weiter an jüngere Spielerinnen im Team, wie etwa Zicai. Auch wenn die 20-jährige Flügelspielerin offensiver positioniert ist, hebt die Ex-Freiburgerin hervor, wie wertvoll die bisherigen Maßnahmen mit dem DFB-Team gewesen seien: "Ich kann von jeder Spielerin etwas lernen. Ich beobachte regelmäßig meine Mitspielerinnen und versuche, Dinge ähnlich umzusetzen." Es sei sehr wichtig, dass die erfahrenen Spielerinnen die Grundbausteine darstellen und die Jungen viel von der Erfahrung der Älteren mitnehmen können.
Wie viel Spielzeit Zicai im Rahmen der Europameisterschaft in der Schweiz erhalten wird, ist noch unklar. Allerdings muss sich die Dribblerin wohl vorerst hinter etablierten Namen wie Klara Bühl und Jule Brand einsortieren. Diese Rolle nimmt die 20-Jährige mit Überzeugung an. An erster Stelle sei sie sehr dankbar, ihr erstes großes Turnier für die A-Nationalmannschaft spielen zu dürfen. Wenn die Flügelspielerin ihre Chance erhalten sollte, wolle sie "versuchen, einfach Spaß zu haben" und ihre Spielfreude auszuleben, die sie als kreative Akteurin ausmacht.
Trotz des erfolgten Umbruchs, den die deutsche Nationalmannschaft unter dem neuen Trainer samt Einbindung neuer Spielerinnen durchlaufen kann, gilt das Team als einer der Anwärter auf den EM-Titel. In den letzten zwei Testspielen vor dem Turnier hatten sich die Deutschen stark präsentiert. Mit dem Start im ersten Gruppenspiel gegen Polen am 04. Juli soll diese Leistung bestätigt werden, so Hendrich. Man könne natürlich nicht in die Zukunft blicken, aber man werde weiter konzentriert auf die eigenen Ziele hinarbeiten. Die Abwehrspielerin sei "guter Dinge, weil die Mannschaft einen sehr guten Eindruck macht". Jede Akteurin sei bereit, hundert Prozent zu geben.
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