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·23. Oktober 2024
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·23. Oktober 2024
"Natürlich gab es da einiges zu bereden in den letzten Wochen", erklärte die englische Nationalspielerin Georgia Stanway am gestrigen Dienstag. Das Thema in der Kabine des FC Bayern München? Die Partie der DFB-Frauen gegen England im altehrwürdigen Wembley-Stadion. Denn am kommenden Freitag, den 25. Oktober um 20.30 Uhr, debütiert Christian Wück als Bundestrainer der Frauennationalmannschaft im Remake des EM-Finals von 2022. Vor dem Testspiel stellte sich Georgia Stanway den Fragen der Presse und kam dabei nicht mehr aus dem Schwärmen für ihren Verein heraus.
Mit England steht den DFB-Frauen ein harter Brocken bevor. Die heimische WSL ist gespickt mit Toptalenten, doch auch außerhalb Europas zeigen englische Spielerinnen ihr Können. Eine davon ist Georgia Stanway, die mit dem FC Bayern den ersten Tabellenplatz der Bundesliga belegt. Den großen Talente-Pool der Engländerinnen bekommt die 25-Jährige auch durch den gestiegenen Konkurrenzkampf im Mittelfeld der Lionesses zu spüren. "Ich bin sehr zufrieden, wie ich in die Saison gestartet bin. Alles was ich in dieser Situation tun kann, ist mich selbst im bestmöglichen Licht zu präsentieren", betont Stanway. Auf die Frage, ob sie sich als Führungsspielerin sieht, antwortete sie wie folgt: "Der Wechsel zum FC Bayern hat es mir ermöglicht, diese Rolle anzunehmen. Vorher hätte ich mir wahrscheinlich nichts dabei gedacht".
Woche um Woche glänzt die Engländerin im Mittelfeld des amtierenden Meisters aus München. Einen großen Bestandteil an ihren guten Leistungen habe das Gefühl, dass sich München wie ein zweites Zuhause für Stanway anfühlt. "Man sagt, wenn man zu einer neuen Mannschaft kommt, sollte man sechs bis acht Monate brauchen, um sich einzugewöhnen. Ich habe das Gefühl, dass ich mich in den ersten beiden Spielen wohlgefühlt habe. Von da an bin ich einfach gewachsen und gewachsen. Ich habe eine echte Konstanz in meinem Spiel. Auch abseits des Platzes habe ich wirklich meine Leute gefunden, ich habe mein Zuhause gefunden. Ich habe die Menschen gefunden, die mir wichtig sind", so Stanway.
Besonders ihre Leidenschaft, das Tätowieren, gebe der Engländerin "Seelenfrieden" und in dem Tattoo-Studio ihres Vertrauens habe sie Freunde und eine Umgebung gefunden, in der sie sich wohlfühle. Beim Tätowieren müsse sie sich nur auf sich konzentrieren - Stanway sieht hier eine Parallele zum Fußball. "Es gibt mehr im Leben, als nur im eigenen Land zu bleiben. Der Kulturwandel ist so gesund. Wenn mich jemand nach meiner Meinung fragt, ob er für Bayern spielen oder nach Deutschland wechseln soll, würde ich ihm ein klares Ja geben", bestätigte Stanway ihren Transfer.
Zuletzt traf die deutsche Auswahl im EM-Finale 2022 auf England. Vor heimischem Publikum konnten die Lionesses ihren ersten Europameistertitel feiern, während die DFB-Frauen vor Enttäuschung und Trauer zu Boden gingen. "Trotz der Niederlage sagen sie, dass es einer der schönsten Tage war. Die Atmosphäre, die Fans und der ganze Tag waren einfach unvergesslich. Ich weiß, dass sie es noch einmal erleben wollen", so Stanway.
Die 25-jährige Europameisterin weiß indes um die Qualitäten der deutschen Nationalelf: "Sie werden lebhaft und robust sein, Tacklings ausführen und in deinen Kopf eindringen wollen. Aber sie sind auch technisch großartig. Ich kann nur von den Spielerinnen sprechen, die in meinem Team sind. Wenn man sich Giulia [Gwinn] auf der rechten und Klara [Bühl] auf der linken Seite ansieht, eine Linda [Dallmann] oder Sydney [Lohmann] in der Mitte und Lea [Schüller] auf der Neun, dann stellen alle eine unglaubliche Bedrohung dar".
Nach dem gewonnenen EM-Finale und dem Erreichen des WM-Finals ein Jahr später, spielte die englische Frauennationalmannschaft "nicht die erfolgreichste" Nations League. Ein weiterer schwerer Schlag sei die fehlende Olympia-Qualifikation gewesen. "Deshalb denke ich, dass es jetzt an der Zeit ist, voll durchzustarten und über die Dinge zu reden, die wir verbessern müssen. Dies ist der Beginn unserer Europameisterschaft!", stellte Stanway klar.
Bei einer Sache ist sich Georgia Stanway aber schon sicher: Sollte England gewinnen wird sie zu "100 Prozent" den Hit 'Sweet Caroline' singen. "Es ist lustig, weil nach jedem Spiel auf dem Campus 'Sweet Caroline' gesungen wird, sodass es sich zu einer Art Bayern-Lied entwickelt hat." Ob die englische Nationalspielerin das am Freitagabend im Wembley-Stadion machen kann, wird sich nach einer mitunter intensiven Partie gegen die DFB-Frauen zeigen.