90min
·19. September 2023
DFB äußert sich zur Zukunft von Bundestrainerin Voss-Tecklenburg

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·19. September 2023
Die Zukunft von Martina Voss-Tecklenburg bleibt weiter offen. Im Vorfeld der Nations League-Spiele gegen Dänemark und Island äußerten sich Co-Trainerin Britta Carlson und der Sportliche Leiter Nationalmannschaften Joti Chatzialexiou zur Situation rund um die Bundestrainerin.
Aktuell fehlt Voss-Tecklenburg krankheitsbedingt und wird von ihrer Assistentin Britta Carlson vertreten. Voss-Tecklenburgs Mann Herbert hatte gegenüber Bild davon gesprochen, dass seine Frau "mental und körperlich" angeschlagen sei. Die Bundestrainerin soll nach dem blamablen Vorrundenaus bei der WM den Rückhalt bei den Spielerinnen und auch in ihrem Trainerteam verloren haben.
Unklar ist, wie lange die 55-Jährige ausfällt und ob sie überhaupt auf die Trainerbank zurückkehren darf. Laut Bild will der DFB Voss-Tecklenburgs Genesung abwarten und ihr die Möglichkeit geben, eine abschließende Analyse der WM vorzulegen. Dabei soll sie auch Stellung zur Kritik aus Mannschaft und Trainerstab beziehen. Erst dann soll die Entscheidung darüber fallen, ob die Zusammenarbeit fortgesetzt oder beendet wird.
Auf der Pressekonferenz im Vorfeld der Nations League-Partie gegen Dänemark (Fr, 18 Uhr) bekräftigte Joti Chatzialexiou, der Sportliche Leiter Nationalmannschaften beim DFB, dass gegenwärtig Voss-Tecklenburgs Gesundheit im Vordergrund stehe. "Wir haben eine Fürsorgepflicht, und die Fürsorgepflicht ist es in der Zwischenzeit, dass Martina wieder gesund wird. Das ist unser Ziel. Alles andere folgt dann danach", so Chatzialexiou.
Mehr wollte der 47-Jährige zur Zukunft der Bundestrainerin nicht sagen. Allerdings gab er zu, dass die aktuelle Situation "ungewöhnlich" sei, da die verkorkste WM immer noch aufgearbeitet wurde. "Ich hätte sehr gerne eine Analyse durchgeführt, um den Rucksack der WM ablegen zu können", sagte er.
"Es ist meine Cheftrainerin, der ich einfach nur wünsche, dass sie gesund wird", erklärte auch Voss-Tecklenburgs Assistentin und langjährige Vertraute Britta Carlson. Ambitionen auf den Cheftrainer-Posten verneinte die Co-Trainerin. "Ich bin gerne Co-Trainerin. Das ist glaube ich auch das, was ich gut kann. Ich kann mir auch vorstellen, irgendwann mal Cheftrainerin zu sein. Das aber auf Vereinsebene", so Carlson, die gemeinsam mit Voss-Tecklenburg seit 2018 die Geschicke bei der Nationalmannschaft leitet. Beide hatten erst Anfang des Jahres ihren Vertrag bis zur EM 2025 verlängert.
Sky hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass Carlson bei den Nationalspielerinnen eine Umfrage zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Voss-Tecklenburg durchgeführt habe. Die Assistentin hatte den Bericht umgehend dementiert und auf ihrem Instagram-Account geschrieben:
"Die Behauptung ist vollkommen haltlos und stellt meine langjährige Integrität als Co-Trainerin in Frage. Richtig ist, dass sowohl mein Co-Trainer-Kollege Michael Urbansky und ich im Auftrag der Bundestrainerin während ihres krankheitsbedingten Ausfalles vertrauliche Einzelgespräche mit den Spielerinnen geführt haben, in deren Zusammenhang auch deren Ansichten zur Analyse der vergangenen Weltmeisterschaft eingeflossen sind. Wie erwähnt, war dies mit der Bundestrainerin abgesprochen."
Auf der heutigen Pressekonferenz betonte die 45-Jährige einmal mehr, dass sie ein gutes Verhältnis zur Bundestrainerin habe. Indirekt bestätigte sie aber auch die kolportierten Spannungen während und nach der WM. "Das [gute Verhältnis] wird auch in Zukunft so sein. Ohne Diskussionen kommt man aber nicht weiter. Natürlich gibt es die auch mal", sagte Carlson.
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