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Niklas Levinsohn·10. Juni 2019

Der vierte WM-Tag: Japan patzt, Kanada lacht und Deutschland bangt

Artikelbild:Der vierte WM-Tag: Japan patzt, Kanada lacht und Deutschland bangt

Japan enttäuscht und Kanada erledigt die Pflichtaufgabe Kamerun. Was an diesem WM-Tag sonst noch so passierte, erfährst du hier.

Gruppe E: Kanada – Kamerun 1:0 (1:0)

Im zweiten Spiel des Tages war, auch wenn es das Ergebnis nicht unbedingt vermuten lässt, fußballerisch deutlich mehr geboten. Die Kanadierinnen waren erwartungsgemäß die feldüberlegene Mannschaft, kombinierten sich oft sehenswert vor das kamerunische Tor. Der Treffer des Tages fiel dennoch nach einer Standardsituation. Torfrau Ngo Ndoum bekam einen Eckball nicht zu fassen, die günstige Einschussgelegenheit ließ sich Kadeisha Buchanan nicht nehmen (45.).


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Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern in Montpellier ein ähnliches Bild. Kanada verpasste es mehrfach, auf 2:0 zu erhöhen, musste aber dennoch nie richtig zittern, weil dem Underdog aus Afrika schlichtweg die Mittel fehlten, um selbst zum Torerfolg zu kommen.

Tore: 1:0 Buchanan (45.)


Gruppe D: Argentinien – Japan 0:0

Die japanische Nationalmannschaft, die beim Turnier in Frankreich zum erweiterten Favoritenkreis zählt, enttäusche zum WM-Auftakt auf ganzer Linie. Trotz mehr als 70 Prozent Ballbesitz kamen die Asiatinnen kaum zu zwingenden Torchancen.

Argentinien verteidigte mit Frau und Maus und brachte das torlose Unentschieden in Paris mit viel Kampf über die Zeit. Für die Albiceleste war es der erste Punktgewinn bei einer Weltmeisterschaft überhaupt. Stand jetzt thronen somit die Engländerinnen an der Spitze von Gruppe D, die Löwinnen hatten sich am Sonntag mit 2:1 gegen Schottland durchgesetzt.


Wie geht es Dzsenifer Marozsán?

Beim Mannschaftstraining in Lille blieb die deutsche Starspielerin heute noch außen vor, beschäftigte sich stattdessen im Kraftraum. Zu der gegen China am linken Fuß zugezogenen Blessur wollte Co-Trainer Patrik Grolimund zwar nicht Stellung beziehen, wagte dann aber trotzdem noch eine hoffnungsvolle, wenn auch eher allgemeine Prognose: „Wenn wir alle gesund kriegen – und das sieht sehr gut aus – dann freuen wir uns auf Spanien und sind dafür bestens regeneriert.“ Sieht so aus, als sei Dzsenifer Marozsán noch mal mit einem blauen Auge bzw. Fuß davongekommen.


Das Thema des Tages

Die USA starten morgen in die Mission Titelverteidigung und müssen sich dabei mit Störfeuern aus den eigenen Reihen rumplagen. Die Ex-Torhüterin Hope Solo, beim Titelgewinn 2015 noch zwischen den Pfosten, wetterte in einem ‚BBC‘-Podcast gegen die aktuelle Nationaltrainerin Jill Ellis: „Sie ist keine Anführerin, so wie ich sie mir wünsche. Sie verlässt sich zu sehr auf ihre Assistenten. Und sie kommt mit dem Druck nicht klar.“ Das falle nur nicht so sehr ins Gewicht, weil das Spielermaterial so herausragend sei, so die 37-Jährige.

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Aus dem Nichts kommen diese Aussagen allerdings nicht. Solo hatte vom US-Verband 2016 eine halbjährige Sperre aufgebrummt bekommen, weil sie bei den Olympischen Spielen die Gegnerinnen aus Schweden nach dem Ausscheiden im Viertelfinale als „Feiglinge“ beschimpft hatte. Die sechs Monate gingen zwar vorüber, doch die Torhüterin war danach nicht mehr gefragt.