Der-Jahn-Blog
·29. März 2025
Der Traum wird ein Traum bleiben

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·29. März 2025
Es war der 11. Spieltag der Saison 2024/25. Vermutlich rechnete kaum ein Jahn-Fan mit dem, was an diesem Tag passieren sollte. Doch was an diesem Tag geschah, war der Anfang vom Ende für Aufstiegscoach Joe Enochs – und am Ende ein harter Tag für viele Jahn-Fans.
Sicherlich konnte man sich endlich mal wieder über eigene Tore freuen. Vor allem, dass Eric Hottmann nach seiner Verletzung wieder traf, war absolut erfreulich. Doch die acht Gegentore, die man kassierte, würde man am liebsten vergessen. Acht. Das ist eine verdammt hohe Zahl.
Seitdem ist viel passiert. Leider sind in dieser Zeit auch viel Lethargie und Resignation eingekehrt. Der Traum vom Wunder Klassenerhalt? Er wird wohl ein Traum bleiben. Dementsprechend schwer fällt mir dieser Vorbericht.Doch wir wären keine Jahn-Fans, wenn wir nicht Kämpfer wären und immer wieder aufstehen würden. Deshalb werden wir euch trotzdem etwas zum Lesen liefern und euch in das Erlebnis dieses denkwürdigen Spieltages mitnehmen. Außerdem schauen wir, was aktuell beim Club so los ist.
Das altehrwürdige Max-Morlock-Stadion. Darauf hatte ich mich an diesem Spieltag sehr gefreut. Als Turmfunker durfte ich zusammen mit Michi das Spiel begleiten. „Alt“ ist wirklich ein gutes Stichwort. Für einen doch so großen Verein wie Nürnberg war ich überrascht, dass es eine Art Turnhalle im Stadioninneren gab. Sicherlich ist das Stadion eine Reise wert, aber eine Erneuerung oder Modernisierung ist für die langfristige Zukunft notwendig.
Aber ich habe vorgegriffen. Voller Freude machte ich mich nach der Arbeit auf die Reise von München nach Nürnberg. Auf die Bahn konnte ich mich genauso verlassen wie auf den Jahn – denn ich hatte natürlich einen überfüllten Zug und Verspätung. Am Nürnberger Hauptbahnhof angekommen, lief es wie bei vielen anderen Auswärtsfahrten ab: Der ÖPNV zum Stadion war ziemlich überfüllt. Gott sei Dank konnte ich einen Sonderzug erwischen und schaffte es relativ schnell zum Stadion.
Das Reichsparteitagsgelände ist jedes Mal wieder trotz der historischen Vorbelastung faszinierend. Natürlich wurden auch Erinnerungen an mein letztes Rock im Park wach. Die Lage des Stadions mit diesem monumentalen Ort daneben hat einfach etwas. Das Wetter spielte zusätzlich auch noch mit.
Nachdem ich auf den Rest der Truppe, unter anderem unseren Max, wartete, gingen wir auch sogleich ins Stadioninnere. Hier geschah dann das, was ich zu Anfang bereits angesprochen hatte: Ich war überrascht. Auf der einen Seite durchaus modern, aber auf der anderen Seite merkt man einfach, dass es ein Mehrzweckstadion ist. Die Leichtathletik ist doch überall sichtbar. Der Weg zur Medientribüne war nicht gerade der kürzeste.
Nach einer kurzen Stärkung machten mein Turmfunk-Kollege und ich uns auch schon auf, um unseren Platz herzurichten. Nachdem ich diese Saison schon Stadien wie Hannover, Hamburg oder Düsseldorf erleben durfte, ist die Medientribüne im Vergleich dazu durchaus veraltet und liegt ziemlich suboptimal. Man sitzt eher auf Spielfeldhöhe und nicht unbedingt mittig.
Zu Beginn des Spiels kam auch das Beste an diesem Spiel: die Choreo unserer mitgereisten Fans. Diese habe ich sehr genossen – wie immer eine super Leistung!
Die Leistung auf dem Spielfeld war hingegen äußerst gemischt. Nachdem man mit einem 2:3 in die Halbzeit ging, waren Michi und ich noch frohen Mutes. Und dann ging das Unglück auch schon los.
Einige Zeit danach habe ich die Erinnerungen daran verdrängt. Was mir jedoch im Kopf geblieben ist, war die Fassungslosigkeit von Michi und Max, der Ärger anderer Medienvertreter und die Frage: „Wie kann so etwas passieren?“
Um den ganzen Tag abzurunden, wurde ich auf dem Weg zum Bahnhof bei einem Telefonat mit meinem Vater von einer Dame der Nürnberger Fanszene „freundlich“ darauf hingewiesen, dass ich hier falsch sei und besser die Straße wechseln sollte. Interessant, aber unwichtig.
Nachdem ich nun in dieser Erinnerung schwelgen durfte, hoffe ich zutiefst, dass am Sonntag eine neue Erinnerung diese überschreibt. Bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt, oder?
Beim Club ist es ja bekanntlich selten ruhig. Immer wieder gibt es etwas zu berichten. Aktuell sind es aber eher ganz normale Dinge. Vor allem Richtung Saisonende ist es vollkommen normal, dass neue Gerüchte entstehen und Vertragsdetails geklärt werden.
Eines dieser Themen ist wohl aktuell die Vertragsauflösung mit Olaf Rebbe. Der seit April 2021 amtierende Sportdirektor, der auf reichlich Erfahrung zurückblicken kann, verlässt den Club aufgrund unterschiedlicher Auffassungen bezüglich der weiteren Entwicklung. Seine Zeit beim Club mit diversen guten Transfers ist sicherlich nicht die schlechteste. Der VfL Bochum, aber auch der Karlsruher SC, sollen interessiert sein.
Ein für uns wichtiger Transfer war sicherlich die Verpflichtung von Tim Handwerker. Aber in der nächsten Saison wird nicht nur Tim dem Club fehlen. Auch die Topspieler Jens Castrop und Stefanos Tzimas werden den Club verlassen. Beim Letzteren ließ sich Brighton zum Glück für den Club auf eine Leihe bis zum Saisonende ein. Immerhin hat er 12 Tore auf seinem Konto. Topscorer ist allerdings Julian Justvan – alleine durch das Spiel gegen unseren Jahn. Hoffentlich hat er sich hierfür bei uns bedankt.
Laut der Bild-Zeitung und Transfermarkt ist der Club durch die Leistung einzelner Akteure stark in seinen Marktwerten angestiegen. Dies ist unter anderem der guten Jugendarbeit des Clubs zu verdanken. Doch nicht nur diese leistet einen großen Beitrag, sondern auch Weltmeister-Trainer Miroslav Klose.
Und hier gibt es durchaus beruhigende Nachrichten für alle Fans des 1. FCN: Miroslav Klose fühlt sich wohl beim Club. Er fühlt sich so wohl, dass er hier unheimlich glücklich ist. Zwar hat er ambitionierte Ziele (er möchte selbst einmal in der Champions League coachen), aber dennoch passt es aktuell sehr gut zwischen ihm und den Nürnbergern. Sein Ziel einer ruhigen Saison hat er weit vor dem Ende der Saison erfüllt.
Zwar falle er “jeden Abend tot ins Bett”, doch er könne “gar nicht beschreiben, wie viel Spaß es macht”. Klose im kicker
Bei den Nürnbergern ist es diese Saison also wirklich ruhig. Sicherlich wird von einigen Medien schon wieder über den Aufstieg gesprochen. Doch die Nürnberger Verantwortlichen lassen sich diesbezüglich nicht aus der Ruhe bringen und arbeiten konsequent weiter. Es wird spannend werden, wo die Reise für den Club hingehen wird.