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·30. August 2023

Der Streik von Kolo Muani – keine Spur von Dankbarkeit

Artikelbild:Der Streik von Kolo Muani – keine Spur von Dankbarkeit

Während Eintracht Frankfurt mit Paris Saint-Germain über den Wechsel von Randal Kolo Muani verhandelt, streikt der Angreifer und nimmt nicht am Mannschaftstraining teil. Eine Unart, die sich durch die Welt des Profifußballs zieht. Ein Kommentar.

Kolo Muani als Sinnbild einer traurigen Entwicklung

Die vergangene Saison von Eintracht Frankfurt ist eine der besten in der traditionsreichen Vereinsgeschichte der Hessen. Zwar landete man in der Liga nur auf Platz sieben, allerdings gelang es der Mannschaft von Oliver Glasner, in die Runde der letzten 16 in der Champions League einzuziehen. Zudem erreichte die SGE zum dritten Mal in den letzten sechs Jahren das Finale des DFB-Pokals. Alles in allem kann sich diese Saison durchaus sehen lassen. Ein wichtiger Protagonist war der Franzose Randal Kolo Muani (24).


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Er kam im Sommer 2022 ablösefrei vom FC Nantes und avancierte auf Anhieb zum Stammspieler. Die Bilanz in seinem ersten Jahr bei Eintracht Frankfurt ist unfassbar stark. In 46 Pflichtspielen war der Stürmer an 40 Treffern beteiligt. Manche würden so weit gehen und sagen, dass er einer der besten Spieler ist, die je das Trikot von Eintracht Frankfurt getragen haben. Mit dem Treffer bei Sporting brachte er sein Team ins Achtelfinale der Champions League und wurde von den Fans gefeiert. Eine Saison, die ihm einen besonderen Status in Frankfurt verliehen hatte. Doch jetzt reißt er alles wieder ein.

Am Mittwoch vermeldete die Eintracht, dass Kolo Muani vom Mannschaftstraining vor dem Conference-League-Playoff gegen Levski Sofia ferngeblieben ist. Damit will er seinen Wechsel zu Paris Saint-Germain forcieren. Streiks gab es im Fußball immer wieder, man bedenke nur die Krankschreibung von Hakan Calhanoglu beim HSV oder den erzwungenen Wechsel von Ousmane Dembele zum FC Barcelona. Doch mittlerweile häufen sich diese und sind zu einem Geschwür im Profifußball geworden. Von Dankbarkeit ist keine Spur zu finden. Und dies spiegelt auch der Fall Kolo Muani wider.

Bei Eintracht Frankfurt gab man dem 24-Jährigen die Chance, sich auf allerhöchstem Niveau zu beweisen. Erstmals zeigte er sich auf internationaler Bühne in der Champions League und spielte sich ins Blickfeld der französischen Nationalmannschaft, für die er im vergangenen September erstmals nominiert wurde. Im Dezember wurde er dann sogar im WM-Finale eingewechselt. Jetzt könnte ein Wechsel zum größten Club seines Heimatlandes folgen. All dies ermöglichte ihm Eintracht Frankfurt. Und womit dankt er dem Club? Mit einem Streik.

Eintracht-Coach Dino Toppmöller hat es in der darauffolgenden Pressekonferenz gut beschrieben: „Eintracht Frankfurt ist immer größer als ein einzelner Spieler.“ Der Stürmer hatte die Chance, einen geräuschlosen Wechsel zu vollziehen, den ihm keiner übel genommen hätte. Stattdessen versucht er diesen mit allen Mitteln zu erzwingen. In ein paar Jahren werden die wenigsten in Frankfurt sich bei Kolo Muani an den 40-Tore-Scorer erinnern, sondern lediglich an einen fragwürdigen Charakter, der mit unlauteren Mitteln einen Wechsel erstreiken wollte.

Da es um eine Rekordsumme für die SGE geht, gilt es für Krösche und sein Team abzuwägen, wie sie jetzt handeln. Sicherlich ist die anstehende Europameisterschaft ein gutes Druckmittel für die Eintracht, allerdings bleibt die Frage, ob man sich einen lustlosen Profi, der für Unruhe innerhalb der Mannschaft sorgen könnte, leisten kann. Ein Blick in die Vergangenheit zeigte, dass den Vereinen zu einem gewissen Maß die Hände gebunden sind, wenn Spieler diesen unwürdigen Schritt gehen wollen. Es braucht die Unterstützung der Verbände! Sanktionen für derartiges Verhalten könnten diese Entwicklung unterbinden.

Dass ein Spieler in den Streik tritt, um den Verein zu wechseln, sollte eine Warnung an sämtliche Vereine sein, die sich in Zukunft mit diesem auseinandersetzen. Allerdings scheinen im Fußball andere Regeln zu gelten. Wie heißt es so schön: Der wahre Charakter zeigt sich zum Zeitpunkt der Trennung.

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

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