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Erik Schmidt·11. Juli 2021

Der letzte Schritt: Warum Pickford heute Englands GOAT werden könnte

Artikelbild:Der letzte Schritt: Warum Pickford heute Englands GOAT werden könnte

Jordan Pickford ist gerade einmal 27 Jahre alt und dennoch vielleicht schon der größte Keeper in der Geschichte Englands. Auch wenn das wohl die meisten Fans der „Three Lions“ verneinen würden, lassen sich für diese These einige gute Gründe finden.

Allzu viel Konkurrenz besitzt Pickford ohnehin nicht. Und das, obwohl er das Trikot des ältesten Landesverbandes der Welt trägt. Für ihre guten Torhüter waren die Engländer allerdings noch nie bekannt. Wahrscheinlich scheiden sich auch deshalb an Pickford die Geister.


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Im Prinzip kann schon jetzt nur noch Gordon Banks den Profi des FC Everton toppen. Denn Banks war es, der 1966 das Tor der Engländer hütete. Bei der WM im eigenen Land sicherten sich die „Three“ Lions ihren bis heute einzigen großen Titel. In dieser Zeit galt Banks sogar als der beste Schlussmann des Planeten. Doch auch der inzwischen verstorbenen Legende gelang es nicht, mit der Nationalmannschaft einen Sieg im Elfmeterschießen bei einer WM einzufahren oder das Endspiel einer EM zu erreichen. Pickford hat beides geschafft.

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Der 1,85 Meter große Torhüter stand nämlich schon bei der WM 2018 im englischen Kasten und erlöste dort die so stolze Fußballnation von einem schier ewigen Trauma. Im Achtelfinale gegen Kolumbien gewannen die „Three Lions“ auf dieser großen Bühne erstmals überhaupt in der Lotterie vom Punkt. Mit einer ganz entscheidenden Parade hatte auch Pickford seinen Anteil am Erfolg.

Schon damals hatte Gareth Southgate mit seiner Wahl zwischen den Pfosten überrascht. Und auch diesmal hätte die Entscheidung durchaus zugunsten von Nick Pope oder Dean Henderson ausfallen können. Der englische Nationaltrainer hielt jedoch an Pickford fest. Das Vertrauen des Ex-Profis in den Schlussmann scheint riesig. Schon als Southgate noch die U-Teams der „Three Lions“ betreute, führte für ihn kein Weg an Pickford vorbei. Immerhin hat dieser Southgate auch noch nie wirklich enttäuscht.

Denn der Pickford, der in der Premier League immer mal wieder für einen Patzer gut ist, scheint stets seinen konstanteren Zwillingsbruder zur Nationalmannschaft zu schicken. Das stellte nicht zuletzt auch Gary Neville fest. Der frühere Verteidiger arbeitet mittlerweile als Experte bei ‚Sky‘ und sagte vor dem Viertelfinale über Pickford: „Ich habe ihn in Everton kritisiert, aber im englischen Team ist er ein anderer Spieler. Ich denke, Pickford ist bis jetzt Englands Spieler des Turniers.“

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Noch so eine gewagte These. Doch bis auf ein paar unorthodoxe Rettungstaten und dem einen oder anderen Wackler beim Herauslaufen ist Pickford nichts vorzuwerfen. Im Gegenteil. Der irre Freistoß des Dänen Mikkel Damsgaard hatte den ersten und zudem einzigen Gegentreffer für die Engländer während der laufenden Endrunde zur Folge. Im Halbfinale wohlgemerkt.

Gleichzeitig endete für Pickford auch eine äußerst spezielle Serie, denn zuvor hatte er im Tor der „Three Lions“ ganze 725 Minuten am Stück nicht hinter sich greifen müssen. Damit stellte der 35-fache Nationalspieler einen neuen Rekord auf. Den alten Bestwert hatte wenig überraschend Banks gehalten.

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Natürlich trugen dazu auch Pickfords Vorderleute einiges bei. So waren es die englischen Verteidiger rund um Harry Maguire und John Stones, die bis vor dem Duell mit Dänemark nicht nur die wenigsten erfolgreichen Dribblings des Gegners zuließen, sondern auch die wenigsten Pässe im eigenen Strafraum. So kann der jeweilige Kontrahent einfach selten zu gefährlich Abschlüssen kommen, was ein xG-Wert von durchschnittlich 0,62 pro Begegnung unterstreicht.

Wurde es dann aber doch einmal brenzlig, war Pickford zur Stelle. Beispielsweise im Duell mit Deutschland: Gegen Kai Havertz‘ Direktabnahme rettete der Keeper in dieser Partie herausragend.

Außerdem versteht es Pickford, seine Vorderleute mit klaren Anweisungen zu führen. Obendrein ist der Linksfuß auch im Aufbauspiel mehr als passabel. „Es ist, als würde man einem richtig guten Mittelfeldspieler zusehen“, zitiert ‚ran‘ mit David Moyes einen Ex-Trainer Pickfords zu dessen fußballerischen Qualitäten.

Der Mann, bei dem die Öffentlichkeit nahezu immer und überall auf einen Patzer wartet, performt momentan richtig gut. Tut Pickford das auch am Sonntag im EM-Finale gegen Italien, steigt er womöglich tatsächlich zum GOAT unter den englischen Keepern auf.