Nur die Raute
·25. Juli 2025
Der HSV und die Zehnerfrage: Karabec-Poker wird zur Hängepartie

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·25. Juli 2025
Auf der Spielmacherposition klafft beim HSV derzeit ein personelles Loch. Mit Adam Karabec stünde eine mögliche Lösung bereit.
Ziemlich genau einen Monat vor dem Saisonstart weist der Kader des Hamburger SV drei große Baustellen auf: Zwei weitere Spieler sollen für die Abwehr kommen, dazu ist auch die Spielmacherposition noch verwaist. Eine naheliegende Lösung für das Kreativzentrum ist eigentlich Adam Karabec.
Der Tscheche, in der vergangenen Spielzeit von Sparta Prag ausgeliehen, möchte unbedingt zurück nach Hamburg. Doch sein Wunschtransfer liegt derzeit auf Eis. Während der 22-Jährige in Prag nicht einmal mehr am Spielbetrieb teilnimmt, um einen möglichen Wechsel nicht zu gefährden, wollen die Verantwortlichen an der Elbe zunächst die anderen Probleme lösen.
Der HSV setzt seine Prioritäten dabei in der Defensive: Ein Innenverteidiger und ein Rechtsverteidiger sollen kurzfristig verpflichtet werden. Erst danach will man sich wieder mit dem offensiven Mittelfeld beschäftigen. Eine erneute Leihe bis Sommer 2026 schien bereits ausgehandelt, sogar eine Vertragsverlängerung in Prag soll Karabec als Voraussetzung dafür akzeptiert haben. Doch aktuell herrscht Stillstand, wie Bild und Mopo übereinstimmend vermelden.
Für Karabec ein bitterer Rückschlag: Der Mopo zufolge hatte er wortwörtlich „auf gepackten Koffern“ gesessen und auf grünes Licht aus der Hansestadt gewartet. Stattdessen heißt es nun: Abwarten! Die Stimmung des Youngsters soll entsprechend gedrückt sein. Für Sparta ist die Situation ähnlich kompliziert, da der tschechische U21-Nationalspieler sportlich kaum noch eine Perspektive hat.
Im Volkspark stellt sich nun die Frage: Wird Karabec überhaupt noch einmal ein Thema? Das ist durchaus möglich, sofern sich keine Alternative ergibt. Eine davon könnte Paul Wanner sein. Das Bayern-Talent wird vom HSV sowie von zahlreichen anderen Klubs umworben. Vereinsintern wird der Poker um Karabec jedoch unabhängig von den Wanner-Gesprächen betrachtet.
So oder so: Die Zehnerposition ist rund vier Wochen vor der Auftaktpartie bei Borussia Mönchengladbach noch nicht adäquat besetzt worden. Und auch wenn ein klassischer Spielmacher im aktuellen 5-2-3-System von Merlin Polzin gar nicht nominell vorgesehen ist: Ein Spieler, der kreative Lösungen auf engem Raum finden kann, ist in der Bundesliga unabdingbar!