Der große Ausblick auf 2021: Wie viel Normalität ist gut genug? | OneFootball

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Matti Peters·31. Dezember 2020

Der große Ausblick auf 2021: Wie viel Normalität ist gut genug?

Artikelbild:Der große Ausblick auf 2021: Wie viel Normalität ist gut genug?

Der Jahreswechsel wurde wohl schon lange nicht mehr so sehr herbeigesehnt wie in diesem mit Tiefpunkten und Rückschlägen gespickten Jahr 2020. Der Wunsch nach Normalität ist grenzenlos. Doch wie normal soll das Fußballjahr 2021 eigentlich wirklich werden?

Genau wie bei Dortmunds aktuellem Cheftrainer Edin Terzić, steht auch in unserer Jobbeschreibung nichts von hellseherischen Fähigkeiten.


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Für ein Format wie dieses, müssen wir aber zumindest eine Grundvoraussetzung festlegen, damit überhaupt so etwas wie Vorfreude versprüht werden kann: Dieses Virus muss die Biege machen. Und zwar pronto. Wenn es nach den Podcast-Gurus Felix Lobrecht und Tommi Schmitt ginge, wäre wohl die „dänische Abwicklung“ der einzige Ausweg.

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Also hoffen wir alle einfach mal auf die positive Wirkung dieses neuen Zaubertranks. Miraculix, Biontix oder wie auch immer unser Druide des Vertrauens nun heißen mag. Hauptsache Corona macht es wie Barça gegen Bayern: Hat dem nichts entgegenzusetzen, gibt sich auf und holt sich die heftigste Packung ab.

Mit der Aussicht auf Normalität lohnt sich plötzlich auch ein Blick auf die Fußballhighlights des Jahres 2021. Da befindet sich der neutrale Zuschauer auf Klubebene nämlich direkt in einer Zwickmühle. Will er den Status quo in den europäischen Topligen wieder hergestellt sehen oder sollen endlich mal wieder andere Teams als Juventus, Bayern oder PSG die Meisterschaft feiern?

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Die Rückrunde verspricht zumindest Stand jetzt ein Favoritensterben im Titelrennen. In der Serie A hat Zlatan Milan wachgeküsst, in der Ligue 1 nehmen Lyon und Lille PSG in die Zange und auch in der Bundesliga wirken die Bayernjäger stabiler als normalerweise. Die spanischen Verhältnisse wurden zudem von Atlético komplett erschüttert.

Allein der Gedanke an ein europaweit spannendes Saisonfinale mit zumindest teilweise gefüllten Stadien lässt unser Herz gleich höher schlagen. Klar war es auch mal ganz witzig ohne jegliche Stadionatmosphäre mit anzuhören, was Julian Nagelsmann und einige Trainerkollegen an der Seitenlinie, oder „Radio Müller“ auf dem Platz so zu erzählen hatten. Vor allem braucht der Fußball aber sein Herz und seine Seele zurück. Er braucht seine Fans – im Rücken, im Block, im Freudentaumel und am Bierstand.

Eine Sache, die Corona ausnahmsweise nicht zu verantworten hat, ist das Imageproblem des DFB und seiner Nationalmannschaft. Das ist hausgemacht. Doch 2021 bietet auch die Chance auf Wiedergutmachung. Bei der EM 2020 können Jogis Jungs, was nebenbei gesagt eine viel bessere Alternative zu „Die Mannschaft“ ist, den Karren aus dem Dreck ziehen.

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Und wie kann man Deutschland auf deutlich gesündere Art und Weise mit einem Virus infizieren? Natürlich mit EM-Fieber. Das darf sich dann auch gern überall verbreiten. Trifft sich gut, dass die Europameisterschaft für Deutschland zumindest in der Gruppenphase zur Heim-EM wird. Alle drei Spiele finden nämlich in München statt.

Beste Voraussetzungen also dafür, dass die DFB-Elf erst die Fußballzwerge Frankreich und Portugal aus dem Weg räumt und dann auch noch die Schmach von Sevilla vergessen macht und sein Spanien-Trauma überwindet.

Und da ist er wieder – Dieser Wunsch nach Normalität. Die Hoffnung, dass das Nationalteam einmal mehr beweist, dass sie eine Turniermannschaft ist.

Selbst wenn es am Ende nicht für den Pott reicht, muss Fußballdeutschland den Sommer nicht titellos beenden. Da sind ja noch die Olympischen Spiele in Tokio. Ein Turnier in Japan? Der DFB dürfte noch beste Erinnerungen an diese Konstellation haben.

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Wenn Ex-Bundestrainer Rudi Völler mit Legenden wie Jens Jeremies, Carsten Ramelow oder Dietmar Hamann 2002  ins WM-Finale einziehen konnte, dann kann das Stefan Kuntz mit seinen Jungs von der U21 erst recht. Vielleicht wird die Medaillenjagd ja auch noch zu einer echten Fußball-Romanze. Zum Kader dürfen bekanntlich auch drei Spieler gehören, die älter sind als der aktuelle U21-Jahrgang.

Wir kennen da zufällig ein Trio, das definitiv einen würdigen Ausstand im DFB-Trikot verdient hätte. Hummels, Boateng und Müller auf einem Foto, Arm in Arm und Olympische Goldmedaillen um den Hals? Mehr ginge 2021 wohl nicht. Spätestens jetzt sollte wirklich jedem auch der Plan von Joachim Löw klar werden.