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·28. September 2024
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Der FC Bayern München trifft in der Bundesliga auf Bayer 04 Leverkusen. Wir blicken auf eine Rivalität, die ihren Höhepunkt in einer dramatischen Niederlage vor den Toren Münchens fand.
In seiner langen Vereinsgeschichte hat es der FC Bayern München schon mit vielen Mannschaften zu tun bekommen. Alleine in der Bundesliga trafen die Münchner seit ihrem Aufstieg 1965 auf bisher 56 verschiedene Vereine.
Viele von diesen Teams spielen heute unterklassig. Und einige wenige sind erst in den letzten Jahren hinzugekommen. Und immer wieder gab es im Laufe der Geschichte Vereine, die den Bayern die Stirn bieten und Erfolge feiern konnten.
In dieser Serie wollen wir die Rivalen des FC Bayern in der Bundesliga-Historie unter die Lupe nehmen. Heute also Bayer 04 Leverkusen, Deutscher Meister 2023/2024.
Das Samstagabend-Spiel zwischen dem FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen wird das 100. Pflichtspiel beider Mannschaften gegeneinander (Quelle: transfermarkt.de). Obwohl der Rekordmeister aus München bis dato 60 Partien für sich entscheiden konnte, fügte ein anderer Verein aus dem Münchner Umkreis der Werkself die bitterste Niederlage zu: die SpVgg Unterhaching.
Wir schreiben den letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 1999/2000. Die Werkself aus Leverkusen geht mit drei Punkten Vorsprung gegenüber der Hitzfeld-Elf in das Meisterschaftsfinale. Die Leverkusener benötigen beim Bundesliga-Neuling aus Unterhaching lediglich einen Punkt zum erstmaligen Gewinn der deutschen Meisterschaft während der FC Bayern einige Kilometer entfernt im Olympiastadion den SV Werder Bremen zu Gast hat.
Doch es kommt anders: Der spätere Münchner Michael Ballack per Eigentor und der ehemalige FCB-Akteuer Markus Oberleitner schießen die Spielvereinigung zum vielumjubelten und nicht für möglich gehaltenen 2:0- Heimsieg.
Der FC Bayern München holt die Schale und Leverkusen den Spott. Die Wortschöpfung „Vizekusen“, 2010 übrigens von Leverkusen selbst markenrechtlich geschützt, macht von dort an die Runde.
Bayer 04 Leverkusen, 1978/79 in die Bundesliga aufgestiegen, verbrachte viele Jahre als graue Maus im Niemandsland der deutschen Eliteliga. Auch einige überraschende Erfolge wie der UEFA-Pokalsieg 1988 oder der DFB-Pokal-Sieg 1993 änderten daran nichts.
Doch Reiner Calmund, seit 1976 im Verein tätig, schaffte es Ende der 1990er-Jahre mit klugen Einkäufen aus Südeuropa und Ostdeutschland eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen. Und er verpflichtete mit Christoph Daum 1996 einen Trainer, der progressiven Fußball spielen ließ und die Spieler zu Höchstleistungen motivieren konnte.
Die Platzierungen unter Daum sprechen für den Fußballlehrer: Vize-Meister in der Premierensaison, anschließlind Dritter und zwei weitere Vize-Meisterschaften. Calmund und Daum erschufen einen ernstzunehmenden Rivalen für den FC Bayern München bis eine unvorhersehbare Wendung eintrat: die Kokain-Affäre um Christoph Daum, den potentiell neuen Bundestrainer.
Nach der Bestätigung des Verdachts durch eine positive Haarprobe und die Entlassung Daums konnte Klaus Toppmöller kurzfristig an die Erfolge von Daum anknüpfen: Er führte Bayer 2002 in das Finale der Champions League, unterlag im DFB-Pokalfinale und wurde, erneut, Vizemeister.
Der Höhepunkt von „Vizekusen“-Ära, das unerwünschte Triple, war auch sportlich eine Wende. Leverkusen verlor in der Folge wichtige Leistungsträger wie Ulf Kirsten (Karriereende), Michael Ballack, Lucio oder Zé Roberto an den FC Bayern.
Apropos Verkäufe: Bayer 04 Leverkusen war in der Vergangenheit immer bereit, seine Spieler an die Konkurrenz abzugeben. Wenn der Preis stimmt. So verkaufte man nicht nur sein Tafelsilber an den deutschen Rekordmeister, sondern gab in der jüngsten Vergangenheit auch Spieler an zahlungskräftige Premier-League-Vereine ab.
Beispiele gefällig? Kai Havertz (für 80 Mio. Euro zum FC Chelsea), Moussa Diaby (für 55 Mio. Euro zu Aston Villa), Leon Bailey (32 Mio. Euro ebenfalls Aston Villa) oder André Schürrle (22 Mio. Euro zum FC Chelsea) und Bernd Leno (25 Mio. zum FC Arsenal).
Durch diese Einnahmen gelang es Calmund, Völler und nun auch Rolfes immer wieder genügend Geld für kostspielige Transfers zu erwirtschaften. Die Bayer-Mannschaft war so in den letzten Jahren immer gespickt von vielversprechenden Talenten.
Doch Potenzial alleine reicht nicht. Es fehte Leverkusen oft an Struktur an Erfahrung. Dies erkannten die Verantwortlichen im letzten Sommer und verpflichteten u.a. mit Granit Xhaka einen wichtigen Führungsspieler. Der Ausgang ist bekannt, Leverkusen konnte sein Image „Vizekusen“ endgültig ablegen und das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal feiern.
Bayer 04 Leverkusen stand in bisher 99 Pflichtspielen (Quelle: transfermarkt.de) dem FC Bayern gegenüber und konnte 21 dieser Spiele gewinnen.
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