REAL TOTAL
·12. Mai 2025
Der Clásico als Spiegelbild einer schlecht gestalteten Saison

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·12. Mai 2025
Real Madrid steht vor dem Neuanfang – ohne Ancelotti, mit Mbappé – Fotos: Getty Images
BARCELONA. „Ein Spiegelbild einer schlecht gestalteten Saison mit einem unausgewogenen Kader, keiner Abwehr und keinem Fußball“, so betitelt die spanische Sportzeitung MARCA das 3:4 von Real Madrid im Clásico gegen den FC Barcelona.
Die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti hat damit das vierte aufeinanderfolgende Duell gegen Barça verloren und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Meisterschaft verspielt. Obwohl die Königlichen in Person von Kylian Mbappé im Estadi Olímpic Lluís Companys drei Tore erzielten, reichte es gegen die Katalanen erneut nicht – da sich andere Baustellen nicht kaschieren lassen.
Mbappé mag zwar mit 39 Toren in seiner Debüt-Saison der erfolgreichste Real-Neuzugang aller Zeiten sein und trotzdem ist den Kaderplanern um Präsident Florentino Pérez ein Vorwurf zu machen, den REAL TOTAL bereits nach dem 0:3 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Arsenal beanstandete.
Denn der Mbappé-Transfer zeigt auch seine Schattenseiten. Der Glanz, den die Verpflichtung des Franzosen mit sich brachte, kann so manche Lücke im Kader nicht mehr überstrahlen. Nicht zuletzt in der Defensive hat Real Madrid Nachholbedarf. Der spanische Rekordmeister ließ etwa Nacho Fernández ziehen, ohne dafür einen adäquaten Ersatz zu holen, der nicht nur sportlich, sondern auch dank seiner Mentalität weiterhelfen hätte können.
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Dass sich Daniel Carvajal und auch noch Éder Militão einen Kreuzbandriss zuzogen? Maximal unglücklich. Die Kapazitäten, die Ausfälle ordentlich zu kompensieren, hatte Real Madrid aber nur bedingt. Da im Clásico obendrein Antonio Rüdiger und David Alaba verletzt fehlten, musste Ancelotti mal wieder improvisieren und steckte Aurélien Tchouaméni in die Innenverteidigung, der normalerweise im defensiven Mittelfeld beheimatet ist.
Lucas Vázquez lieferte indes eine enttäuschende Leistung auf der Rechtsverteidiger-Position ab. Die erwartete Ankunft von Trent Alexander-Arnold soll zumindest schon mal diese Baustelle schließen, zumal auch Carvajals Rückkehr näherrückt. Doch auch ein neuer Innenverteidiger würde Real Madrid gut zu Gesicht stehen. Dean Huijsen vom AFC Bournemouth, William Saliba vom FC Arsenal oder auch Jonathan Tah von Bayer 04 Leverkusen sind Kandidaten.
Den Kaderplanern ist auch vorzuwerfen, dass der Abgang von Toni Kroos zu leichtfertig hingenommen wurde. Zwar füllte Dani Ceballos die Kroos-Rolle durchaus bravourös aus, wurde aber zeitweilig verletzungsbedingt zurückgeworfen – und damit auch das gesamte Team.
Ancelotti hat derweil auch mit seiner Taktik zuweilen für Irritation gesorgt. Ein Beispiel ist Arda Güler, der immenses Potenzial hat, dieses aber im rechten Mittelfeld kaum entfalten kann, da er im Zentrum eigentlich viel besser aufgehoben wäre. Ancelotti bot den Türken im Clásico jedoch erneut rechts auf – und wechselte ihn zur Halbzeit aus. Xabi Alonsos Auftrag wird auch sein, eine passende Rolle für Güler zu finden.
Unterdessen wirkten Akteure wie Jude Bellingham schlichtweg überspielt. „Er war komplett außer Kontrolle und nicht in der Lage, am Kombinationsspiel teilzunehmen“, urteilt die MARCA nach dem Clásico. Die AS schreibt: „Er vermittelte sowohl körperlich als auch mental den Eindruck, aufgegeben zu haben.“
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Der Engländer konnte bei Real nicht an seine starke Debüt-Saison (23 Tore und 13 Assists in 43 Einsätzen) anknüpfen, in 49 Einsätzen sind ihm nur 13 Tore und 14 Assists gelungen. Wie die MARCA berichtet, plane Reals sportliche Leitung, Bellingham in der neuen Saison im Mittelfeld etwas zurückzuziehen und aus einer defensiveren Position heraus spielen zu lassen.
Mit dem bevorstehenden Abgang von Ancelotti endet eine Ära. Eine neue will Alonso einläuten. Dafür müssen die Kaderplaner ihm aber das passende Personal zur Verfügung stehen. Dass Alonso dazu imstande sein kann, etwas aufzubauen, hat er nicht zuletzt eindrucksvoll in den letzten zweieinhalb Jahren in Leverkusen unter Beweis gestellt.
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