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Simon Bartsch
04. Februar 2025
Nach dem Registrierungsverbot hat der FC nun wieder in den Kader investieren dürfen und das auch getan. Trotz kleinerer Schwierigkeiten haben die Kölner vier Spieler neuverpflichtet. Der 1. FC Köln zieht daher eine positive Transferbilanz, es bleiben aber einige Fragezeichen.
Thomas Kessler und Christian Keller planen den Kader.
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Die Erwartungshaltung war groß, als Christian Keller vor 17 Monaten am Deadline Day vor die Presse trat. Die FC-Fans hatten noch auf einen Stürmer gehofft, auch genährt von einem wilden Gerücht, dass Ihlas Bebou in der Stadt sei. Doch Keller ließ die Transferträume platzen, bevor sie erst aufsteigen wollten. Es wird keine Neuverpflichtungen geben, kündigte der Sportdirektor an, nicht wissend, dass er auch in den kommenden beiden Transferperioden keine großen Sprünge werde machen können. Die Entäuschung war groß. Die Kritik in den Sozialen Medien zum Teil heftig. Keine anderhalb Jahre, aber ein Registrierungsverbot später gibt es in am Ende des Transferfensters keine bittere Enttäuschung, aber auch die ganz große Überraschung ist ausgeblieben. Der FC hat vier neue Spieler verpflichtet und insgesamt sieben Spieler abgegeben, von denen aber nicht mehr alle im Profikader gestanden haben.
Wie bewertet ihr die FC-Profis?
Da die Kölner die selbstausgemachten Kaderlücken auf der rechten Verteidigerposition mit Jusuf Gazibegovic sowie im Sturm mit Imad Pondic geschlossen haben und mit Joel Schmied in der Innenverteidigung und Anthony Racioppi auf die Verletzung von Luca Kilian sowie den Abgang von Keeper Jonas Urbig reagiert haben, fällt das Fazit der Kölner Verantwortlichen positiv aus. „Wir haben einen guten Mix gefunden, den Kader zu verändern und auf der anderen Seite auch Qualität dazuzubekommen. Unterm Strich sind wir erst einmal zufrieden“, sagte Thomas Kessler am Montagmittag. „Wir haben schon frisches Blut in die Mannschaft bekommen. Wir haben ja auch immer betont, dass wir mit der Mannschaft zufrieden waren. Wir stehen nicht ganz zu unrecht in der Liga oben.“ Zu unrecht nicht, doch zur Wahrheit gehört auch, dass der FC auch ein Stück weit von souverän entfernt ist.
Nach wie vor ist gerade die Punkteausbeute gegen die Top-Teams aus der oberen Tabellenhälfte überschaubar. Dass die Kölner würden nachlegen müssen, um das Ziel des direkten Wiederaufstiegs dann doch ein wenig wahrscheinlicher zu machen, war dementsprechend folgerichtig. Zumal der Club damit auch ein Zeichen an die Spieler sendet, die mit einem Vereinswechsel im Sommer liebäugeln, bei denen der Aufstieg ein Thema spielen könnte. Eben der Aufstieg, den die FC-Bosse nicht garantieren können – nach wie vor nicht. Gleich mehrere Verträge laufen aus, der FC droht Leistungsträger zu verlieren. Man könnte also meinen, dass die aktuellen Investitionen eventuell die Verhandlungsposition ein wenig beeinflussen.
Nach einem Jahr Registrierungsverbot mit zwei Transferphasen, in denen der FC handlungsunfähig war, war die Erwartungshaltung bei den FC-Fans einmal mehr extrem hoch. Und nach einigen Kommentaren in den Sozialen Medien zu urteilen, scheinen die Erwartungen nicht überall erfüllt worden zu sein. Denn augenscheinlich gibt es noch weitere Stellen, an denen der FC Bedarf haben könnte. Möglicherweise auf der Position hinter den Spitzen etwa, vielleicht auch auf der Sechs. „Wir haben versucht, punktuell etwas zu verändern. Nicht mit der Brechstange, sondern mit Bedacht“, sagte Kessler. Auch, wenn der Eindruck entstehen könnte, dass die Brechstange dann doch zumindest angesetzt wurde. Denn alles lief aus Kölner Sicht in diesem Transferfenster nicht glatt.
Der FC war sich bekanntlich bereits mit Ivan Prtajin einig. Der Stürmer sollte und wollte zum FC kommen, die Vakanz des Knipsers füllen. Steffen Baumgart legte bei Union Berlin sein Veto ein, der Deal platzte. Genauso kam der Transfer von Gregory Wüthrich nicht zustande. Bei dem Innenverteidiger gab es offenbar medizinische Bedenken. Doch tatsächlich scheinen die FC-Kaderplaner auf die Absagen mit Bedacht reagiert und nicht aus der Hüfte geschossen gehandelt zu haben. Die Verpflichtungen sind ganz sicher keine Notlösungen. Bei Schmied und Racioppi gaben die Kölner Verantwortlichen beispielsweise an, die Spieler schon länger auf der Liste zu haben. Aus polnischen Medien ist zu erfahren, dass sich der FC schon seit „mehreren Wochen“ mit Rondic in Gesprächen befunden habe.
Dass die Kölner diesen Deal mit dem bosnischen Stürmer dann aber doch unbedingt eintüten wollten, könnte man ebenfalls in polnischen Medien zwischen den Zeilen ablesen. Zumindest werden dort die kolportierten 1,5 Millionen Euro, die Lodz mit Prämien offenbar eingenommen hat, als Verhandlungserfolg der Führungsetage des polnischen Erstligisten wahrgenommen. Laut meczyki.pl soll auch ein Testspiel bei Widzew Teil der Vereinbarung sein. Insgesamt investierten die FC-Bosse also zwischen fünf und sieben Millionen Euro für vier Spieler. Und damit sehr viel mehr als die Konkurrenz. Zwar bezahlte der 1. FC Nürnberg 18 Millionen Euro für Stürmerstar Stefanos Tzimas, allerdings nur, um ihn dann für 25 Millionen wieder zuverkaufen. Ansonsten kommt wohl kein Club annähernd in die Höhe der Investitionen der Geißböcke.
Doch das investierte Geld ist bekannltich kein Garant für Leistung oder Erfolg. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Sprung aus der polnischen Ekstraklasa oder der Schweizer Super League in die 2. Bundesliga ein großer ist. Die ersten Auftritte von Gazibegovic und Schmied haben gezeigt, dass es offensichtlich noch einer gewissen Eingewöhnungszeit bedarf. Zwar sind die Investitionen kein Garant für den Erfolg, sie heben die Erwartungen und den Erfolgsdruck beim FC aber durchaus an. Sollte der FC am Ende des Tages wieder aufsteigen, scheinen die Kölner zumindest auf den ersten Blick viel richtig gemacht zu haben.
Den vier Neuzugängen stehen dann aber auch sieben Abgänge gegenüber – aufgrund der Urbig-Einnahmen inklusive einer wirtschaftlich positiven Bilanz. Die von Meiko Wäschenbach zum Karlsruher SC und Maxi Schmid zu Erzgebirge Aue überraschen dabei nicht wirklich. Der von Jonas Urbig zum FC Bayern hinterlässt zumindest ein paar Fragezeichen. Nicht beim FC. Die Kölner haben das Maximum aus der aktuellen Situation herausgeholt. Der Abschied war folgerichtig. Dass Elias Bakatukanda und Rasmus Carstensen Spielpraxis sammeln sollen und können, ist ebenfalls verständlich. Bei Florian Dietz und Sargis Adamyan haben die Leihen dann doch ein wenig überrascht. „Wir haben es dem ein oder anderen Spieler ermöglichen können, ausgeliehen zu werden und Spielpraxis zu sammeln. Ich finde, da haben wir in den letzten Wochen die Entscheidungen getroffen, die notwendig waren“, sagte Gerhard Struber.
Und dann wären da noch die potenziellen Leihkandidaten, für die der FC keine Lösung gefunden hat. Kessler nannte explizit Nikola Soldo, für den es offenbar Interessenten gegeben hat, der sich aber wiederum mit den Optionen nicht anfreunden konnte. Auch Jaka Potocnik war Teil der Leih-Verlosung, bleibt aber – zumindest Stand jetzt – beim FC. Dem Vernehmen nach, weil die Spieler-Seite einem Leihgeschäft nicht zustimmen wollten. So oder so: Das Transfer-Fazit der Kölner Verantwortlichen fällt unterm Strich positiv aus. Ob die Wechsel am Ende des Tages die richtigen waren, wird sich ohnehin erst in ein paar Wochen oder Monaten zeigen.
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