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·30. September 2022

Daten-Experte Reinartz: Bayern-Krise "90 Prozent Varianz"

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Der FC Bayern steht am Freitagabend gehörig unter Zugzwang. Nach vier sieglosen Bundesliga-Spielen in Folge muss gegen Bayer Leverkusen ein Dreier her, um nicht endgültig in eine veritable Krise zu rutschen. Dabei sind die Münchner in den Partien vor der Länderspielpause keineswegs so schwach unterwegs gewesen, wie es die Resultate aussagten.

Beim 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach zeigte mit Yann Sommer der gegnerische Keeper eine außerirdische Leistung, beim 2:2 gegen den VfB Stuttgart und dem 0:1 beim FC Augsburg ließen die Münchner ebenfalls viele Chancen aus. Mit dem 1:1 bei Union Berlin konnte der Rekordmeister vermutlich am besten leben, aber auch diese Partie hätte mit einem Dreier für den FC Bayern enden können. Laut eines Berichts der Süddeutschen Zeitung betrug die Wahrscheinlichkeit, dass der Rekordmeister keines dieser vier Bundesliga-Spiele für sich entscheiden würde, bei 1:333.


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Nur "zehn Prozent Leistungsabfall"?

Dies gehe aus den Daten hervor, die der Statistikanbieter Impect während der Partien in der deutschen Eliteliga sammelt. Firmengründer und Ex-Nationalspieler Stefan Reinartz ist der Ansicht, die Misere der Münchner gehe "zu zehn Prozent auf Leistungsabfall und zu neunzig Prozent auf Varianz" zurück. Unter Varianz versteht man in der Statistik die Abweichung vom Mittelwert, umgangssprachlich ließe sich von Zufall sprechen. Im Fußball schlägt der zum Beispiel zu, wenn ein Torhüter wie Sommer einen vermeintlich unhaltbaren Schuss entschärft oder Stürmer wie Sadio Mane um Zentimeter im Abseits steht, ehe er ein Tor erzielt.

Fußball ist keine Mathematik

Gemäß der Impect-Daten spielen die Bayern weiterhin den erfolgversprechendsten Fußball unter den 18 Bundesliga-Teams, weshalb sich die Erwartung formulieren lässt, dass die Elf von Julian Nagelsmann bald in die Erfolgsspur zurückfinden wird. Allerdings ist Fußball keine Mathematik, wie schon Karl-Heinz Rummenigge an die Adresse von Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld (der einst Mathe-Lehrer war) sagte. "Die traditionelle Erzählung von der Krise beginnt zu wirken", sagt Reinartz, wenn sich etwa Thomas Müller nach der Pleite in Augsburg "fassungslos und bedröppelt" vor die Kamera stellt.

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