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Niklas Levinsohn·28. Dezember 2020

⭐️ Das waren die größten Sternstunden des Fußballjahres 2020

Artikelbild:⭐️ Das waren die größten Sternstunden des Fußballjahres 2020

Hinter uns liegt ein weitestgehend fanfreies Fußballjahr. Also zumindest was die Stadionauslastung angeht. Das ist zwar immens schade, hat den Fußball aber nicht daran gehindert, auch 2020 einige denkwürdige Momente hervorzubringen. Diese hier zum Beispiel:

Bayern überrollt den FC Barcelona

Vor Minute 22 sah alles noch nach einem Fußballabend im Rahmen des Erwartbaren aus. Barça gegen Bayern, Champions League-Viertelfinale, 1:1 nach stürmischem Beginn. Bis es dann nicht mehr 1:1 stand. Sondern 1:2, 1:3: 1:4 zur Pause. Und eine weitere Halbzeit voller Demütigungen für die Katalanen später eben 2:8. Eine Klatsche, die wohl erst aufhören wird nachzuhallen, wenn Barcelona den Henkelpott selbst wieder in die Höhe reckt.


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Für die Bayern dagegen war es, da dürften die allermeisten sich einig sein, der Höhepunkt unter den 2020 so zahlreichen Höhepunkten. Die eigentliche Vollendung folgte natürlich erst im Finale. Aber das 1:0 im Endspiel gegen PSG war mehr Arbeit und weniger Rausch. Der notwendige Schritt, um das auf dem Weg dorthin erreichte auch mit gutem Gewissen feiern zu können. WM 2014 all over again.


Liverpool stillt die Sehnsucht

Champions League schön und gut, nimmt man natürlich auch in Liverpool gerne mit. Aber dafür brauchen sie an der Merseyside Jürgen Klopp nicht, das hat Rafa Benítez 14 Jahre zuvor auch geschafft. Was noch niemand geschaffte hatte, der in den vergangenen drei Jahrzehnten bei den Reds an der Seitenlinie stand: Am Ende einer Saison in der Premier League ganz oben zu stehen.

Ein ganz offensichtlich schwieriges Unterfangen. Immerhin waren 2018/19 sensationelle 97 Punkte ein Punkt und sechs Tore zu wenig, um Erster zu werden. Also holte Liverpool in der Saison danach einfach noch sensationellere 99 Punkte. Diesmal hätten es 86 allerdings auch getan. Die hatte der LFC nach 31 Spieltagen auf dem Konto, als Man City beim FC Chelsea verlor und Klopps Kicker vor dem Fernseher Meister wurden.


Lopetegui rehabilitiert sich

Lopetegui war sicher nicht nur ein Opfer unglücklicher Verkettungen, sondern an seinem zwischenzeitlich tiefen Fall durchaus mit beteiligt. Die nicht abgesprochenen Verhandlungen mit Real Madrid kosteten ihn 2018 kurz vor WM-Beginn seinen Job als spanischer Nationaltrainer. Der ehemalige Torhüter wurde auch tatsächlich Coach der Königlichen, hielt sich aber nur knappe vier Monate im Amt. Uff.

Verbrannter Name? Noch nicht ganz. Der FC Sevilla gab Lopetegui im Sommer 2019 eine neue Chance und lag mit dieser Entscheidung goldrichtig. Wie es sich für die Andalusier gehört, sprang am Ende der ersten gemeinsamen Saison der Gewinn der Europa League heraus. Nach dem 3:2-Sieg im Finale gegen Inter ließ Lopetegui einfach laufen. So herzzerreißend kann Freude aussehen.


Schleusener wird zur Club-Legende

Eine Durchreiche kann eine praktische Hilfe im Haushalt sein, die den Alltag erleichtert. Ein Durchgereichter zu sein ist dagegen weder praktisch noch hilfreich. Der 1. FC Nürnberg ist diesem Schicksal in einer Knappheit entgangen, das im Grunde keine Steigerung mehr zulässt. Das Relegations-Hinspiel der 2. Liga noch mit 2:0 gewonnen, sah 95 Fußballminuten später doch alles nach Abstieg aus.

Ingolstadt führte mit 3:0 und Nürnberg lief das bisschen Zeit, das noch blieb, erbarmungslos davon. Wenig überraschend war es kein Spielzug aus der Guardiola-Trickkiste, der den so dringend benötigten Treffer brachte. Fabian Schleusener bugsierte eine mit besten Wünschen versehene Kerze in den Strafraum mit dem Schlusspfiff zum Klassenerhalt über die Linie. Muss man auch nicht jedes Jahr haben.


Leeds kehrt nach 16 Jahren zurück

Zwei Tage bei Lazio im Amt, viereinhalb Monate in Lille: Als Marcelo Bielsa beim englischen Traditions- aber auch latenten Chaosklub Leeds United anheuerte, war nicht unbedingt von einem Langzeitengagement auszugehen. Doch „El Loco“, fachmännisch über jeden Zweifel erhaben, passte mit seinem Verrücktsein perfekt zum Klub aus Yorkshire. Fußballerisch trugen Bielsas Lehren schon im ersten Jahr Früchte. Den Aufstieg in die Premier League erntete Leeds dann im zweiten.

Auch Leeds erlebte den vereinseigenen Moment des Jahres aus der Zuschauerperspektive. Weil Huddersfield West Bromwich schlug, war den Whites der Aufstieg nach dem vorletzten Spieltag nicht mehr zu nehmen. Dass die Bilder da oben dieses Jahr entstanden sind, kann man eine Handvoll Monate später kaum noch glauben.


Der andere Inzaghi kann’s auch

Möchte man Geschwister als Konkurrenten begreifen, dann hatte Filippo Inzaghi zu aktiven Zeiten im Vergleich mit Bruder Simone die Nase weite vorne. An der Seitenlinie wendete sich das Blatt. Während Simone bei Lazio zu einem international angesehenen Trainer wurde, scheiterte Bruder „Pippo“ bei seinem ersten Serie A-Engagement in Bologna krachend. Frontzeck’sche 0,83 Punkte im Schnitt machten den einstigen Weltklasse-Stürmer nach 24 Spielen arbeitslos.

Benevento stellte Inzaghi wieder in Lohn und Brot. Und: Benevento stieg mit Inzaghi in die Serie A auf. Die Rückkehr ins Oberhaus feierten die Hexen schon nach 31 von 38 Spieltagen. Damit egalisierte der Klub aus Kampanien einen Rekord aus dem Jahr 1978 und ließ es in der Umkleidekabine entsprechend krachend. Gesangsführer? Filippo Inzaghi. Aktuell Zehnter in der Serie A, nur noch drei Punkte hinter Bruder Simone.