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Helge Wohltmann·25. Dezember 2018
Das waren die fünf besten Trainer im Jahr 2018

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Helge Wohltmann·25. Dezember 2018
War in diesem Jahr zwar eigentlich nur einen Monat lang richtig gefordert, doch die WM ist eben die WM. Wie er Frankreichs Schönspieler innerhalb weniger Wochen zu gnadenlosen Ergebnismaschinen formte, war beeindruckend und läutete für viele sogar schon das Ende des Ballbesitzfußballs ein. Auch wenn Deschamps einige Kritik einstecken musste, dass er seine unglaubliche Offensive nicht attraktiver spielen ließ, haben Gewinner am Ende eben doch immer recht. Und ein Gewinner war er 2018 zweifellos.
Die beste Entscheidung seiner bisherigen Trainerkarriere traf Zidane wahrscheinlich, nachdem er die Champions League gerade zum dritten Mal in Folge gewonnen hatte. Er entschied sich, Real Madrid auf dem absoluten Höhepunkt zu verlassen. Wahrscheinlich konnte er die Probleme, die Nachfolger Julen Lopetegui nach wenigen Monaten das Amt kosten sollten, schon vorher kommen sehen. So aber bleibt er als strahlender Held in Erinnerung, trat mit dem Henkelpott in den Armen ab und hinterließ eine makellose Bilanz in der Königsklasse.
Klopp hat ein Jahr erlebt, wie es nur selten im Fußball vorkommt. Als Außenseiter führte er den FC Liverpool mit begeisterndem Heavy-Metal-Fußball ins Champions-League-Finale. Dort musste er sich nur knapp Real Madrid geschlagen geben und seine Reds hatten dabei noch Pech, dass sich Mo Salah so früh verletzt und Loris Karius zwei Blackouts hatte. Wer aber dachte, dass die Mannschaft dieses Niveau nicht würde halten können, hatte sich kräftig geschnitten. In der Premier League feiert Liverpool Weihnachten als ungeschlagener Tabellenführer, der Manchester City auf Augenhöhe begegnet und wieder einmal von der ersten Meisterschaft seit 1990 träumen darf.
Was Lucien Favre mit dem BVB gelang, kann man gar nicht genug würdigen. Eine völlig verunsicherte Mannschaft, die sich mit Ach und Krach in die Champions League gerettet und dabei zwei Trainer verschlissen hatte, verwandelte er in wenigen Monaten in einen Titelanwärter der Bundesliga. Gerade die Wackler, die es zu Saisonbeginn noch mehrfach gegeben hatte, belegen, wie schwer diese Aufgabe war. Doch mit der Geduld eines Schweizer Uhrmachers machte er sich an die Arbeit, verstellte er hier ein Rädchen und zog dort eine Feder nach. Dass man nun mit sechs Punkten Vorsprung vor den Bayern steht, ist einfach eine überragende Leistung.
Der Italiener begeisterte mit seinen Partenopei in der Serie A und hielt das dortige Meisterschaftsrennen lange offen. Nach seinem Wechsel in die Premier League machte er genau dort weiter, startete bei Chelsea mit 18 Pflichtspielen ohne Niederlage in Folge und ließ den Kampf um den Titel zunächst wie einen Dreikampf aussehen. Zuletzt schwächelten die Blues etwas und leisteten sich unnötige Niederlagen. Das soll den guten Eindruck, den Sarri in diesem Jahr hinterlassen hat, aber nicht schmälern.