Das ultimative Stats-Biest! Er ist der Mittelfeld-Terminator Deutschlands | OneFootball

Das ultimative Stats-Biest! Er ist der Mittelfeld-Terminator Deutschlands | OneFootball

Icon: OneFootball

OneFootball

Paul Witte·20. Januar 2024

Das ultimative Stats-Biest! Er ist der Mittelfeld-Terminator Deutschlands

Artikelbild:Das ultimative Stats-Biest! Er ist der Mittelfeld-Terminator Deutschlands

Obwohl sein Team gerade deutlich mit 3:0 gegen die Bayern verloren hatte, stach am vergangenen Wochenende ein Mann mal wieder wie ein Leuchtturm heraus. Was viele Fans bisher nicht mitbekommen haben, ist, dass er das eigentlich jede Woche macht. Egal wie der Rest seiner Mannschaft spielt.

Während er in der breiten Öffentlichkeit unter dem Radar fliegt, dürfte sein Name bei Statistik-Nerds und Expected-Zweikämpfe-Liebhabern hingegen für Gänsehaut sorgen. Anton Stach überragt in der Bundesliga gleich mehrfach. Beispiele gefällig?


OneFootball Videos


Die Statistikportale ‚fbref‘ und ‚Opta‘ halten die Daten für jeden Spieler fest und vergleichen diese mit denen aller Spieler der fünf europäischen Topligen. Stachs 137 Ballgewinne sowie 43 abgefangene gegnerische Pässe sind Ligabestwerte, die auch international ihresgleichen suchen. In der Luft ist der 1,94-Meter-Mann ebenfalls eine Macht. Dazu belegt er mit insgesamt 224 gewonnen Zweikämpfen derzeit Platz zwei in der Bundesliga.

Bei der Niederlage gegen Bayern legte er laut ‚Opta‘ mit ganzen 14 gewonnen Zweikämpfen sogar einen persönlichen Karrierebestwert hin.

Das sind alles überragende Statistiken, die ihn zu einem der besten Defensivallrounder machen. Da fragt man sich fast, warum der 25-Jährige noch keine steilere Karriere hingelegt hat? Oder fieser: Was macht so ein Spieler noch bei Hoffenheim? Warum holt den kein größerer Klub?

Stachs Karriere begann schleppend. Er kickte in der Jugend zwar für Werder Bremen, musste aber den Umweg Jeddeloh II in der Regionalliga nehmen, ehe ihm mit 21 Jahren bei Fürth der Durchbruch in der zweiten Liga gelang. Mit den Kleeblättern schaffte er den Aufstieg und wechselte im Anschluss zu Mainz 05. Vergangenen Sommer holte ihn dann die TSG 1899 Hoffenheim für elf Millionen Euro.

Artikelbild:Das ultimative Stats-Biest! Er ist der Mittelfeld-Terminator Deutschlands

Wer sich nicht mit Statistiken und der Bedeutung von Spielerrollen für die Taktik beschäftigt, mag dies vermutlich für einen recht teuren Deal halten. Schaut man jedoch genau hin, wird eines klar: Stachs Spielertyp ist einzigartig und sollte noch viel mehr Beachtung bekommen. Er ist quasi eine Art Mittelfeld-Terminator, der mehrere Rollen in einer vereint.

Trainer ist schockverliebt

Pellegrino Matarazzo beschreibt seine Qualitäten beim ‚kicker‘ wie folgt: „Er gibt der Mannschaft sehr viel, er hat eine enorme Physis, ist groß und robust, gleichzeitig dynamisch auf den ersten Schritten.“ Ein starker Zweikämpfer, aber eben kein reiner Abräumer. „Im eigenen Ballbesitz ist er auch einer, der Fußball spielen kann. Wir müssen schauen, dass wir ihn öfter in die Box reinbringen, weil er einen guten Schuss hat und sehr viel Torgefahr ausstrahlen kann, wenn wir ihn in die Position bringen“, so der Trainer weiter.

Das hört sich so an, als könne Stach alles und genau das ist auch seine Rolle. In dieser fühlt er sich selbst wohl. „Meine persönliche Lieblingspositionen ist auf der Sechs oder der Acht. […] Ich mag es, den Ball am Fuß und das Spiel vor mir zu haben“, führte er im ‚Spielfeld-Interview‘ der TSG aus.

Artikelbild:Das ultimative Stats-Biest! Er ist der Mittelfeld-Terminator Deutschlands

Im Gegensatz zu üblichen Sechsern, deren Stärken entweder im Zweikampfverhalten oder im Spielaufbau liegen, vereint Stach beide Attribute.

Raumgewinnende Pässe, raumgewinnender Ballbesitz und gewonnene Offensivaktionen belegen diese Tatsache: In diesen Kategorien gehört Stach genauso zum oberen Drittel der Bundesliga, wie in puncto schusserzeugende Aktionen, eigene Schüsse und erwartete Torvorlagen. So unterstreicht Stach, dass er sowohl in der defensiven als auch in der offensiven Zentrale eine Schlüsselrolle einnimmt.

Um überall seinen Einfluss auszuüben, bedarf es einer sehr hohen Laufleistung. Laut ‚bundesliga.de‘ läuft Stach im Schnitt knapp elf Kilometer pro Spiel, womit er zu den 25 lauffreudigsten Spielern der Liga zählt.

Der zweifache deutsche Nationalspieler kann dadurch auf das gesamte Spielgeschehen einwirken. Er ist zugleich Staubsauger, Spielgestalter und teilweise auch Abschlussspieler. Das ist ein Profil, welches in Deutschland aktuell nur wenige nachweisen. Ein solcher Spielertyp kann andere Rollen um sich herum unnötig machen, weil er als Hybrid gleich mehrere inne hat.

Die Zukunft ist hybrid

Bislang sind solche Profis eher eine Seltenheit. Hat eine Mannschaft so einen Akteur, erhält der Trainer die Möglichkeit, seine Taktik entsprechend flexibler zu gestalten und anzupassen. Spieler wie Anton Stach sind eine Antwort auf die aktuellen Entwicklungen im Fußball: Seit Jahren wird der Fußball schneller, physischer, intensiver. Die Partien beinhalten mittlerweile immer mehr intensive Läufe und Zweikämpfe. Dementsprechend bedarf es jemanden, der Zweikampfverhalten, Dynamik und Intensität miteinander verbindet – wie Stach bei Hoffenheim.

Dieser Browser wird nicht unterstützt. Bitte verwenden Sie einen anderen Browser oder installieren Sie die App

video-poster

Dieser Spielertyp fällt aktuell noch nicht jedem auf. Stach ist keiner, der bei den offensichtlichen Statistiken wie Toren und Assists glänzt und dafür Beifall einheimst. Bei den weniger zitierten Werten ist er ein echtes Biest. Wahrscheinlich ist das auch die Antwort darauf, warum er momentan „nur“ bei Hoffenheim spielt.

Nach Trends wie der „Falschen Neun“ oder der „Holding Six“ könnte seine Rolle in den nächsten Jahren aber zu einem der wichtigsten Profile werden. Vielleicht wirkt dann auch ein Anton Stach nicht mehr so unscheinbar, sondern spielt aufgrund seiner vielseitigen Fähigkeiten bei einem europäischen Spitzenklub?