OneFootball
Jan Schultz·1. August 2020
In partnership with
Yahoo sportsOneFootball
Jan Schultz·1. August 2020
Die Sommerpause ist Jahr für Jahr auch immer wieder die Zeit der neuen Trikots. Heim-, Auswärts- und Torwarttrikot – die Klubs stellen dabei immer ganze Bündel an neuen Shirts vor.
Und dabei kommen nicht nur Schmuckstücke herum. Viele Trikots sind mittlerweile von der Stange, lediglich die Farben werden für den jeweiligen Verein angepasst. Es geht aber noch schlimmer als langweilig. Es gibt nämlich auch jene Oberteile, bei denen die Designer wirklich etwas probiert haben – und grandios scheiterten.
Wir haben 15 der hässlichsten Trikots herausgesucht, die jemals in der Bundesliga getragen wurden. Zehn unserer Redakteure haben in der Folge jedes einzelne auf einer Skala von 0, absolut unansehnlich, bis zehn, gehört nicht in diese Liste, bewertet. Hier kommt sie nun also, die ultimative Rangliste der hässlichsten Bundesliga-Trikots aller Zeiten. Spoiler: Vor allem den Torhütern wird seit jeher eine Menge zugemutet.
Los geht es auf dem geteilten 14. Rang mit einem echten Klassiker, dem Bochumer Faber-Trikot. Eine Hälfte des Shirts war mit einem Regenbogen bedeckt, die andere Hälfte gab es wahlweise in weiß, blau oder rot. Wahrlich nicht schön, aber unter den Hässlichen doch noch ganz ansehnlich.
Auch die 2. Bundesliga ist eine Bundesliga – und so schaffen es die Hamburger mit dem Auswärtstrikot der abgelaufenen Spielzeit auch in unser Ranking. Das pink-blaue Oberteil spaltet dabei wie schon bei unserem Saison-Ranking im vergangenen Sommer die Meinungen. Dabei überwiegen im Verhältnis gesehen die positiven Eindrücke, weshalb der HSV mal wieder eine Spitzenplatzierung verpasst.
Camouflage-Look? Sorry, aber dieses Trikot kann man auf keinen Fall übersehen, vielmehr tut die gruselige Kombination aus Muster und Akzentfarben in den Augen weh. Zum Glück aller SC-Fans war es nur das Ausweichtrikot.
Nach Punkten gleichauf mit dem Sport-Club, das hätten sich alle Bremer auch in der abgelaufenen Spielzeit gewünscht. Das gelingt ihnen aber eben nur mit dieser wenig ansehnlichen orange-grün-Kombination, allein die Idee gehört bestraft. Das absolut unrunde Bild vervollständigt der quadratische, bedingt praktische, aber definitiv nicht gute Sponsorenaufdruck auf der Brust.
Dass die Bayern in einer deutschen Tabelle derart weit hinten platziert sind, dürfte ähnlich lange zurückliegen wie das Tragen dieses Trikots. Dabei erfüllt es mit seinen übertrieben großen Streifen, den strahlend knalligen Farben und dem viel zu großen Schnitt doch eigentlich alle Kriterien. Aber gut, schlimmer geht eben immer.
Was sollte denn das werden? Lauterns ehemaliges Heimtrikot wirkt wie ein ganz schlechter Kompromiss zwischen einem schlicht-roten und einem von überdimensionalen Mustern übersäten Shirt, wie man es eben in den 90ern getragen hat. Letzteres ist für sich schon weit vom heutigen Schönheitsideal bei Kleidung entfernt, in der Summe ist das noch übler.
Nach Punkten machen wir einen ordentlichen Satz nach vorne und springen zum ersten Torhütertrikot. Die Designer hatten für die Kiezkicker offenbar ein Flashback der 80er oder 90er im Sinn. Blöd nur, dass die optisch gesehen eben sehr mittelalterlich waren.
Achtung, spätestens ab jetzt wird es wahrhaftig unangenehm für die Augen. Denn hier kommt Bodo Illgner. Das Erscheinungsbild des früheren Nationaltorhüters wollen wir dabei keinesfalls diskreditieren, Bodyshaming verurteilen wir. Aber dass es bei Illgner eine ganze Kollektion an Bildern in unterschiedlichen, aber meist sagenhaft hässlichen Shirts gibt, kann doch kein Zufall sein.
Ob es irgendetwas in der Weser ist? Die ortsansässigen Geschmacksnerven scheinen jedenfalls stark beeinträchtigt zu sein, denn Werder schafft es schon zum zweiten Mal in unser Ranking. Der Gedanke hinter diesem Trikot war noch ein schöner, nämlich das 120-jährige Vereinsjubiläum zu feiern. Aber Idee und Umsetzung sind eben zwei unterschiedliche Punkte. Letztlich können die Hanseaten noch von Glück sprechen, dass ein einzelner Redakteur sie mit einer Top-Bewertung vor einer noch schlechteren Platzierung bewahrt hat.
Weißt du noch, als 1860 in der 2. Bundesliga gespielt hat? Nicht? Na gut, das kann man in Anbetracht solch eines Trikots natürlich schon einmal verdrängt haben. Zur Wiesnzeit wollten es die Löwen zahlreichen Besuchern des Oktoberfests einst gleichmachen und in klassischer bayrischer Tracht auflaufen. Was sie nicht bedacht haben: Lederhosen und dazu passende Oberteile sehen absolut furchtbar aus. In Trikotform wird es sogar noch schlimmer.
Was den Bayern das Oktoberfest ist, ist den Mainzern die Fastnacht. Denn zur fünften Jahreszeit präsentieren die Rheinhessen stets ein spezielles Trikot. In Anbetracht dieses Bildes stellen sich aber zwei Fragen: Warum? Und womit werden die drei Mainzer Profis bedroht oder bestochen, um dieses Stück Stoff grinsend zu präsentieren?
In Mainz ist es Fastnacht, in Köln Karneval. Was beide eint: Absolut unansehnliche Trikots. Die Kölner setzen sich dabei dank ihrer größeren Erfahrung beim Entwerfen von echten Wegguckern knapp durch. Ähnlich wie 1860 haben sie sich an einem traditionellen Look orientiert. Aber Tradition garantiert eben keinen Erfolg.
Und ab aufs Podest! Ein Trikot, das förmlich nach den Untiefen der 90er schreit. Ein Oberteil, das Farben und Muster ohne jede Sorgfalt vermischt und sich von einem Redakteur null Punkte abholt. Ein Shirt, das unsere allgemeine Reaktion praktisch schon auf der Brust geschrieben trägt. Also wenn man die ersten beiden Buchstaben austauscht.
Wir springen in den Bereich mit einer zwei vor dem Komma und landen beim Meister der Herzen. Düsseldorfs einstiges Torwarttrikot erhielt von einem Redakteur null Punkte, von vieren nur einen. Einen italienischen Kollegen hingegen schien die wilde Videospiel-Optik an seine kindlichen Game-Boy-Nächte zu erinnern, seine zehn Punkte „bewahrten“ das Trikot vor dem Spitzenplatz. Eine absolut gerechte Strafe gab es für den von Jörg Schmadtke getragenen Weggucker dann aber doch: Düsseldorfs Abstieg von der Bundesliga bis in die Oberliga.
Zur Seite Fortuna, denn hier kommt Uwe Kamps. Der stieg seinem Outfit zum Trotz aber nicht etwa in den Ring und war auch nicht auf dem Weg zu einer Zirkusvorstellung, er stellte sich vielmehr in den Gladbacher Kasten. Drei Mal null Zähler zeigen eindeutig, dass er dabei die falsche Dienstkleidung trug. Bemerkenswert: Obwohl sich Kamps einst in solch einem Outfit der Öffentlichkeit präsentieren musste, hat er den Fohlen bis heute die Treue gehalten. Denn seit seinem Karriereende ist er Torwarttrainer.