VfL Wolfsburg
·16. November 2021
Das ist Juventus Turin

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·16. November 2021
Der italienische Gruppengegner der Wölfinnen im Portrait.
UEFA Women’s Champions League, Heimspiel, Flutlicht und Juventus Turin als Gegner – bei wem kribbelt es da nicht? Am kommenden Donnerstag, 18. November (Anstoß um 18.45/ live auf DAZN und YouTube), empfangen die Frauen des VfL Wolfsburg nach dem 2:2 im Piemont den italienischen Traditionsverein zuhause im AOK Stadion. Mit fünf Punkten aus drei Partien liegen die Wölfinnen auf Platz zwei der Tabelle der Gruppe A. Mit dem Juventus Football Club, wie der Verein offiziell heißt, kommt einer der klangvollsten Namen des Weltfußballs nach Niedersachsen. Hierzulande ist nicht nur die große italienische Gemeinde in Wolfsburg neugierig auf die alte Dame, deren Frauenfußball-Abteilung lange nicht so viel Tradition hat, wie es der Spitzname vermuten lässt.
Frauenfußball und Juventus Turin: das waren lange Zeit zwei Welten, die nicht zueinander gefunden haben. Erst im Juli 2017 entstand die Abteilung Frauenfußball bei den Turinerinnen. Da man aber das Startrecht des A.S.D. Cuneo Calcio Femminile, einem damaligen Erstligisten aus dem Piemont, übernahm, durfte man sofort in Italiens höchster Liga starten. In der Serie A der Frauen angekommen, ist die Geschichte aber leicht erzählt und von Erfolg geprägt: Die Juventus-Frauen wurden bereits in ihrer ersten Spielzeit Meister und verteidigten den Titel fortan jedes Jahr.
Seit dem 1. Februar 2020 und dem 0:0 gegen Florentia San Gimignano hat Juventus Turin in der heimischen Liga keinen Punkt mehr abgegeben. In den folgenden 21 Monaten gewann die Mannschaft aus dem Piemont 32 Partien in Folge – Ausdruck einer beispiellosen Dominanz. Folgerichtig stellte man in den vergangenen Spielzeiten die beste Defensive, aber vor allem mit großem Abstand die beste Offensive. Auch in dieser Saison ist man mit neun Siegen aus neun Partien wieder Tabellenführer. Herausragende Offensivkraft war in diesen Jahren die Doppeltorschützin aus dem Hinspiel, Cristiana Girelli, die in den vergangenen drei Spielzeiten 51 Tore in der Liga beisteuern konnte. Auch ihre Sturmkollegin Barbara Bonansea, die seit der Premierensaison in Schwarz-Weiß aufläuft, gehört mit 42 Toren in vier Jahren zu den treffsichersten Spielerinnen der Liga. In der Defensive ist Sara Gama nicht nur wegen ihres Spielstils und ihrer Haarpracht eine der auffälligsten Spielerinnen. Die 32-jährige Innenverteidigerin wurde 2020 als erste Frau stellvertretende Vorsitzende der Spielergewerkschaft AIC. Die aus Triest stammende Gama hatte zuvor Kampagnen für die Rechte der Fußballerinnen in Italien geführt.
Der neue Trainer der Bianconeri, Joe Montemurro, kann in dieser Saison auf eine eingespielte Mannschaft setzen: Die signifikantesten Wechselspiele gab es diesen Sommer in Turin nur auf der Torhüterinnenposition. Mit Laura Giuliani verließ die langjährige Stammtorhüterin den Verein, um sich dem AC Mailand anzuschließen. Als Ersatz verpflichteten die Verantwortlichen aus dem Piemont die 29-jährige Pauline Peyraud-Magnin von Atletico Madrid, also eine ehemalige Teamkollegin von Wölfin Turid Knaak. Außerdem neu ist Außenverteidigerin Amanda Nilden, die zum erweiterten Stammpersonal zählt und vor der Saison von Eskilstuna Utd den Weg in die italienische Autostadt fand. Auf der Abgangsseite ist zudem noch Aurora Galli zu vermelden, die seit dieser Saison ihr Glück beim FC Everton sucht. Ein probates Mittel ist in Norditalien zudem die Leihe: Gleich mehrere Spielerinnen der Turinerinnen sind momentan bei anderen Vereinen untergebracht.
Die Champions League und Juventus Turin – das war bisher keine Liebesbeziehung: Bei drei Teilnahmen schied man im alten Modus jeweils in der ersten Runde aus. Während man 2018 knapp gegen Brondby IF die Segel streichen musste, hatte man in den letzten zwei Jahren zudem noch Lospech. Während 2019 gegen den FC Barcelona kein Kraut gewachsen war, gestaltete sich die erste Runde 2020 gegen Olympique Lyon ähnlich aussichtslos. Im neuen Champions-League-Modus begann die Reise der Turinerinnen in Nordmazedonien. Gegen Kamenica Sasa gab es in der ersten Runde einen 12:0-Kantersieg. Den Einzug in die zweite Runde sicherten die Bianconeri durch einen 4:1-Auswärtssieg beim SK St. Pölten. Dort wartete auf die Norditalienerinnen der albanische Verteter Vllanzia, den man mit einem 2:0-Auswärtssieg und einem 1:0-Heimerfolg in die Schranken wies. In der Gruppe A angekommen, siegte man zunächst klar gegen Servette FCCF mit 3:0. Im Anschluss kam mit dem Chelsea Women FC ein echter Hochkaräter ins Turiner Allianz Stadium. Dem Favoriten von der Insel bot man bei der 1:2-Niederlage lange Paroli. Am letzten Spieltag kam es dann bekanntermaßen zum ersten Aufeinandertreffen mit dem VfL, welches 2:2 endete.
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