MillernTon
·8. April 2025
„Das ist die Realität dieser schonungslosen Liga“

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·8. April 2025
FC St. Paulis Kapitän Jackson Irvine stellte sich in der Medienrunde den Fragen zum vergangenen Spiel, zum kommenden Gegner und zu seinem Kommentator-Debüt.Titelfoto: Stefan Groenveld
Auf die Frage, ob nach dem Unentschieden bei ihm das Glas halb voll oder halb leer ist, konnte er keine klare Antwort geben, es sei beides. „Es war einer unserer stärksten Auftritte in dieser Saison. Natürlich willst du das Spiel gewinnen, andererseits ist es das erste Mal, dass wir nach einem Rückstand noch einen Punkt holen. Wir waren ein gutes Team, angefangen bei der Startelf bis zu den Spielern auf der Bank und es gibt viele Dinge, über die man sich freuen kann. Wenn du am Montag aufwachst und du bist noch immer 15ter ist es ein gutes Zeichen für die Woche. Wir bewegen uns wieder in die richtige Richtung mit der Art, wie wir spielen, wir müssen nur dranbleiben.“
Geärgert hat Irvine sich über den Gegentreffer und betonte dabei die Schwierigkeit, das Zentrum in diesem Moment zu kontrollieren. Jackson selbst war mit Kleindienst beschäftigt. „Am Ende ist es ein super Kopfball. Enttäuschend, aber wir haben zurückgefunden.“
Zum Ausgleichstreffer betonte Irvine, dass die Mannschaft spürte, dass sie diesen Treffer noch erzielen werden. Es fühlte sich anders an als bei Spielen zuvor, bei denen man zurücklag und die Mannschaft habe an sich geglaubt. „Alle kamen aus der Halbzeit und glaubten daran, dass wir diesen Treffer noch erzielen. Und dieser war verdient. Du hast es im Gefühl, dass man versucht, dieses Spiel noch zu gewinnen oder glücklich zu sein, noch einen Punkt geholt zu haben. Das war ein verdientes Tor und ich freue mich für Dapo.“
Torjubel nach dem Ausgleichstreffer gegen Borussia Mönchengladbach // (c) Stefan Groenveld
Dass der FC St. Pauli besser spielte als eine Mannschaft auf dem Weg in den Europapokal, beantwortete Jackson Irvine mit der Konkurrenzfähigkeit des FC St. Pauli. „Es gibt viele Beispiele, wo wir konkurrenzfähig gegen einen besseren Gegner in dieser Liga waren. Wir waren konkurrenzfähig in fast allen Spielen in dieser Saison. Unser defensives Verhalten ist exzellent und wir sind richtig gut in unserem hohen Pressing. Wir haben die Box am Sonntag gut verteidigt, die hatten nur ein oder zwei Chancen. So viele positive Dinge, die wir aus diesem Spiel mitnehmen können. Sie sind eine sehr gute Mannschaft, wir sind aber sehr gut im Spiel gewesen und haben die meiste Zeit das Spiel dominiert.“
Außerdem betonte er die Schwierigkeit, in der ersten Liga immer mitzuhalten und nicht die Punkte mitzunehmen, die eigentlich verdient gewesen wären. „Manch unserer besten Auftritte wurden nicht mit den Punkten belohnt, die wir uns eigentlich verdient hätten, aber das ist die Realität dieser schonungslosen Liga. Du bekommst nicht immer das, was du verdienst. Du musst alles aus den Spielen mitnehmen, was geht und damit weiterarbeiten. Samstag haben wir erneut die Chance darauf, auszubauen, was wir bereits gezeigt haben. Es ist bisher zu wenig – in Anbetracht wie gut wir gespielt haben, aber so ist das nun mal.“
Trotzdem würdigte Irvine die bisher gute Leistung, vor allem in der Defensive: „Wir müssen aus dieser Situation lernen und es besser machen. Unser defensives Spielverhalten ist die Grundlage aller guten Auftritte, die wir diese Saison hatten. Und wenn wir gut spielen, geben wir uns jedes Spiel eine weitere Chance. Das muss der Fokus der nächsten Spiele sein. Klar, wollen wir Tore erzielen und gewinnen, aber die Grundlage ist unser defensives Verhalten, das macht uns stark und das sollte weiter der Hauptfokus sein.“
Zum kommenden Gegner Kiel wurde die Wichtigkeit dieses Spiels deutlich. Dennoch sind es insgesamt noch sechs Spiele, also solle man den Schwerpunkt nicht zu sehr auf Kiel legen: „Natürlich kennen wir den Kontext dieses Spiels und wie viel es potentiell bedeuten kann, aber man sollte es nicht overhypen, denn es sind nur drei Punkte, die wir dort holen können. Es ist nicht das letzte Spiel der Saison und wir haben immer noch 18 Punkte, um die wir spielen.„
Weiterhin erhofft sich Irvine, dass das Spiel nicht so chaotisch wird wie die letzten Auswärtsspiele in Kiel. „Historisch ist es ein sehr eventvolles und aufregendes Spiel. Ich hoffe es ist nicht so chaotisch am Samstag. Wir hatten in der Vergangenheit viele tolle Duelle und stiegen zusammen auf. Für sie ist es auch eine Gelegenheit zu punkten, sie kämpfen um dasselbe Ziel wie wir. Wir können also erwarten, dass beide Teams an ihr absolutes Maximum gehen werden.“
Jackson Irvine betonte zu Kiel weiter: „Entweder sie gehen in das Spiel rein, in dem es für sie heißt ‚win or die‘ oder sie spielen wie bei unserem Heimspiel, ein wenig konservativer. Sie sind ein Team, das zu beidem in der Lage ist. Sie haben sehr viel Qualität und sie haben gezeigt, dass sie alle Art von Toren erzielen können. Darauf müssen wir aufpassen. Ich bin sicher, dass wir gut auf beide Spielweisen am Samstag vorbereitet sein werden. Natürlich werden wir es aber zu unserem Spiel machen, das wird der Hauptfokus sein.“
Zu guter Letzt beantworte er noch Fragen zu seinem Fußballkommentator-Debüt. „Es war eine tolle Erfahrung, mal was ganz anderes. Ich glaube es lief ganz gut, das Feedback war hauptsächlich positiv. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung. Vielleicht kann ich ja mal Co-Kommentator machen aber alleine in diesem Raum zu sein, war ein großer Test. Es ist fast anstrengender, als 90 Minuten zu spielen, ich war so müde danach. Natürlich bereitest du dich mit Statistiken und allem vor, aber wenn es etwas ist, was man nie zuvor gemacht hat, wissen, wann man sprechen soll, wann nicht zu sprechen, die Lücken zu füllen… Ich habe viel gelernt.“// Nina
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