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Philipp Overhoff·19. September 2024
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Philipp Overhoff·19. September 2024
Jamie Gittens gehört beim BVB zu den absoluten Standout-Spielern des Saisonstarts. Schon am ersten Spieltag traf er gegen Eintracht Frankfurt nach Einwechslung doppelt, beim gestrigen 3:0 Champions-League-Erfolg über Club Brügge wiederholte er dieses Kunststück.
Doch seine Fabel-Leistungen als Joker haben für den jungen Engländer nicht ausschließlich positive Folgen. Einerseits empfiehlt sich Gittens durch seine herausragende Torausbeute natürlich für höhere Aufgaben, sprich mehr Startelfeinsätze, andererseits liefert er Nuri Sahin damit auch beste Argumente, ihn weiter vorerst als Edeljoker in der Hinterhand zu behalten.
Den pfeilschnellen Flügelspieler ab der 60. Minute gegen die immer müder werdenden Beine der gegnerischen Abwehrspieler ins Rennen zu schicken, hat sich mittlerweile bereits mehr als einmal als echte Trumpfkarte erwiesen. Warum also etwas ändern? Zumal Gittens Startelf-Leistungen bisher noch nicht restlos überzeugend waren.
"Er hat dieses Jahr auch schon Spiele von Anfang an gemacht, kommt im Moment aber sehr gut von der Bank. Auch ich darf nur elf Spieler aufstellen", erklärte Sahin auf der gestrigen Pressekonferenz. Als Beispiel sei hier der zweite Spieltag gegen Werder Bremen genannt, wo der 20-Jährige von Beginn an auf dem Feld stand und nach durchwachsenen 57 Minuten ausgewechselt wurde.
Der neue BVB-Coach lobte seinen Youngster dennoch in den höchsten Tönen und betonte dessen Wichtigkeit: "Wenn er auf den Geschmack kommt, Tore zu schießen, dann wird er nur schwer zu bremsen sein. Und er ist natürlich herzlich willkommen, das von Anfang an zu machen. "
Aber wann geht Gittens diesen Entwicklungsschritt? Jedes weitere Joker-Tor lässt seine Aktie heißer werden, bestärkt Sahin aber zeitgleich darin, zunächst auf die ebenfalls formstarken Donyell Maleln und Karim Adeyemi zu setzen und den Engländer erst zu bringen, wenn der BVB mal wieder ganz dringend einen frischen Impuls braucht.
Jamie Gittens ist derzeit also so ein bisschen im Joker-Paradoxon gefangen. Ein Paradoxon, in dem auch Werder-Stürmer Justin Njinmah lange Zeit steckte. Und eines aus dem sich Joker-Legende Nils Petersen nie so richtig befreien konnte. Dass sich der junge und hochmotivierte BVB-Spross lange mit dieser Rolle zufrieden geben wird, ist jedoch nicht anzunehmen.