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·18. August 2025
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Im Jahr 2003 versuchte die Sängerin und Schauspielerin Barbra Streisand ein Foto ihres Hauses an der kalifornischen Küste aus dem Internet entfernen zu lassen. Sie weckte damit erst Recht die Neugierde und das Interesse der Öffentlichkeit. Heute spricht man vom Streisand-Effekt. Ähnlich geht es der Schwenkfahne, die das durchgestrichene Konterfei von Hasan Ismaik zeigt, auch. Und zwar ironischerweise immer wieder.
Bereits in der 2. Bundesliga gab es das durchgestrichene Konterfei von Hasan Ismaik. Peter Cassalette, damaliger Präsident, ging nicht dagegen vor. Er sprach von Meinungsfreiheit und das man dies aushalten müsse. Und das war es auch schon. Damals entstand auch das sogenannte Scheichlied.
Bis heute wird die Fahne im Stadion geschwenkt. Und sorgt immer wieder für einen Streisand-Effekt. Da war zum Beispiel 2019 die Presseabteilung der Profifußball KGaA, die ein Bild der Kurve zensierte. Die dort abgebildete Kritik an Ismaik wurde einfach wegretuschiert. In der Öffentlichkeit kam das nicht gut an, die Presse griff die Thematik damals groß auf. „Unfassbar! 1860 zensiert Fan-Plakat auf Homepage“, meinte die BILD und sprach von Zensur. Hasan Ismaik kritisierte die Vorgehensweise der KGaA höchstpersönlich: „Ich bin für einen Dialog und gegen Kollektivverbote! Außerdem gab es von meiner Seite nie den Auftrag, ein Foto auf der Webseite des Vereins zu bearbeiten. Davon distanziere ich mich. Ich stehe für Meinungsfreiheit in der Löwen-Familie, solange es in einem gewissen Rahmen bleibt.“
Immer und immer wieder wird sie dennoch erwähnt, die Anti-Ismaik-Fahne. Vor allem vom Portal dieblaue24 oder Protagonisten, die dort ihre Meinung kundtun. Nun fordert eine neue Fangruppe, dass sich das Präsidium dafür einsetzt die Kurve einer Zensur zu unterwerfen. Es dürfte bei den bekannten Details klar sein, dass das keinerlei Auswirkungen gegen die dortige Fahne hat. Weil weder ein Gericht, noch der DFB, noch das Präsidium oder die Profifußball KGaA hier eingreifen können. Gut, die Profifußball KGaA könnte es schon, wäre aber dann dem Vorwurf Zensur ausgeliefert. Das dürfte auch die Fangruppierung „rund um „Weiß und Blau – für den TSV“ wissen. Und das Präsidium? Setzt man nur unnötig unter Druck.
Warum also dieser Vorstoß in einer Zeit, wo sich die Gesellschafter bereits annähern und sich ohnehin die Gemüter beruhigen? Ist es nur Symbolpolitik? Um Hasan Ismaik zu signalisieren, man würde sich für ihn einsetzen? Glücklich dürfte Ismaik über diesen Einsatz nicht sein. Er möchte weiterhin seine Anteile an der Profifußball KGaA verkaufen und hierfür die Gesellschaft bestmöglich vorab gesunden. Zumindest soweit es bei aktuellen Begebenheiten möglich ist. Inklusive einem gemeinsamen Kurs mit dem Verein, was für die KGaA durchaus sinnvoll ist. Da dürfte der Streisand-Effekt nicht hilfreich sein.