Dardai: Warum im Abstieg "eine Riesenchance" steckt | OneFootball

Hertha BSC hat am Donnerstag die Weiterbeschäftigung von Pal Dardai als Chefcoach offiziell bestätigt. Der Ungar soll die Berliner nach dem Abstieg aus der Bundesliga stabilisieren und nach Möglichkeit zum Wiederaufstieg führen, auch wenn dieses Ziel bislang nicht formuliert worden ist -- wohl auch, weil der Klub die Lizenz noch gar nicht sicher hat. Dem Tatendrang des Ex-Profis tut das keinen Abbruch.

Er habe mit Sportdirektor Benjamin Weber und Geschäftsführer Thomas Herrich sehr wohl auch darüber gesprochen, "wie man den direkten Wiederaufstieg schaffen kann", verrät Dardai gegenüber Klubmedien. Dabei kann er dem Abstieg sogar etwas Positives abgewinnen. "Es ist eine Riesenchance für Hertha BSC, Mentalität und Spielkultur aufzubauen. Beides hat in den letzten Jahren gefehlt. Mit faulen Spielern will ich nicht mehr arbeiten", macht der 47-Jährige eine klare Ansage.

"Viele denken, die 2. Liga ist ein Selbstläufer"

Zwar hat Dardai bisher ausschließlich als Erstliga-Trainer von Hertha fungiert und auch nur elf seiner 373 Profispiele für den Klub im deutschen Unterhaus absolviert, dennoch weiß er, dass die kommende Saison ihre Tücken bereit halten wird. "Viele denken, die 2. Liga ist ein Selbstläufer. Aber man sieht es am Beispiel des Hamburger SV. Die gehen ins sechste Jahr und schaffen es immer knapp nicht", warnt Dardai. Dieses "Schicksal" wolle die Alte Dame auf keinen Fall teilen.

"... sonst steigst du ab"

Wegen der noch ausstehenden Erteilung der Lizenz ist derweil in Fragen der Kaderplanung noch vieles offen. Dardai hat seinen Chefs eine Liste mit Positionen und potenziellen Transferzielen vorgelegt, die es brauche, "um oben mitzuspielen". Als Hertha-Urgestein und Nachwuchsexperte soll Dardai freilich auch den vielzitierten Berliner Weg mittragen und Eigengewächse einbauen. Das muss aus Sicht des Trainers aber mit Augenmaß geschehen. "Du kannst nicht mit zehn Jugendspielern loslegen, sonst steigst du ab", betont der frühere Nationalspieler in gewohnter Klarheit.