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·20. Dezember 2023

"Dann sollen sie das Pfeifen sein lassen": Schiri-Ärger bei 1860

Artikelbild:"Dann sollen sie das Pfeifen sein lassen": Schiri-Ärger bei 1860

Auch im zweiten Spiel unter Interimscoach Frank Schmöller musste 1860 München beim 0:1 in Mannheim eine Niederlage hinnehmen und liegt jetzt nur noch zwei Punkte vor den Abstiegsrängen. Neben der Chancenverwertung seiner Mannschaft haderte der 57-Jährige aber auch mit der Elfmeter-Entscheidung für den Waldhof.

"Weiß nicht, was er da gepfiffen hat"

Er redete sich in Rage, Frank Schmöller, als er im Interview mit "MagentaSport" die Wiederholung der Elfmeterszene aus der 61. Minute zu sehen bekam. Zwar ging der Ball nach einem Kopfball von Okpala unstrittig an den Arm von Kilian Ludewig, allerdings war ihm der Ball von hinten an den im Sprung ausgestreckten Arm geköpft worden. Von einem absichtlichen Handspiel konnte wahrlich keine Rede sein, wie auch Schmöller anmerkte. "Sorry, ich weiß nicht, was er da gepfiffen hat. Das ist eine natürliche Armbewegung. Ihm da Absicht zu unterstellen, da gehört schon viel Phantasie dazu." Der Interimscoach der Löwen hatte anschließend das Gespräch mit Schiedsrichter Konrad Oldhafer gesucht, allerdings ohne nennenswerten Erfolg. Schmöller zufolge habe er "irgendeinen Schmarrn" erzählt. "Dann brauchst du mit ihm auch gar nicht reden. Da ist er mit wirklich auf die Nerven gegangen." Wenn man in so einer Szene Elfmeter pfeife, "dann sollen sie das Pfeifen sein lassen. Aber der gelbe Mann in der Kabine wird schon wissen, was er gemacht hat".


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Groß war Schmöllers Ärger auch deshalb, weil 1860 schon beim Auswärtsspiel in Bielefeld am vergangenen Sonntag keinen Elfmeter bekommen hatte und Oldhafer nur zwei Zeigerumdrehungen zuvor nicht auf den Punkt gezeigt hatte, nachdem Jans den Ball an den Arm bekommen hatte. "Dieses klare Handspiel pfeift er dann nicht. Dabei geht der Ball klar an die Hand, und dadurch nimmt er unserem Spieler die Möglichkeit, selbst zu schießen."

Schon seit über sieben Stunden ohne Tor

Zur Wahrheit gehört bei allem Ärger über den Schiedsrichter aber auch: Hätte 1860 seine Chancen genutzt, wären die falschen Elfmeter-Entscheidungen nun hinfällig. Doch wie so häufig in den letzten Wochen ließen die Löwen selbst allerbeste Gelegenheiten aus und sind nun schon seit über sieben (!) Stunden ohne Treffer. "Der letzte Punch hat gefehlt", ärgerte sich Kapitän Jesper Verlaat, der nach 34 Minuten nur die Latte traf. "Das ist scheiße, denn hinten haben wir nichts anbrennen lassen. Wir waren gut im Spiel, aber davon können wir uns nichts kaufen."

Angesichts des Chancenwuchers bezeichnete Schmöller es als "unfassbar, dass wir mit leeren Händen dastehen. Das macht mich wirklich traurig für die Mannschaft". Aber abgesehen von der fehlenden Effektivität könne er seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Dass der TSV das Tor nicht mehr trifft, sei derweil nicht nur Pech. Dem 57-Jährigen zufolge würden die hundertprozentige Überzeugung sowie das Selbstvertrauen fehlen. Was angesichts der Bilanz von sechs Niederlagen aus den letzten sieben Spielen nicht überrascht. In der Tabelle belegen die Löwen nur noch Rang 15 – bei lediglich zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze. "Vielleicht ist es gut, dass jetzt Winterpause ist", überlegte Schmöller, auch wenn die Mannschaft laut Verlaat "mit einem Scheiß-Gefühl" in den kurzen Urlaub gehe.

Bleibt Schmöller? "Würde dem Verein helfen"

Bei der Rückkehr auf den Platz Anfang Januar wird Schmöller aufgrund der fehlenden Trainerlizenz dann wohl nicht mehr an der Seitenlinie stehen. Oder vielleicht doch? Dass sich die Suche nach einem neuen Trainer hinziehen könnte, scheint bei der komplexen Gemengelage hinter den Kulissen nicht unwahrscheinlich. "Ich würde dem Verein helfen, wenn die Anfrage kommt. Denn auch wenn die Ergebnisse nicht stimmten, haben wir gut gearbeitet", zeigte sich der 57-Jährige bereit.

"Ich bin für den Verein da und habe ihn lieben gelernt." Dann sei es auch "kein Problem", wenn der Arbeitstag mal 16 oder 17 Stunden dauere. Ab Donnerstag kehrt Schmöller zunächst aber in seinen eigentlichen Job zurück, schon um 9 Uhr muss er im Büro sein. Für die Mannschaft geht es dann in zwei Wochen weiter. "Wir wollen uns gegen alle Widrigkeiten stemmen und als Mannschaft da rauskommen", gab Verlaat die Richtung vor.

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