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SV Werder Bremen

·7. November 2024

„Damals war Handball die oberste Priorität in der Stadt“

Artikelbild:„Damals war Handball die oberste Priorität in der Stadt“

Marvin Ducksch wurde bei Holstein Kiel Zweitliga-Torschützenkönig (Foto: WERDER.DE).

Marvin Ducksch vor dem Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Verein Holstein Kiel

Das Leben stellt jeden Menschen täglich vor Entscheidungen. Und Marvin Ducksch entschied sich im Januar 2017 für den richtigen Weg, als er sich vom FC St. Pauli an Holstein Kiel ausleihen ließ. Mit den Störchen stieg der Torjäger in die 2. Liga auf, in der er anschließend Torschützenkönig wurde und erst in der Relegation am Durchmarsch in das Fußball-Oberhaus scheiterte. „Die Station war sehr wichtig für mich“, erklärt Ducksch, der erst an der Förde seinen richtigen Durchbruch in den Profifußball schaffte. „Ich erinnere mich gerne an die anderthalb Jahre zurück, weil sie mit die schönste Zeit in meinem Leben waren.“ Den Weg in die Bundesliga ging Ducksch zwar etwas schneller als die Kieler, jetzt kommt es dort aber trotzdem zum Wiedersehen.


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Nachdem Holstein Kiel damals zunächst noch in der 3. Liga auflief, arbeitete sich der Verein kontinuierlich ins Fußball-Oberhaus hoch. Dem Bundesliga-Aufstieg im Sommer ging ein langer Weg voraus, den die Kieler gemeistert haben. „Zu meiner Zeit war Handball die oberste Priorität in der Stadt.“, erinnert sich Ducksch an die Konkurrenz zum THW. „Wir haben den Umschwung geschafft, dass sich mehr Leute auch für Fußball interessiert haben.“ Dass sein damaliger KSV-Trainer Markus Anfang kurzzeitig auch den SV Werder coachte, als Ducksch 2021 aus Hannover an die Weser wechselte, erleichterte ihm den Einstieg am Osterdeich.

"Wir haben die Wut vom Wochenende im Bauch"

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Ducksch kommt in der laufenden Spielzeit auf drei Treffer und vier Assists (Foto: W.DE).

Die Rückkehr in die Bundesliga, die Geburt der „hässlichen Vögel“ und die Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft - mittlerweile hat Ducksch in Bremen seine eigene Geschichte geschrieben. Schon am Wochenende könnte der 30-Jährige die Marke von 50 Pflichtspieltoren für Grün und Weiß knacken. „Das ist natürlich sehr schön, die höchste Priorität hat aber, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind und ich hoffe, dass ich da meinen Teil zu beitragen kann“, betont der zweifache Nationalspieler, der in den letzten vier Pflichtspielen immer an mindestens einem Treffer beteiligt war. „Gerade, weil ich als Neuner aufgestellt bin, muss ich abliefern, weil sonst Jungs hinten dranstehen, die auf ihren Einsatz warten. Jeder, der mich kennt weiß aber, wie mein Spiel gesteuert ist und dass ich mich persönlich nicht an Scorern messe, sondern versuche der Mannschaft anders zu helfen.“

Obwohl von seinen damaligen Mitstreitern kein aktiver Spieler mehr an der Förde die Fußballschuhe schnürt, ist der Kontakt zu einigen Verantwortlichen der Störche nie abgebrochen – zudem lebt sein Sohn Elijah in Kiel. Das Geschehen an der Förde hat Ducksch daher durchaus im Blick. „Ihr erster Sieg kann ihnen ersten Rückenwind geben, aber auch wir haben die Wut vom Wochenende im Bauch und für uns selber was gutzumachen, weil die Leistung in Gladbach nicht unser Anspruch war“, sagt der gebürtige Dortmunder, der nach vier sieglosen Begegnungen in der Vorsaison gegen Holstein den „Aufsteigerfluch“ brechen möchte. „Eine Erklärung dafür, wie es letztes Jahr gelaufen ist, habe ich nicht. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir uns in dieser Hinsicht gesteigert haben - und das wollen wir auch zeigen.“

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