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·15. Mai 2023
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Mit der letzten Aktion des Spiels köpfte Simon Engelmann seinen Klub zum 2:2, sodass Rot-Weiss Essen sein Konto auf 41 Zähler aufstocken konnte. Mittlerweile ist klar, dass der Revierklub dadurch mit einem Vorsprung von sechs Zählern in die letzten Partien der Saison gehen wird. Pfiffe nach dem zwischenzeitlichen Rückstand können Cheftrainer Christoph Dabrowski daher weiter nicht aus der Fassung bringen.
An der Hafenstraße war Essen gut in die Partie gestartet, mit einer Führung durch Harenbrock (21.) in die Pause gegangen. Doch im zweiten Abschnitt kam von RWE so gut wie gar nichts mehr in der Offensive – und 1860 drehte die Partie. Sogleich wurden "Dabrowski raus"-Schals von einem Teil der Zuschauer hochgehalten. Pfiffe gegen den Coach waren zu hören. Doch Dabrowski blieb am Mikrofon von "MagentaSport" cool: "Wie viele haben denn gepfiffen? 600? Wenn wir das bei 18.500 Zuschauern in Prozente umrechnen…", setzte der Fußballlehrer an. Zumal die Freude nach dem Last-Minute-Punktgewinn wohl doch noch überwiegen dürfte.
"Ich sehe hier viele fantastische Fans, die Begeisterung für unseren Weg haben. Mir begegnen total gute Menschen, eingefleischte Fans. Das macht total Spaß. Warum sollte ich den Fokus auf das Negative legen und nicht auf das Positive?", stellte Dabrowski die offensichtliche Gegenfrage. Zumal die Fans am Ende keine Entscheidung treffen: "Für mich ist doch das Entscheidende, dass der verein ganz vertrauensvoll mit mir zusammenarbeitet. Solange das Verhältnis intakt ist, bin ich zufrieden mit meinem Job hier."
Dabrowski, für den RWE die zweite Profistation ist, steht mit seinem Verein unmittelbar vor dem Klassenerhalt. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung zu den Abstiegsrängen, zudem spricht das bessere Torverhältnis für die Essener. Die Ziele für die diesjährige Saison scheinen zum Greifen nahe zu sein. "Wir sind froh, dass Engel (Simon Engelmann; Anm. d. Red.) den Ausgleich erzielt hat. Wir können heute sehr gut mit dem Punkt leben. Die Fans haben das auch honoriert", sprach Dabrowski an – und verwies auf eine erste Halbzeit, in der für Essen vieles richtig lief. An diese Energie konnte die Mannschaft erst im zweiten Abschnitt nicht mehr anknüpfen.
"Man hat auch gesehen, dass wir auf mehreren Positionen auf dem Zahnfleisch gehen", erläuterte Dabrowski – und das beste Beispiel war auch Engelmann, der zur Pause für Berlinski (Verdacht auf Nasenbeinbruch) kam. Der Stürmer, der nach der Saison zum SV Rödinghausen in die Regionalliga wechselt, um wieder heimatnäher zu spielen, war ganz spät zur Stelle. "Ich glaube, dass die Woche nicht ganz so einfach war mit der Bekanntgabe meines Wechsels", ordnete Engelmann selbst ein. "Man malt sich das dann aber schon ein bisschen so aus, dass man noch ein Tor macht und den Abschied bekommt, den man möchte." Und das dürfte auch Engelmann letztendlich der Klassenerhalt sein – und dazu wohl noch die Qualifikation für den DFB-Pokal, die durch das Finale im Landespokal noch möglich ist.