REAL TOTAL
·29. Juni 2024
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Bereits 2020 sollte die Austragung der Copa América, die seit 1916 von der CONMEBOL (Kontinentalverband der Fußballverbände Südamerikas) ausgerichtet wird, auf gerade Jahreszahlen umgestellt werden und damit an den Rhythmus der UEFA Europameisterschaft angeglichen werden. Wegen der COVID-19-Pandemie musste die Austragung des Turniers allerdings in das Jahr 2021 verlegt werden. Ursprünglich sollte die Copa 2024 in Ecuador stattfinden, da das Land gemäß Rotationsprinzip mit der Ausrichtung an der Reihe gewesen wäre, doch laut Angaben der CONMEBOL war Ecuador lediglich nominiert und Peru war ebenfalls an der Ausrichtung interessiert. Im November 2022 lehnte Ecuador die Ausrichtung ab und im Januar 2023 wurden schließlich die USA als Ausrichter vorgestellt. Die Bekanntgabe war Teil einer engeren Zusammenarbeit zwischen CONCACAF und CONMEBOL, außerdem soll das Turnier den Ausrichtern der FIFA Weltmeisterschaft 2026, USA, Mexiko und Kanada, die allesamt an der diesjährigen Copa teilnehmen, zusätzliche Pflichtspiele in der WM-Vorbereitung ermöglichen. Bisher läuft die 48. Ausgabe des zweitältesten Fußballturniers der Welt, die vom 20. Juni bis zum 14. Juni 2024 stattfindet, allerdings unter dem Radar der großen Öffentlichkeit und steht ganz klar im Schatten der zeitgleich stattfindenden EM in Deutschland.
Vinícius Júnior traf doppelt bei Brasiliens 4:1 gegen Parguay – Foto: FREDERIC J. BROWN/AFP via Getty Images
Nach einem enttäuschenden 0:0 zum Auftakt gegen Costa Rica hat Top-Favorit Brasilien in der Nacht von Freitag auf Sonntag Muskeln spielen lassen: Der Rekord-Weltmeister besiegte im zweiten Gruppenspiel in Las Vegas Paraguay deutlich mit 4:1 und Vinícius Júnior war der überragende Mann auf dem Platz. Nach einem verschossenen Elfmeter von Lucas Paquetá schoss Real Madrids bester Torschütze der abgelaufenen Saison nach einer sehenswerten Kombination sein Team in Führung (35.). Kurze Zeit später erhöhte Gironas Offensivmann Savio auf 2:0 (43.), ehe erneut Vinicius in der Nachspielzeit einen Befreiungsschlag seines Gegenspielers Omar Alderete ins Netz blockte (45.+5). Alderete konnte kurz nach Wiederanpfiff auf 1:3 verkürzen (48.), doch in der 65. Minute machte es Paquetá vom Elfmeterpunkt besser und stellte den alten Abstand wieder her. Éder Militão spielte 90 Minuten durch und machte eine ordentliche Partie – der 26-jährige Innenverteidiger scheint nach dem Kreuzbandriss seinen alten Rhythmus wiederzufinden, was Carlo Ancelotti besonders freuen wird. In der Startelf von Nationaltrainer Dorival Júnior stand auch Rodrygo Goes, der ebenfalls auffällig agierte – nach seinem Schuss drückte Savio den Abpraller zum 2:0 über die Linie, und auch am zweiten Vinícius-Tor war der Real-Stürmer indirekt beteiligt. In der 79. wurde Rodrygo für Reals Neuzugang Endrick ausgewechselt, der in der verbleibenden Spielzeit keine Akzente setzen konnte.
Am kommenden Mittwoch (3. Juli, 3 Uhr) treffen Vinícius und Co. im letzten Gruppenspiel in Santa Clara auf Kolumbien, wo der Seleção ein Punkt zum Einzug in die Runde der letzten Acht reicht. Die Mannschaft um Ex-Blanco James Rodríguez führt mit zwei Siegen die Gruppe D an und ist bereits für das Viertelfinale qualifiziert – das 3:0 gegen Costa Rica im zweiten Gruppenspiel war Kolumbiens zehnter Sieg hintereinander, was derzeit die erfolgreichste Serie im Weltfußball ist.
Federico Valverde führt Uruguay bei der Copa América als Kapitän an – Foto: Tim Nwachukwu/Getty Images
In der Gruppe C hat Uruguay nach zwei Siegen in zwei Spielen ebenfalls schon den Einzug ins Viertelfinale unter Dach und Fach gebracht. Nach einem lockeren 3:1 gegen Panama zum Auftakt deklassierte das Team um Kapitän Federico Valverde in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Bolivien mit 5:0 – Reals Mittelfeldmotor erzielte dabei den vierten Treffer für den Mitfavoriten auf den Titel. Im letzten Gruppenspiel gegen Gastgeber USA in Kansas City (2. Juli, 3 Uhr) wird es für Uruguay um den Gruppensieg gehen. In jedem Fall droht Valverde und seinen Kollegen im Viertelfinale ein Kracher, denn dort werden sie je nach Tabellenkonstellation entweder auf Kolumbien oder Brasilien treffen. Alle fünf Madrilenen können das Endspiel in Miami ohnehin nicht erreichen – im günstigsten Fall würden Uruguay und Brasilien im Halbfinale aufeinandertreffen.
Argentinien ist mit zwei Siegen aus den ersten beiden Partien in der Gruppe A ebenfalls vorzeitig für die Runde der letzten Acht qualifiziert, genauso wie Venezuela in der Gruppe A, doch im letzten Gruppenspiel muss der amtierende Weltmeister und Copa-Titelverteidiger ohne Lionel Messi und Nationaltrainer Lionel Scaloni auskommen. Während Messi sich im zweiten Gruppenspiel gegen Chile eine Oberschenkelverletzung zuzog, fehlt sein Coach wegen einer skurrilen Sperre. Der 46-Jährige hatte bei seinen Kabinenansprachen in den ersten beiden Partien nämlich gleich zweimal die erlaubten 15 Minuten überzogen, woraufhin ihn CONMEBOL für das Gruppenfinale an diesem Samstag gegen Peru sperrte. Chiles Coach Ricardo Gareca bekam vom Verband die gleiche Strafe aufgebrummt, denn auch er hielt seine Mannschaft in der Kabine länger als erlaubt. Der Copa-Rekordsieger wird es verkraften können, denn in Argentiniens Hälfte des Turnierbaums befindet sich kein weiterer Top-Anwärter auf den Titel, sodass alles andere als ein Finaleinzug für Messi und Co. eine riesige Enttäuschung wäre. Dort könnte dann entweder das brasilianische königliche Quartett oder Uruguay mit Kapitän Valverde warten.
Gruppe A
Gruppe B
Gruppe C
Gruppe D