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Annika Becker·10. Oktober 2023
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Annika Becker·10. Oktober 2023
Mit Eintracht Frankfurt und dem VfL Wolfsburg kämpfen zwei deutsche Vereine um die Qualifikation für die Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League. Dabei muss die SGE in der zweiten Quali-Runde zuerst zu Hause spielen und trifft auf Sparta Prag, der VfL spielt auswärts beim Paris FC. Beide Hinspiele sind am Dienstag um 19:00 Uhr.
Der VfL Wolfsburg muss auf Stammtorhüterin Merle Frohms verzichten, sie prallte im Training mit einer Mitspielerin zusammen und reiste wegen einer Gehirnerschütterung gar nicht erst mit nach Paris. Es ist möglich, dass sie auch das Rückspiel verpassen wird. Immerhin soll Lena Oberdorf wieder dabei sein können, nachdem sie gegen Nürnberg vorsichtshalber geschont wurde.
Für die Wölfinnen ist es das erste Aufeinandertreffen überhaupt mit Paris FC, die Verantwortlichen erwarten schwere Spiele: „Paris FC ist ein harter Brocken. Das sieht man allein daran, dass sie auf dem Weg in diese Runde den FC Arsenal ausgeschaltet haben“, so Marcel Schäfer.
Bei der Eintracht ist Nicole Anyomi nach überstandener Erkältung wieder im Kader, Anna Aehling fehlt jedoch weiterhin mit einer Fußverletzung, zudem ist der Einsatz von Shekiera Martinez noch fraglich. Die Frankfurterinnen wünschen sich eigentlich eine große Kulisse für dieses wichtige Spiel, allerdings läuft der Vorverkauf laut dem ‚kicker‘ schleppend: Erst 4.000 Tickets wurden verkauft.
Ähnlich wie beim VfL geht auch die Eintracht von schwierigen Begegnungen aus, weil Sparta über einiges an internationaler Erfahrung verfügt. Für die Eintracht würde ein Weiterkommen das erstmalige Erreichen der Gruppenphase bedeuten, der 1. FFC Frankfurt kam zuletzt im Jahr 2016 unter die letzten 16 Teams im Wettbewerb.
Der Paris FC wird schon seit 2018 von Sandrine Soubeyrand trainiert, die ehemalige Mittelfeldspielerin ist bis heute mit 198 Länderspielen Frankreichs Rekordnationalspielerin. Aktuell führt ihr Verein die Tabelle der Division 1 Feminine an, da Lyon das schlechtere Torverhältnis hat. Der PFC wurde 1969 gegründet, eine Frauenabteilung kam erst 2016 dazu, als man mit dem seit 1971 bestehenden reinen Frauenfußballverein Juvisy FCF fusionierte.
Juvisy erreichte mehrmals die Champions League und den Vorläuferwettbewerb, beim letzten Mal, in der Saison 2012/13, ging es bis ins Halbfinale, dann war gegen Lyon Schluss. Als Paris FC ging es letztes Jahr zum ersten Mal in die Quali, in der 2. Runde unterlag Paris der AS Rom im Elfmeterschießen. Der Verein versucht sich als dritte Kraft in der französischen Liga hinter Olympique Lyon und PSG zu etablieren.
Nach der letzten Saison musste der FC einige Abgänge wichtiger Spielerinnen verkraften, die bekannteste davon war Ouleymata Sarr (Washington Spirit). Trotzdem ist sehr viel Qualität vorhanden, mit Chiamaka Nnadozie steht Nigerias exzellente Nummer Eins zwischen den Pfosten, in der Innenverteidigung spielt Teninsoun Sissoko, die von Turbine Potsdam aus der Bundesliga bekannt ist, und vorne wirbelt Frankreichs Nationalspielerin Clara Matéo hinter Stürmerin Mathilde Bourdieu.
Der AC Sparta Prag taucht regelmäßig in den Qualifikationsrunden zum internationalen Wettbewerb auf, schließlich wechselt sich der Verein mit Stadtrivale Slavia darin ab, die heimische Liga zu gewinnen. Die Vizemeisterinnen Tschechiens steigen anders als Frankfurt erst in dieser Runde in den Wettbewerb ein. Seit der Einführung der neuen Gruppenphase konnte diese jedoch nicht erreicht werden, vorher kam Sparta gelegentlich bis ins Achtelfinale, zuletzt in der Saison 2020/21.
Diesen und vergangenen Sommer gab es große Umbrüche im Kader und außerdem vor kurzem einen Wechsel an der Seitenlinie: Lucie Martínková (37) leitet das Team seit Mitte September als Interimstrainerin und ist gleichzeitig als Spielerin gemeldet.
Die letzten Länderspiele der 37-jährigen Stürmerin sind auch noch nicht lange her, Anfang 2023 lief sie beim Cup of Nations für Tschechien auf. Martínková sollte vor der Saison eigentlich als Co-Trainerin herangeführt werden. Beim Testspiel gegen Bayern München im August war noch der 57-jährige Anton Mišovec Cheftrainer, letztendlich blieb er nur für sieben Spiele.
Aktuell steht Sparta nach sechs Spieltagen hinter der Konkurrenz von Slavia Prag auf dem zweiten Platz. Nachdem das direkte Duell Anfang September verloren wurde, erfolgte die laut Klub einvernehmliche Trennung von Mišovec. Topscorerin ist die 31-jährige Tereza Kožárová. Sie wechselte schon zwei Mal die Seiten: 2012 ging sie von Sparta zu Slavia und diesen Sommer wieder zurück.
Das Spiel von Eintracht Frankfurt gegen Sparta Prag wird live im hr-Fernsehen, bei DAZN und Sky, sowie Frankfurts Vereinskanal übertragen. Das Auswärtsspiel der Wolfsburgerinnen zeigen DAZN und der Vereinskanal via YouTube. Beide Partien starten am 10. Oktober um 19:00 Uhr.
Die Rückspiele finden nächste Woche Mittwoch, am 18. Oktober statt. Frankfurt ist dann ab 18:30 Uhr auswärts bei Sparta Prag gefragt, Wolfsburg empfängt den Paris FC ab 18:45 Uhr zu Hause. Die Gruppenphase wird wenig später am 20. Oktober 2023 ausgelost.