😱 Chancenlos im Revierderby: So taumelt Schalke Richtung Abstieg | OneFootball

😱 Chancenlos im Revierderby: So taumelt Schalke Richtung Abstieg | OneFootball

Icon: OneFootball

OneFootball

Erik Schmidt·25. Oktober 2020

😱 Chancenlos im Revierderby: So taumelt Schalke Richtung Abstieg

Artikelbild:😱 Chancenlos im Revierderby: So taumelt Schalke Richtung Abstieg

Seit Samstag steht der FC Schalke 04 auf einer Stufe mit Blau-Weiß 90 Berlin, Dynamo Dresden und dem 1. FC Kaiserslautern. Denn wie die Königsblauen warteten diese drei Vertretungen einst ebenfalls 21 Partien hintereinander im Oberhaus vergeblich auf einen Sieg. Eine längere Durststrecke hatte einzig Tasmania Berlin zu überstehen. Das Schlusslicht der ewigen Bundesliga-Tabelle blieb sogar 31 Begegnungen am Stück erfolglos.

Während sich die anderen hier bislang aufgeführten Vereine inzwischen mindestens in die Drittklassigkeit verabschiedet haben, zählen die Königsblauen nach wie vor zur Beletage des deutschen Fußballs. Wie lange diese Tatsache allerdings noch Bestand hat, ist seit der deutlichen 0:3-Niederlage bei Borussia Dortmund fraglicher denn je. Schließlich scheint es, als taumele Schalke in der aktuellen Verfassung geradewegs Richtung Abstieg.


OneFootball Videos


Obwohl sich die beiden Rivalen längst nicht mehr auf Augenhöhe befinden, war ein Triumph der Knappen keinesfalls von vornherein auszuschließen. Immerhin ist in Revierderbys bekanntlich alles möglich. Den besten Beweis dafür lieferte S04 selbst erst vor anderthalb Jahren, als es am 31. Spieltag der Saison 2018/19 im Kampf um den Klassenerhalt einen überlebenswichtigen Dreier in Dortmund einfuhr. Dass sich somit für die Schwarz-Gelben damals auch sämtliche Titelambitionen erledigt hatten, war die Kirsche auf der Torte.

Eine Wiederholung dieses Szenarios wäre in der momentanen Situation zwar vorerst allenfalls mit einem trockenen Marmorkuchen gleichzusetzen, hätte aber mit Sicherheit zu einem möglichen Wendepunkt getaugt. Stattdessen boten die Königsblauen maximal Krümel, die Hoffnung machen.

Zumindest in der Anfangsphase hielten die äußerst defensiv eingestellten Gäste nämlich ordentlich und äußerst bissig dagegen. In der Folge erhöhte der BVB den Druck, dennoch gelang es Schalke, den ersten Gegentreffer bis in die zweite Hälfte hinauszuzögern. Anschließend spielten die Hausherren ihre Dominanz vollends aus.

Doch weniger der Umstand, gegen Erling Haaland, Jadon Sancho und Co. das eine oder andere Mal schlecht auszusehen, sollte die Knappen ihre Offensivleistung beunruhigen. Denn der S04-Angriff fand nahezu überhaupt nicht statt. Dortmunds Roman Bürki bekam keinen einzigen Schuss auf seinen Kasten.

„Wir waren mit dem Ball einfach viel zu schlecht, haben viel zu viele Bälle hergegeben. Das ist auf Dauer einfach zu wenig, wenn Dortmund immer wieder anrennt. Da müssen wir uns enorm steigern“, erklärte Bastian Oczipka am ‚Sky‘-Mikrofon.

Manuel Baum schlug in die gleiche Kerbe: „Wir konnten gar nicht so schnell schauen, wie die Bälle wieder weg waren.“ Für den 41-Jährigen war es das dritte Duell in seiner Verantwortung als Schalker Übungsleiter. Die Patrone des Trainerwechsels ist demnach schon verschossen. Ein Schritt nach vorne ist seit David Wagners Ablösung allerdings noch nicht wirklich zu erkennen.

Artikelbild:😱 Chancenlos im Revierderby: So taumelt Schalke Richtung Abstieg

Im Gegensatz zu den Spielzeiten 2016/17 und 2018/19 ziert das Konto der Königsblauen nach fünf Spieltagen zwar wenigstens schon ein Pünktchen, eine schlechtere Tordifferenz hatte zu diesen Zeitpunkt jedoch noch kein Team zuvor. Schließlich stehen den zwei eigenen Treffern sage und schreibe 19 Gegentore gegenüber. Zahlen, die die Schalker Misere bestens zusammenfassen: Es fehlt vorne wie hinten und somit an fast allem.

„Wir haben zu wenig Selbstvertrauen und müssen unbedingt daran arbeiten, wieder aktiv zu werden. Wir brauchen dafür aber mal Erfolgserlebnisse, um wieder in die Spur zu finden“, verriet Baum, wohlwissend, dass sich seine Spieler somit in einem Teufelskreis befinden. Zumal die kommenden Aufgaben nicht einfacher werden.

So ist am kommenden Freitag der euphorisierte Aufsteiger aus Stuttgart in Gelsenkirchen zu Gast, anschließend geht es noch vor der nächsten Länderspielpause zum Krisengipfel nach Mainz. Dass dann Begegnungen mit den Wolfsburg (H), Gladbach (A) und Leverkusen (H) folgen, macht ebenfalls nur bedingt Mut. Genauso wie die Tatsache, dass die Knappen die erwähnten Spielzeiten 2016/17 und 2018/19 trotz des Horror-Starts unbeschadet überstanden. Denn sich ausschließlich auf die eigene große Historie zu verlassen, dürfte nicht reichen. Dazu ist die Lage zu ernst. Als warnendes Beispiel geistert nicht zu unrecht immer wieder der Hamburger SV rund um die Veltins-Arena.

Dieser Browser wird nicht unterstützt. Bitte verwenden Sie einen anderen Browser oder installieren Sie die App

video-poster

Etwas Positives gibt es dann aber doch, immerhin steht die Rückkehr von den zuletzt schmerzlich vermissten Mark Uth und Suat Serdar bevor. Beide Akteure verkörpern schließlich das, was S04 derzeit am dringendsten benötigt: Kreativität und Torgefahr.

Denn gelingt nicht bald der Turnaround, bleiben den Anhängern der Knappen in Zukunft möglicherweise erst einmal Pleiten im Revierderby erspart. Aber nur, weil die Schalker und ihr ungeliebter Nachbar aus Dortmund dann auch auf dem Papier nicht mehr in der gleichen Spielklasse antreten. Das kann aber freilich nicht der Anspruch dieses Traditionsklubs sein.