Champions League | Brügge, BVB, Barca – Drei Thesen zum 3. Spieltag | OneFootball

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·19. Oktober 2021

Champions League | Brügge, BVB, Barca – Drei Thesen zum 3. Spieltag

Artikelbild:Champions League | Brügge, BVB, Barca – Drei Thesen zum 3. Spieltag

Spotlight | Der 2. Champions-League-Spieltag hat für einige interessante tabellarische Konstellationen gesorgt. Viel ist daher möglich für Dienstag und Mittwoch. Drei Thesen zu Spieltag 3.

These 1: Brügge punktet auch gegen Manchester City

Das Schöne an der Champions League sind die Underdogstories, die jedes Jahr geschrieben werden. Monaco 2018, Ajax 2019, Lyon 2020 – und dieses Jahr gibt es gleich zwei Anwärter: Da wäre zum Einen Sheriff Tiraspol, das mit sechs Punkten und 4:1 Toren die Gruppe D vor Real Madrid anführt und diese jüngst im heimischen Santiago Bernabéu 2:1 besiegte.


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Da wäre aber auch Club Brügge. Am 1. Spieltag holten die Belgier ein 1:1 gegen Paris Saint-Germain, dem sie ein 2:1 in Leipzig folgen ließen. Zwar verlief die Anfangsphase eher weniger nach dem Gusto der Mannschaft von Philippe Clement (47). Danach jedoch hatten sie – auch ohne Ball – das Spielgeschehen jederzeit unter Kontrolle. Defensiv stand Brügge enorm kompakt und schaltete jederzeit blitzgefährlich um. Noch vor der Pause hatten sie durch Tore von Hans Vanaken (29) und Mats Rits (28) die Partie gedreht – und hätten sogar noch nachlegen können. Zumindest erschien das 3:1 über die gesamte Spieldauer wahrscheinlicher, als ein Leipziger Ausgleich.

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Photo by Adam Pretty/Getty Images

Die Ausgangslage vor dem Duell gegen Manchester City am Dienstagabend hätte sich Brügge damit nicht schöner malen können. Heimspiel, dazu noch der Vorteil, dass man die Mannschaft von Pep Guardiola (50) als Zweitplatzierter empfängt. Mit anderen Worten: Der Druck liegt nicht aufseiten der Blauschwarzen. Wie gut sie aus dieser Position heraus agieren können, haben sie in der laufenden Champions-League-Saison hinlänglich unter Beweis gestellt. Darüber hinaus hängt Guardiola-Mannschaften seit jeher der Ruf nach, nicht besonders auswärtsstark zu sein oder gerne massierte Defensiven auseinanderzuspielen. Mit einem Sieg könnte Brügge auf drei Punkte davonziehen, ein Unentschieden und die Belgier blieben gesichert auf Platz 2.

Die erste These lautet, das Brügge mit den Taktiken Philippe Clements, dem abgezockten wie torgefährlichen Mittelfeldspieler Hans Vanaken sowie den beiden Toptalenten Charles De Ketelaere (20) und Noa Lang (22) am Dienstagabend mindestens einen Punkt gegen Manchester City holen wird.

These 2: Dortmund lässt in Amsterdam Federn

Bisher verlief die Champions-League-Saison für Ajax wie Borussia Dortmund makellos. Während der BVB dem 2:1 bei Beşiktaş ein 1:0 gegen Sporting folgen ließ, gewann der niederländische Rekordmeister 5:1 im José Alvalade und 2:0 gegen Beşiktaş.

Nun treffen die beiden großen Favoriten der Gruppe C in der Johan Cruijff Arena aufeinander. Während sich Ajax mit Ausnahme eines 1:1 in Enschede und der 0:1-Heimniederlage gegen Utrecht nichts zu Schulden kommen ließ, unter anderem auch ein 9:0 über Aufsteiger Cambuur feierte, tut sich die Borussia bislang etwas schwerer. In Freiburg (1:2) und bei Marco Roses (45) Ex-Klub Borussia Mönchengladbach (0:1) gab es bereits zwei Niederlagen – und ganze 14 Gegentore in acht Partien, drei mehr als Bielefeld und genauso viele wie der FC Augsburg. Und die Duelle gegen RB Leipzig, den VfL Wolfsburg oder den FC Bayern stehen erst noch an. Zum Vergleich: Ajax musste in bislang neun Spielen lediglich zwei Gegentore hinnehmen. Dazu wurde gerade während seiner Abwesenheit ersichtlich, dass beim BVB ohne Erling Haaland viel weniger funktioniert. Das gesamte Offensivspiel ist auf den Norweger zugeschnitten.

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Einmal traf Haaland in der bisherigen Champions-League-Saison. Wenn es nach den Dortmundern geht, dann soll er seinem Tor bei Beşiktaş weitere folgen lassen. Doch das Auswärtsspiel in Amsterdam ist keineswegs zu unterschätzen. Denn auch Ajax hat mit Sébastien Haller (27) einen Zielspieler, der bei bislang fünf Saisontoren steht. Der Ex-Frankfurter wird flankiert vom äußerst dribbelstarken Antony (21) und Kapitän Dušan Tadić (32). Im Mittelfeld kommt es zum Duell der Toptalente, zwischen Jude Bellingham (18) und Ryan Gravenberch (19). Man darf sich auf eine spektakuläre und temporeiche Begegnung freuen. Doch auf diesem Niveau ist äußerst fraglich, ob Haaland allein reicht, um die defensiven Unzulänglichkeiten des BVB zu kaschieren.

These 3: Barcelona gelingt in Kiev der Befreiungsschlag

3:1 gewann der FC Barcelona am vergangenen Sonntag gegen Valencia. Es war kein herausragendes Spiel der Katalanen. Doch im Vergleich zu den Partien gegen den FC Bayern (0:3), Benfica (0:3) oder Atlético Madrid (0:2), als man mehr oder minder chancenlos unterging, war eine klare Aufwärtstendenz zu erkennen.

Memphis (27) glänzte als offensiver Antreiber, verwandelte kurz vor der Pause einen Strafstoß zum zwischenzeitlichen 2:1. Ansu Fati (18) kommt nach seiner lanwierigen Meniskusverletzung immer mehr in Form, erzielte am Sonntag den Ausgleich. Auch Gavi (17), der jüngst für die spanische Nationalmannschaft debütierte, zeigt, dass er schon früh eine ernsthafte Alternative fürs Mittelfeld sein kann. Genau darauf gilt es nun für Ronald Koeman (58) aufzubauen.

In der Champions League steht Barcelona unter großem Druck, darf sich nach den beiden 0:3-Niederlagen zum Einstand eigentlich keine Patzer mehr erlauben und muss auf Schützenhilfe vom FC Bayern in Lissabon hoffen, um den Anschluss zu Platz 2 wiederherzustellen. Genau hier gilt es für Koeman die Situation so zu moderieren, dass er die Youngster bedenkenlos ins kalte Wasser werfen kann, ohne sie mit der Ausgangslage unnötig zu verunsichern. Denn eines ist klar: Einen anderen Ausweg gibt es für den FC Barcelona aus dieser Gruppe nicht.

Vergangene Saison gewannen die Katalanen im Nationalen Olympischen Sportkomplex zu Kiev 4:0. Ein ähnliches Ergebnis brauchen sie auch am Mittwochabend, um der klaffenden Lücke bei der Tordifferenz entegegenzuwirken. Möglich ist es allemal, da Dynamo vor allem im Angriff die individuelle Qualität etwas abgeht. Realistisch, ob der Ausgangslage Barcelonas, eher weniger. Dennoch werden sie die drei Zähler in Kiev holen und so zumindest punktetechnisch den Befreiungsschlag schaffen.

Photo by Adam Pretty/Getty Images

Victor Catalina

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