REAL TOTAL
·2. September 2025
Carvajal spricht offen: „Wechsel war notwendig“

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·2. September 2025
Daniel Carvajal ist wieder fit und einsatzfähig – Foto: Angel Martinez/Getty Images
LAS ROZAS DE MADRID. Da ist er wieder. Nicht nur bei Real Madrid, sondern auch schon wieder in der spanischen Nationalmannschaft. Nachdem sich Daniel Carvajal an diesem schicksalhaften 5. Oktober 2024 unmittelbar vor dem Abpfiff in der LaLiga-Partie gegen den FC Villareal im Estadio Santiago Bernabéu einen Totalschaden im rechten Knie zugezogen hatte (Riss des vorderen Kreuzbandes, Riss des äußeren Seitenbandes, Riss der Sehne in der Kniekehle), sieht seine Welt elf Monate später so aus wie früher.
Vier Pflichtspiele hat Carvajal inklusive seines Comeback-Einsatzes bis dato im Trikot der Königlichen bestritten, drei davon in der neuen Saison. Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente reichte das bereits zu einer Nominierung, weil er sportlich und vom Leader Carvajal gleichermaßen schlicht zu große Stücke hält.
Der 33-Jährige, nach dem Abgang von Luka Modrić zum Hauptkapitän avanciert, geht den Start der neuen Spielzeit ambitioniert an. Beenden möchte er sie rein persönlich im Bestfall mit einer Berufung in den Kader für die Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko.
Um dabei möglichst auch noch die erste Wahl auf der rechten Abwehrseite zu sein, muss sich der Routinier wiederum bei Real behaupten – gegen Neuzugang Trent Alexander-Arnold, seinen in all den Jahren vermutlich härtesten Konkurrenten. Die Verpflichtung des 26-Jährigen stört Carvajal allerdings keineswegs. „Das ist total verständlich. Wenn du die Karten auf den Tisch legst: Carvajal ist 33 Jahre alt, verletzte sich schwer… Es ist normal“, so der Rechtsverteidiger, der im Kreise der „Selección“ in Las Rozas de Madrid in der Nacht zu Dienstag mit den Radiosendern COPE und SER sprach.
„Er ist ein guter Junge, der sich sehr gut integriert hat. Es ist ein harter Konkurrenzkampf und wir beide werden versuchen, um den Platz zu kämpfen. Für mich ist das gut. Oft war ich in einer großartigen Form, als ich eine ernsthafte Konkurrenzsituation hatte. Diese Saison erwarte ich das auch so. Wir sind zwei Spieler mit verschiedenen Qualitäten und das kommt dem Trainer zugute, weil er abwägen kann, wer in welchem Spiel oder in welchem Moment des Spiels mehr beitragen kann als der andere. Wir werden im Laufe der Saison sehen, auf wie viele Spiele und Minuten wir beide kommen“, so Carvajal, der bei seinen Einsätzen nach dem gravierenden K.o. aus dem vergangenen Herbst „gar keine Angst“ verspürt, wenn er etwa in Zweikämpfe geht.
Der damalige Auftritt gegen das „Gelbe U-Boot“ sollte rückblickend bereits sein letzter in der Ära des Carlo Ancelotti gewesen sein. Den neuen Impuls an der Seitenlinie durch Ex-Mitspieler Xabi Alonso heißt der Leitwolf gut, ohne „Carletto“ dabei zu nahe treten zu wollen.
„Ancelotti ist in Madrid eine Legende und das wird er immer sein. Aber ich denke, wir brauchten einen Wechsel. Der Trainer sah das auch so. Wir hatten viele Jahre unter ihm. Man braucht oft diese Veränderung, damit alle mal den Schalter umlegen, damit Leute wieder involviert werden, die nicht so involviert waren. Es war gut für alle. Es war ein notwendiger Wechsel. Carlos Zyklus war etwas am Ende, wir brauchten alle ein wenig frisches Blut. Mit Xabi läuft es sehr gut, wir hatten mit drei Siegen einen guten Start. Das Beste ist, dass uns noch viel fehlt, um unser Limit zu erreichen“, so Carvajal.
„Jeder Trainer hat seine Methode, es sind verschiedene Generationen. Unter ‚Carletto‘ hatten wir mehr Freiheiten, unter Xabi herrscht etwas mehr Disziplin. Der Trainer hat seine Ideen, passt das Spiel an den Gegner an, an die Spieler, die wir selbst haben“, führte er aus. Ob die Nummer 2 der Blancos aber auch eine zweite Saison unter Alonso erleben wird? Carvajals Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2026. Die Politik der Vereinsführung, mit Akteuren ab 31, 32 Jahren lediglich um zwölf weitere Monate zu verlängern und dann jeden Sommer neu zu bewerten, ob es noch weitergehen kann, findet Carvajal „nicht schlecht“.
In den beiden Heimspielen saß Carvajal zu Beginn auf der Bank, auswärts gegen Real Oviedo stand er in der Startelf – Foto: Angel Martinez/Getty Images
Alles andere als schlecht wäre aus seiner Sicht auch ein Transfer von Rodrigo Hernández von Manchester City in die spanische Hauptstadt, wenngleich das wegen der bereits 29 Jahre des Mittelfeldregisseurs (Vertrag bis 2027), der Aurélien Tchouaméni und Eduardo Camavinga als Sechser nur im Wege stünde, nicht sonderlich wahrscheinlich ist.
Carvajal: „Dass er bei City bleibt, verstehe ich, weil der Klub ihm in diesen Momenten geholfen hat (nach Kreuzbandriss im September 2024; d. Red.). Es ist wie bei mir bei Real Madrid, das mir den Vertrag am nächsten Tag verlängerte. Ich werde dem Klub immer etwas schuldig sein. Du willst diese Zuneigung und dieses Vertrauen immer zurückgeben. Rodri wäre natürlich eine großartige Verpflichtung, das werde ich nicht abstreiten. Er ist Madrilene, eine Veränderung würde ihm nicht schlecht bekommen. Aurélien spielt sehr gut, aber ein Fußballer wie Rodri würde jede Mannschaft guttun.“
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