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·21. August 2025

Bundesliga-Start am Freitag: Bayern–Leipzig – wie bereit ist der Rekordmeister wirklich?

Artikelbild:Bundesliga-Start am Freitag: Bayern–Leipzig – wie bereit ist der Rekordmeister wirklich?

Am Freitag (22. August, 20:30 Uhr) eröffnet der Deutsche Meister FC Bayern München die neue Bundesliga-Saison gegen RB Leipzig. Was erwartet die Zuschauer 2025/26 – und wie gut ist der Titelverteidiger nach Vorbereitung, Supercup und Transfer-Sommer tatsächlich aufgestellt?

Titelrennen: Bayern als Gejagte – Dortmund, Leipzig, Leverkusen im Umbruch


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Die Bayern gehen als frischgebackene Meister in die Saison – nach der Rückeroberung der Schale 2024/25 unter Vincent Kompany. Herausforderer? Borussia Dortmund wirkt nach einem starken Frühjahr konsolidiert, Leipzig stellt sich mit Neu-Trainer Ole Werner neu auf, während Bayer Leverkusen nach dem Alonso-Abgang und dem Rekordverkauf von Florian Wirtz an Liverpool einen Übergangssommer durchlebt. Auch Toppmöllers Eintracht will wieder oben mitspielen. Das verspricht ein engeres Spitzenfeld – aber mit Bayern als Favorit.

Formbarometer: Solide Vorbereitung, erster Titel – aber nicht fehlerfrei

Sportlich liefert München Argumente: In der kurzen Preseason gab es Siege gegen Lyon, Tottenham und die Grasshoppers. Im neu benannten Franz-Beckenbauer-Supercup folgte ein 2:1 gegen Pokalsieger Stuttgart – mit Treffern von Harry Kane und Neuzugang Luis Díaz. Das wirkt stabil, auch wenn nicht alle Abläufe bereits bei 100 % sind.

Transferpolitik: Flügel neu gedacht, Achse verstärkt – prominente Abgänge

Max Eberl und Christoph Freund haben das Offensivprofil geschärft. Schlüsseltransfer ist Luis Díaz für die linke Seite; dazu kam Abwehrchef Jonathan Tah und Talent Tom Bischof. Auf der Abgangsseite stehen hingegen drei Gesichter der vergangenen Jahre: Leroy Sané, Kingsley Coman und Thomas Müller. Auch Mathys Tel zog es nach Tottenham. Unterm Strich: mehr Geradlinigkeit und Tiefe auf dem Flügel – bei gleichzeitigem Verlust an eingespielter Kreativität und Vereins-DNA.

Kader-Status: Breite ja – aber Verletzungen drücken aufs Risiko

Das Gerüst mit Neuer, Kimmich, Goretzka, Tah/Upamecano/Kim und Kane steht. Gleichzeitig bleibt die Personallage auf den Außen und im Zentrum ein Thema: Alphonso Davies arbeitet nach Kreuzbandriss am Comeback, Jamal Musiala fällt langfristig aus, und Sechser Aleksandar Pavlović meldete sich nach Augenhöhlenbruch zwar mit Maske zurück, ist aber noch im Aufbau. Diese Ausfälle begrenzen Rotationsoptionen – und machen den Saisonstart anspruchsvoller, als es die Ergebnisse andeuten.

Taktik & Trends: Kompany-Fußball nimmt Konturen an

In der Vorbereitung war zu sehen, wohin die Reise geht: hohes, kollektives Pressing, klarere Flügelrollen, schnelle Anschlussaktionen nach Ballgewinnen – mit Díaz als Tiefenläufer, Olise/Gnabry als Eins-gegen-Eins-Optionen und Kane als Fixpunkt. Die Supercup-Lehre: Bayern kann Intensität und Kontrolle über längere Phasen kombinieren, braucht aber noch Konstanz bei der Chancenverwertung und im Umschalt-Gegenpressing.

Der Gegner zum Auftakt: Leipzigs Reset unter Ole Werner

Leipzig startet mit neuem Trainer und verjüngtem, dynamischem Kader. Werner steht für strukturiertes Angriffspressing und schnelles Flügelspiel – passend zur DNA der Roten Bullen. Spannend bleibt die Personalie Xavi Simons, der noch auf dem Transfermarkt gehandelt wird. Gleichzeitig hat RB nach dem Rekordabgang von Benjamin Sesko insgesamt mehr als 100 Millionen in spannende Potenziale wie Bakayoko, Vermeeren, Diomande oder Rômulo investiert. Unabhängig davon: Leipzig bringt Tempo, Intensität und Umschaltqualität mit – ein ernsthafter Stresstest für Bayerns Aufbau und Restverteidigung gleich am ersten Abend.

Was heißt das für Freitag?

Bayern geht mit frischem Selbstvertrauen und dem Rückenwind des Supercups in den Auftakt – und mit Flügel-Power, die dank Díaz und Olise viel vespricht. Gleichzeitig ist die Verletzungslage ein realer Faktor: Fehlen Musiala/Davies, steigt der Druck auf die Kreativität im Halbraum und die Lösungen gegen hohes Pressing. Leipzig wird die Münchner Eröffnung aggressiv anlaufen; gelingt Bayern das schnelle Durchkippen der Sechser und das Freispielen der Flügel, sprechen Qualität und Tiefe für den Meister. Kurz: Der Titelverteidiger wirkt wettbewerbsfähig – aber (noch) nicht unantastbar.

Big Picture Bundesliga 2025/26: Mehr Unwägbarkeiten, mehr Spannung

Leverkusen muss nach Trainer- und Schlüsselspieler-Abgängen neu justieren, Dortmund sieht wie der stabilste Verfolger aus, Leipzig ist die große Unbekannte mit hohem Upside. Auch Frankfurt muss sich nach dem Millionen-Abgang von Ekitiké wieder neu sortieren. Für die Liga heißt das: mehr offene Duelle im obersten Regal – und ein FC Bayern, der zwar die beste Ausgangslage hat, sich aber weniger als gewohnt Auszeiten leisten darf.

Fazit – Wie gut ist Bayern vorbereitet?

"Gut, aber mit Luft nach oben" trifft es am besten. Ergebnisse, Supercup-Auftritt und die gezielte Verstärkung durch Díaz und Tah sprechen für einen belastbaren Start. Die offenen Punkte liegen in der Kaderbalance (Flügel-Kreativität vs. Tiefe), im Gesundheitszustand wichtiger Akteure und in der Feinabstimmung gegen Pressingteams. Genau deshalb ist das Eröffnungsspiel gegen Leipzig ein wertvoller Härtetest – und passender Auftakt für eine Saison, die spürbar weniger vorhersehbar wirkt als in vielen Jahren zuvor.

Foto: Alexander Hassenstein / Getty Images

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